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Sündige Spiele

Sündige Spiele

Titel: Sündige Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Joy
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ohne sein Komplott mit Friedrichs und Mona würde ich wahrscheinlich immer noch in meinem Laden stehen, Ringe und Uhren verkaufen und mich über das gelegentliche Auftauchen meines Konkurrenten ärgern.
    In den Laden würde ich zurückkehren, aber mit neuem Schwung und einem zweiten Standbein, das interessant zu werden versprach. Friedrichs würde sein Geschäft notgedrungen aufgeben müssen, und ich würde mir eine neue Verkäuferin suchen, dafür würde Götzenich wohl für eine ganze Weile keine heiße Nummer mehr schieben können – es sei denn, die Jungs im Knast standen auf ihn.
    Zärtlich lehnte ich mich an Alex’ Arm.
     
    Kurz nachdem die Streifenwagen wieder abgezogen waren, schälte sich aus der Dunkelheit neben meinem Haus eine Gestalt, die ich hier nicht erwartet hatte. Ich stand vor der Tür, schaute den Autos nach, deren Rückleuchten langsam in der Ferne verschwanden, und erschrak mächtig.
    »Fifi, was machst du denn hier?«, fragte ich und musste nach Luft schnappen, als ich meine Freundin erkannte.
    »Ich hatte schon ganz vergessen, wie nett es ist, abends auf der Straße unterwegs zu sein«, entgegnete sie lächelnd.
    »Du wolltest dich vergewissern, ob ich das auch wirklich tue.«
    »Ich wollte für deine Sicherheit sorgen«, hielt sie dagegen. »Genauso wie ein paar von meinen Jungs.«
    Sie blickte in die Dunkelheit, als hätte sie Katzenaugen, die ihre Leute ausmachen konnten.
    »Du hast deine Jungs mitgebracht? Hast du etwa Angst im Dunkeln?«
    »Nein, aber Sorge um dich. Immerhin hätte der Kerl eine Knarre dabeihaben können.«
    »Die hatte er auch – zumindest in seiner Hose. Und zum Schuss ist er auch nicht gekommen.«
    Fifi lachte auf und schlug mir auf die Schulter. »Das ist mein Mädchen! Ich nehme stark an, dass du jetzt endlich unbeschwert dein neues Geschäft eröffnen kannst.«
    Das hoffte ich ebenfalls sehr. Zur Belohnung für ihre Fürsorge nahm ich nun allen Mut zusammen, bat sie ins Haus und stellte ihr Alex vor.

28. Kapitel
    E in altes Sprichwort besagte, dass auf Regen irgendwann Sonnenschein folgte. Noch vor wenigen Wochen hätte ich demjenigen, der das zu mir gesagt hätte, einen Vogel gezeigt. Mein Laden in Schutt und Asche, meine Beziehung in Luft aufgelöst und eine zahlungsunwillige Versicherung – hätte es noch schlimmer kommen können?
    An diesem Tag nun hatte ich nicht nur den Anruf erhalten, dass die Bauarbeiter anrückten, auch die Zusage der Versicherung lag vor, dass sie die Kosten nun doch übernehmen würden. Ich hatte eine neue Beziehung mit Alex, und die Leute, die mich von Grund auf ruinieren wollten, saßen in Untersuchungshaft. Erst gestern hatte mich Grauert angerufen und mir mitgeteilt, dass Friedrichs mit dem Motiv herausgerückt war. Er hatte die lästige Konkurrenz loswerden wollen, so einfach war das!
    Mich hätte mal interessiert, warum Jean bei der Sache mitgemacht hatte, doch der schwieg sich weiterhin aus. Und Mona … die war, wie herausgekommen war, hoch verschuldet – trotz des guten Gehalts, das ich ihr gezahlt hatte. Aus diesem Grund konnte sie einfach nicht widerstehen, als Friedrichs ihr über Götzenich zehntausend Euro angeboten hatte. Wahrscheinlich hatte mein ehemaliger Rivale die Kosten durch den Verkauf meines Schmucks wieder hereinbekommen wollen.
    Glücklicherweise hatten wir dem einen Riegel vorgeschoben.
    Der Schmuck lag sicher im Safe von Alex’ Bank, und ich steckte mitten in den Vorbereitungen einer ersten Verkaufspräsentation meines neuen Standbeins.
    Ich konnte jetzt nicht von mir behaupten, die Ruhe in Person zu sein. Noch nie hatte ich eine Tupper-Party veranstaltet, geschweige denn eine Verkaufsparty für freiberufliche Huren und Bordellbesitzerinnen. Fifi hatte es geschafft, die Nachricht von meiner Geschäftseröffnung in rasendem Tempo unter die Leute zu bringen. Schon bald stand mein Handy nicht mehr still, so dass ich zeitweise von der Baustelle hatte verschwinden müssen, weil das Klingeln die Männer nervös gemacht hatte.
    Nun hatte ich eine Liste von etwa zwanzig Frauen des Gewerbes zusammen. Wie Fifi mir versicherte, waren es diejenigen, mit denen sie selbst am besten auskam. Wie sich gezeigt hatte, war ihre Menschenkenntnis hervorragend, dennoch konnte ich meine Nervosität nicht so richtig bezwingen.
    Auch Alex, der sich bereit erklärt hatte, die Damen während unserer Gesprächsrunde zu bewirten, war mir keine besonders gute Hilfe.
    »Was meinst du?«, fragte er mich schelmisch, als ich zum

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