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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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wirken.
    Ein wenig seltsam kam ich mir schon vor, während ich die Art meines Unternehmens, die Firmenschwerpunkte und die anzusprechende Zielgruppe in den Computer tippte. Es war etwas anderes, das alles zu denken und mit einer Freundin zu besprechen, als es in seriöse Worte für eine Bank zu kleiden.
    Zielgruppe für den Golddildo – Damen, denen ihr Mann nicht groß genug ist? Oder denen ein Schwanz nicht reicht? Ha, da war es, das Wort, das in einer steifen Bankiersitzung sicher für Auflockerung sorgen würde.
    Ich sah den Banker schon mit hochrotem Kopf vor seinem Chef stehen, und sicher würden beide nach der Besprechung erst einmal einen Becher Eiswürfel in der Hose brauchen.
    Also versuchte ich, die Dinge so sachlich zu benennen, als wäre ich eine Medizinstudentin, die eine Hausarbeit über die menschliche Sexualität schrieb.
    Nach geschlagenen drei Stunden, in denen ich nicht einmal gemerkt hatte, dass es Zeit war, die Schreibtischlampe einzuschalten, hatte ich das Dokument fertig.
    Mein Kopf schwirrte nur so vor Wörtern, dass ich das Gefühl hatte, heute Abend keinen einzigen vernünftigen Satz mehr herauszubekommen.
    Immerhin hatte ich es geschafft, meine Gedanken an die Klamotten völlig in den Hintergrund zu drängen. Ich fühlte mich so geschäftsmäßig, dass ich ohne lange zu zögern nach meinem schwarzen Kostüm griff, meine apricotfarbene Rüschenbluse als Auflockerung darunterzog und zu meinen halterlosen schwarzen Strümpfen in schwarze Lackpumps schlüpfte.
    Ein kurzer Blick in den Spiegel bestätigte mir, dass der Herr Kreditgeber eigentlich nichts an mir auszusetzen haben sollte.
    Mit dem Businessplan unter dem Arm verließ ich kurz darauf das Haus und stieg in meinen Wagen. Wieder strömten die Vibrationen des Ferraris anregend in mein Becken und brachten mich zum Lächeln, während ich in Richtung Altona fuhr.

11. Kapitel
    S
unshine
war der passende Name für das Lokal. Von weitem besehen wirkte es eher gediegen, doch kaum war man zur Tür herein, wurde man von warmem Licht umfangen wie von den Armen eines Liebhabers. Winterdepressionen konnten hier erst gar nicht aufkommen.
    Allerdings war dies auch kein Laden, in den man beliebig hineinspazieren konnte. Während ich noch die zahlreichen Leuchtkörper und Spiegel bewunderte, die zu einem modernen Kunstwerk angeordnet waren, kam sogleich einer der Kellner auf mich zu.
    »Sie haben reserviert, gnädige Frau?«
    Verdattert blickte ich ihn an. Hatte ich das »Guten Abend« überhört?
    »Nein, das habe ich nicht«, antwortete ich ehrlich, doch da dies hier offenbar eine Grundvoraussetzung war, fügte ich rasch hinzu: »Aber es kann sein, dass Herr Baumann eine Reservierung vorgenommen hat. Alexander Baumann.«
    Während ich sprach, spähte ich so unauffällig wie möglich durch den Gastraum in der Hoffnung, den Banker dort bereits zu finden. Tatsächlich entdeckte ich einige Anzugträger, doch die sahen nicht mal halb so gut aus wie meiner.
    Der Empfangskellner blickte umständlich in sein Reservierungsbuch. Ich war sicher, dass darin nichts stand, aber ich setzte darauf, dass Baumann jeden Augenblick durch die Tür schneien und den Kellner zur Räson bringen würde.
    Die Tür blieb leider auch in den nächsten Minuten zu, doch immerhin sagte der Kellner jetzt: »Herr Baumann hat tatsächlich für zwei Personen reserviert.«
    Unglaublich, was?, hätte ich dem Keller am liebsten an den Kopf geworfen, denn wie er mich ansah, schien er es allen Ernstes für einen Irrtum zu halten.
    Immerhin stellte er nicht in Frage, ob es sich bei mir um die Person handelte, für die der zweite Platz gedacht war.
    »Wenn Sie mir bitte folgen würden, gnädige Frau!«, sagte er, dann stapfte er voran.
    Während ich versuchte, an seiner Gestalt etwas Anziehendes zu entdecken, führte er mich an den anderen Tischen vorbei. Glücklicherweise herrschte hier nicht so ein Ambiente wie in der
Rosenmädchen
-Bar. Die Augen der anwesenden Männer blieben auf ihre jeweiligen Geschäftspartner gerichtet, nur hin und wieder blickte jemand auf, weil er wissen wollte, wer diese heiligen Hallen noch betreten hatte.
    Der Tisch, an den mich der Kellner führte, war wirklich gut gewählt. Er lag ein wenig geschützt, jedoch nicht so, dass man uns übersehen würde, wenn wir einen Wunsch hatten.
    Mit einer geübt galanten Handbewegung zog der Kellner den Stuhl zurück und bat mich, Platz zu nehmen. Ich bestellte ein Glas Wasser und ließ ihn wieder von dannen ziehen.
    Wie

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