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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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eingeschaltet hatten?«
    »Natürlich bin ich mir sicher!« Was sollte diese blöde Frage? »Ebenso, wie ich mein Auto nicht verlasse, ohne es abzuschließen, verlasse ich meinen Laden nicht, ohne dass ich die Alarmanlage scharf stelle.«
    »Haben Sie dafür Zeugen?«
    »Nein, an dem Nachmittag war ich allein im Laden.«
    Worauf lief das hier hinaus? Brauchte er keine neue Mandantin und wollte mich schnell wieder loswerden? »Hören Sie, ich bin mir hundertprozentig sicher, dass die Anlage angestellt war. Der Polizist, der mir Bescheid gegeben hatte, meinte auch, dass die Einbrecher die Anlage überbrückt oder außer Kraft gesetzt haben könnten.«
    »Der Gutachter hat es anders gesehen.«
    »Zumindest hat er das der Versicherung mitgeteilt. Aber ich bin der Meinung, dass er dies nur getan hat, damit sie sich um die Kosten drücken können.«
    Soderberg überlegte eine Weile. »Das ist natürlich ein sehr heikler Fall«, sagte er schließlich, während er zu seinem Kugelschreiber griff, den er wohl brauchte, um seine Worte zu unterstreichen. »Wenn Versicherungen sich quer stellen, kann das einen langwierigen Prozess durch alle Instanzen nach sich ziehen. Das würde Sie eine Stange Geld kosten, und ich muss Sie vorwarnen: Versicherungen haben einen ziemlich langen Atem, was Klagen angeht.«
    Das klang alles furchtbar übel.
    »Was, wenn die Polizei Beweise findet, dass die Täter die Alarmanlage manipuliert haben?«
    »Dann müsste Ihre Versicherung auf alle Fälle zahlen«, gab Sonderberg zurück, allerdings blieb seine Miene zweifelnd. »Abgesehen davon kann das auch eine ziemlich lange Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht sollten Sie warten, bis die Polizei etwas herausgefunden hat, und sich dann noch einmal bei mir melden.«
    Gesetzt den Fall, dass sie etwas fanden, würde ich ihn aber nicht mehr benötigen!
    »Ich könnte jetzt auch sagen, übertragen Sie mir den Fall und kassieren und kassieren, ohne dass letztlich etwas dabei herauskommt. Aber ich will Ihnen nach dem Unglück, das Sie erlitten haben, nicht auch noch das Geld aus der Tasche ziehen. Das können Sie momentan gewiss dringender für andere Sachen gebrauchen.«
    Offenbar hatte er zumindest Ehre im Leib. Oder er tat bloß so als ob, weil er mich nicht kränken wollte.
    »Okay, dann warte ich erst einmal die Ermittlungsergebnisse ab«, sagte ich und versuchte die Tränen, die in mir aufstiegen, zu unterdrücken.
    Soderberg reichte mir die Hand und begleitete mich nach draußen, wo mich die Sekretärin, wie ich glaubte, besonders herablassend ansah. Wahrscheinlich wurden andere Mandanten nicht so schnell abgehandelt.
     
    Draußen hätte ich am liebsten irgendwem einen ziemlich kräftigen Tritt verpasst, doch auch das hätte nichts an meiner Situation geändert.
    Niedergeschlagen schleppte ich mich zu meinem Ferrari. Wahrscheinlich würde ich mich von meinem Wägelchen trennen müssen, wenn mein Geld aufgebraucht war und mein Geschäftshaus bis dahin immer noch nicht wieder stand.
    Vielleicht sollte ich auf Modeschmuck umsatteln?, ging es mir durch den Kopf, doch dann kehrte meine Idee von heute Nacht wieder zurück.
Sex sells
hieß es nicht umsonst, gut möglich, dass dieser Geschäftszweig das nötige Geld einbrachte, um meinen Juwelierladen wieder in Gang zu bekommen. Dazu brauchte ich allerdings ein wenig mehr Inspiration als die Peitsche im Schaufenster.
    Zum Glück hatte ich ja noch das nächtliche Treffen mit Jean! Von dem niedergebrannten Geschäft hatte ich ihm noch immer nichts erzählt, aber vielleicht fand ich heute die Gelegenheit dazu. Natürlich nach dem Sex, denn den wollte ich mir nicht dadurch verderben lassen, dass er plötzlich einen heftigen Mitleidsanfall bekam.
    Ich fuhr also wieder nach Hause und machte mich frisch.

8. Kapitel
    J ean erschien pünktlich um sieben an unserem Treffpunkt, dem
Chez Jacques
. Dies war eines der besten Restaurants der Stadt und zudem berüchtigt für die aphrodisierende Wirkung mancher Gerichte. Böse Zungen munkelten, dass es für den Fall der Fälle ein Séparée gebe, ausprobiert hatte ich das bislang noch nicht, aber war heute nicht ein guter Zeitpunkt dazu?
    »Hallo, Maya«, begrüßte mich Jean mit einem Kuss auf die Wange, der uns lediglich wie Kollegen wirken ließ. Ich hatte in der Öffentlichkeit stets darauf bestanden, um niemandem Anlass zu geben, über mich und mein Liebesleben zu spekulieren. »Endlich habe ich dich mal ganz für mich allein.«
    »Das hast du doch im Laden auch.

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