Sündige Spiele
es nur geschafft, ihre Kleider in so kurzer Zeit in Ordnung zu bringen? Und wie konnte sie laufen, als hätte ihr nicht gerade ein riesiger Prengel in Möse und Arsch gesteckt?
Das würde wohl ewig ihr Geheimnis bleiben. Auf alle Fälle konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich ihr zu Hansens Bürotür folgte. Da hatte ich mich damals in meinem Laden ficken lassen, als Hansen vor meiner Tür stand – und nun hatte ich vor seiner Tür gestanden, und er hatte gefickt. Mir gefiel das irgendwie.
»Frau Kucziewski ist jetzt da«, kündigte die Vorzimmerdame mich vollkommen professionell an.
Dabei gab es weder ein verborgenes Lächeln noch ein Augenzwinkern. Hätte ich nicht mitbekommen, dass die beiden gerade eine Nummer geschoben hatten, hätte ich es nicht bemerkt.
Auch Hansen ließ sich nichts anmerken. Nur die Röte an seinem Hals ließ etwas erahnen, was wiederum jemand anderem als mir nicht aufgefallen wäre.
»Ah, Frau Kucziewski!«, sagte er, während er sich von seinem Stuhl erhob.
Der Geruch nach Moschus und Sperma strömte mir entgegen, als er mir die Hand reichte. Es stimmte also doch, dass Frauen es wittern konnten, wenn ein Mann gekommen war. Wahrscheinlich hatte sich Hasi ihren Teil gedacht. Aber was würde sie denken, wenn sie von dem Bürofick ihres Schatzes erfuhr? Oder wusste sie, dass ihr baldiger Gatte auf diese Art Druck bei der Arbeit abbaute? Tolerierte sie es gar, weil der Reichtum sie entschädigen würde? Oder ließ sie es sich gerade von dem knackigen Gärtner besorgen?
Beim Nachdenken über dieses Thema hätte ich fast überhört, dass Hansen mir einen Platz anbot.
»Setzen Sie sich doch, Frau Kucziewski. Ich nehme an, das hier sind meine Entwürfe?«
Ein wenig kam ich mir nun doch vor, als würde ich mich in einer Firma bewerben, aber genau genommen war das hier ja nichts anderes.
»Sicher sind sie das«, entgegnete ich und öffnete die Mappen, nachdem ich mich gesetzt hatte.
Das Modell in Blattform lag obenauf, eines der schönsten, wie ich fand, dennoch war ich nervös, als ich Hansen die Unterlagen reichte.
Die Frage, ob Hasi nicht mit entscheiden sollte, lag mir auf der Zunge, doch da ich mich nicht mehr an den Namen der Auserwählten erinnern konnte, sparte ich es mir. Wenn Hansen es sich herausnehmen konnte, seine Sekretärin bei einer vermeintlichen »Besprechung« zu ficken, würde er wohl auch diktieren, welcher Ring genommen wurde.
Obwohl es sich Hasi nicht anders ausgesucht hatte, tat sie mir irgendwie leid. Aber vielleicht zählte für sie auch nur, was für ein Klunker auf dem Ring angebracht war.
Damit war ich gleich beim Stichwort: »In diesem Modell können wir für die Dame in der Mitte einen Hochkaräter anbringen. Das gilt übrigens für alle meine Entwürfe.«
Eine Zeichnung nach der anderen wanderte über den Schreibtisch. Ich wäre am liebsten aufgesprungen und hätte ihm über die Schulter hinweg erklärt, welches Detail wie verändert werden, welches Material verwendet und welche Steine man anbringen könnte, aber so nahe wollte ich ihm nun doch nicht kommen.
Von Hansens Gesichtsausdruck konnte man nicht ablesen, welcher Entwurf seinen Beifall fand oder ob er überhaupt einen davon mochte. Mein Magen zog sich zusammen, und ich fragte mich plötzlich, warum ich so sehr um diesen Auftrag gebeten hatte. Ich hätte jetzt in meinem Wohnzimmer sitzen und mich mit den anderen »Schmuckstücken« befassen können.
»Frau Kucziewski«, begann Hansen schließlich. »Ich muss schon sagen …«
Für die Kunstpause hätte ich ihn lynchen können.
»Ich muss schon sagen, dass ich es nicht bereue, mich an Sie gewandt zu haben. Die Entwürfe sind alle sehr gut, ich wüsste im ersten Moment nicht, für welchen ich mich entscheiden sollte. Ich glaube, ich werde es meiner Zukünftigen überlassen, die Wahl zu treffen.«
Wie musste ich mich überwinden, jetzt nicht zu grinsen. Er wollte etwas seiner Zukünftigen überlassen? Warum wollte er diese junge Frau heiraten, wo er doch so viel Spaß mit seiner Sekretärin hatte? Hatte ich vielleicht übersehen, dass Hasi irgendein international bekanntes Topmodel war? Oder eins von den It-Girls, die auf Schritt und Tritt von der Presse verfolgt wurden. Da es sich allerdings so anhörte, als hätte ich den Job, schob ich meine Fragen beiseite.
»Das heißt, wir sind uns handelseinig?«
»Ja, das heißt es. Sobald sich meine Verlobte entschieden hat, werde ich Ihnen Bescheid geben.« Damit drückte er den Knopf
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