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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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lange würde ich jetzt wohl warten müssen? Oder hatte der Banker das Treffen etwa vergessen? Trotz Reservierung?
    Als ich durch die Gespräche, die wie ein Meer um mich herumbrandeten, das Geräusch der sich öffnenden Tür hörte, blickte ich hoffnungsvoll zur Seite, doch herein kamen lediglich zwei Geschäftsleute, die ebenso wie die anderen hier keine Ähnlichkeit mit ihm hatten. Ein Blick auf meine Uhr bestätigte mir, dass er jetzt schon eine Viertelstunde überfällig war.
    Nervös zog ich meinen Businessplan hervor und ging die Seiten noch mal durch.
    Die Idee erschien mir nach wie vor perfekt. Ein wenig anrüchig zwar, aber wir lebten mittlerweile in einer Zeit, in der über Sex weitestgehend offen geredet werden konnte. Da würde es sicher kein Problem sein, edles Sexspielzeug an den Mann zu bringen. Außerdem sollte die Bank sich nur dafür interessieren, ob ein Unternehmer seinen Kredit auch zurückzahlen konnte.
    Ein Luftzug, der an meinem Gesicht vorbeistrich, ließ mich aufsehen.
    Da war er endlich!
    Sein Körper steckte noch immer in dem Anzug vom Vormittag, doch irgendwie hatte Baumann es fertiggebracht, ihn wie frisch gebügelt aussehen zu lassen – und das nach einem langen Bürotag.
    »Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich verspätet habe«, sagte er, während er beinahe schon verbindlich meinen Arm berührte. »Die letzte Besprechung dieses Tages hat ein wenig länger gedauert als erwartet. Aber jetzt stehe ich voll und ganz zu Ihrer Verfügung.«
    Mir lag schon eine flapsige Bemerkung auf der Zunge, aber glücklicherweise erinnerte ich mich rechtzeitig daran, dass dieser Mann keine Barbekanntschaft war, sondern derjenige, der über meinen Kredit zu entscheiden hatte.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte ich daher lächelnd. »Immerhin waren Sie so aufmerksam, zu reservieren. Ich bin sicher, dass mich der Kellner wieder auf die Straße geschickt hätte, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.«
    Baumann schüttelte den Kopf, während er sich auf seinen Platz niederließ. »So kaltherzig ist Peter nun wirklich nicht. Er mag ein wenig forsch wirken, aber eigentlich hat er ein Herz für hübsche Frauen.«
    Meinte er das als Kompliment, oder war das nur so dahergesagt, als wollte er feststellen, dass das Wetter gut war?
    Wenn es nach meinem Herzen ging, meinte er es durchaus ernst, denn mein Puls schnellte augenblicklich in die Höhe.
    Ich rief mich rasch zur Ordnung, indem ich meinen Hefter auf den Tisch legte.
    Baumann überging meinen Plan bisher noch und rief den Kellner herbei, um einen Wein zu bestellen.
    Als er mich fragte, lehnte ich dankend ab und entschuldigte mich mit: »Das Leid der Autofahrer.« Insgeheim bedauerte ich jetzt aber, dass ich nicht mit den Öffentlichen gekommen war, wie es bei ihm offenbar der Fall war, denn der gute Tropfen, den er gewählt hatte, hörte sich köstlich an.
    »Wie war Ihr Tag?«, fragte er dann, was sich aus seinem Mund sogar anhörte, als hätte er ehrliches Interesse.
    »Durchwachsen, aber im Moment kann ich mich nicht beklagen.«
    »Das mit Ihrem Juwelierladen tut mir leid«, sagte er dann.
    Ich konnte nicht anders, als große Augen zu machen und erschrocken nach Luft zu schnappen. Was sollte ich jetzt tun? Wahrscheinlich war alle Mühe umsonst. Sicher dachte er obendrein, dass ich versucht hatte, ihm etwas zu verheimlichen.
    Während ich um Worte und meine Fassung rang, beobachtete mich Baumann mit einem hintergründigen Lächeln.
    »Sie werden sicher verstehen, dass ich gezwungen bin, einige Informationen einzuholen. Juwelierinnen gibt es in der Stadt nur wenige. Als ich auf Ihren Namen und Ihre Geschäftsadresse gestoßen bin, ist mir gleich wieder der Zeitungsartikel über das Feuer eingefallen. Ich bedaure sehr, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist.«
    Nachspioniert hast du mir also!, dachte ich.
    Meine Empörung war nur leider zu schwach, um die aufbrandende Angst zu vertreiben. Er hatte ja recht – wenn jemand bei ihm ankam und einen Kredit wollte, war er gezwungen, sich zu erkundigen. Und dank der Suchmaschinen im Internet …
    »Ich hätte Ihnen noch davon erzählt«, waren die ersten Worte, die ich hörbar hervorbringen konnte. »Ich wollte nicht …«
    Plötzlich lag seine Hand auf meiner. Ein Stromschlag hätte keine heftigere Reaktion in mir auslösen können. Und das, obwohl ich gerade dabei war, meinen Kredit zu verspielen.
    »Keine Sorge, ich bin davon überzeugt, dass Sie uns nicht hinters Licht führen wollten. Neben dem

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