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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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seiner Gegensprechanlage. »Frau Sauerberg, würden Sie bitte mal kommen?«
    Die Sekretärin erschien wenig später in der Tür.
    »Machen Sie mir doch bitte Kopien von diesen Entwürfen«, sagte Hansen und wandte sich dann wieder mir zu. »Ich nehme an, dass Sie die Originale lieber behalten wollen, oder?«
    Ich nickte und lenkte mein Augenmerk auf die Sekretärin, die meine Blätter mit einem professionellen Lächeln annahm. Keine Spur von Enttäuschung, obwohl sie genau wusste, dass dies die Eheringe für eine andere waren. Hatte Hansen ihr versprochen, sie als Geliebte zu behalten, wenn er erst einmal unter der Haube war?
    Mir erschien das schäbig, bis ich plötzlich einsah, dass ich nicht besser war. Ich fickte mit Jean und jetzt auch noch mit Alex. Gut, das war nicht dasselbe wie ein Heiratsversprechen, dennoch sollte ich mich irgendwann für einen von den beiden entscheiden.
    Kurz nachdem das Surren des Kopierers im Vorraum ertönt war, brachte die Sekretärin Originale und Kopien wieder herein. Ihre Miene war unverändert.
    Hansen würdigte sie keines weiteren Blickes, während er die Kopien an sich nahm.
    »Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Sie die Ringe in der vorgegebenen Zeit fertigstellen können.«
    »Ich habe Ihnen zugesagt, dass Sie sie pünktlich bekommen, und dabei bleibt es auch«, entgegnete ich entschlossen.
    »Gut, dann gibt es nichts weiter zu sagen. Außer, dass ich Ihnen viel Erfolg wünsche.«
    »Vielen Dank! Wünschen Sie vorher noch eine Anprobe?«
    »Nein, ich vertraue darauf, dass die Maße, die wir Ihnen vor ein paar Tagen genannt haben, auch noch in ein paar Wochen stimmen werden. Außerdem, bringt es nicht Unglück, die Ringe vorher aufzusetzen?«
    Unglück brachte es eher, während der Verlobungszeit mit seiner Sekretärin zu ficken.
    »Keine Ahnung, ich weiß nur, dass man seine Verlobte nicht vorher schon im Brautkleid sehen soll.«
    »Das werde ich beherzigen.«
    Hansen erhob sich, reichte mir die Hand und begleitete mich zur Bürotür. Mit nach draußen kam er allerdings nicht. Wahrscheinlich musste er jetzt die Zigarette nachholen, die er sich vorhin nicht hatte gönnen können.
    Frau Sauerberg hackte mit flinken Fingern auf der Tastatur ihres Computers herum und nahm zunächst keine Notiz von mir. Ihre Miene wirkte ein wenig verkniffen, was an der Arbeit liegen mochte, die sie zu erledigen hatte. Oder ging es sie doch ein wenig an, dass ihr Geliebter gerade seine Eheringe bestellt hatte?
    Als sie meinen Blick bemerkte, hob sie den Kopf und bedachte mich mit einem Lächeln, das ihre Augen nicht berührte.
    Wollte ich doch meinen, dass sie es nicht einfach wegsteckte!
    »Kann ich noch etwas für Sie tun, Frau Kucziewski?«, fragte sie, worauf ich den Kopf schüttelte.
    »Nein, danke, ich glaube, ich finde den Weg nach draußen allein.«
    Am liebsten hätte ich ihr geraten, sich nicht mehr von dem Kerl hinter der Bürotür besteigen zu lassen, weil er offenbar ebenso mies wie reich war, aber das ging mich nichts an.
    Draußen erwartete mich wieder ein leerer Gang. Wahrscheinlich war der Mann, der mich vorhin so unverschämt angegrinst hatte, längst bei seinen Kollegen und spekulierte wild darüber, wie Hansens Besprechung mit mir ausgesehen hatte.
    Da ich ihn aber höchstens dann wieder zu Gesicht bekam, wenn er genug Geld für eine teure Uhr hatte, konnte mir das egal sein.

17. Kapitel
    I ch hätte eigentlich froh sein können, den Auftrag bekommen zu haben, aber nun schlich sich etwas in meine Gedanken, was ich über meinem Arbeitsmarathon verdrängt hatte: das seltsame Gefühl vom vergangenen Abend. War wirklich jemand in meinem Haus gewesen?
    Eine Gänsehaut überlief mich, so als hätte ich die Klimaanlage des Wagens zu tief eingestellt. Was, wenn die Kerle, die meinen Laden zerstört hatten, es nun auch noch auf mich abgesehen hatten? Wenn sie in mein Haus eingedrungen waren, um auszukundschaften, wie sie mich am besten erledigen konnten? Was, wenn sie in meiner Unterwäsche herumgewühlt hatten?
    Ich hatte keine Ahnung, wie sie das angestellt haben sollten, doch vielleicht waren die guten alten Dietriche bei dem Gesindel immer noch in Mode.
    Während meine Gedanken hin und her kreisten, entschloss ich mich, den Ratschlag von Alex anzunehmen. Vielleicht war es gut, herauszufinden, wer die Kerle waren, die es auf mich abgesehen hatten. Einen Detektiv wollte ich nicht anheuern, doch ich hatte nach wie vor Fifis Angebot. Schnurstracks machte ich mich auf den Weg zu

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