Sündige Spiele
weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, sagte Alex, nachdem ich ihn von dem Plan unterrichtet hatte.
Eigentlich hatten wir es uns gemütlich machen wollen, aber der Einbruch hatte mir den Spaß gründlich verdorben.
»Weil ich vorgebe, mit ihm ficken zu wollen?«
Natürlich hatte ich dabei auch erwähnen müssen, dass ich mit Jean Sex gehabt hatte, oft und heftig, aber da es vor seiner Zeit gewesen war und er mir glaubte, dass es vorbei war, war das Ficken offenbar die kleinste seiner Sorgen.
»Nein, weil der Kerl sicher nicht dumm ist. Er wird Verdacht schöpfen, wenn du wieder bei ihm ankommst.«
»Möglich, aber er war ja auch so dreist, es mir zu besorgen, nachdem das Geschäft gebrannt hatte.«
»Das ist etwas anderes. Da war er sich deiner sicher. Jetzt könnte es mächtig ins Auge gehen, wenn er dich durchschaut. Er mag vielleicht mit einem Schmuckköfferchen durch die Gegend fahren, aber genauso gut kann er zu einem eiskalten Killer mutieren.«
Offenbar schaute Alex zu viele Krimiserien. Trotzdem wollte ich diesen Mistkerl nicht ungeschoren davonkommen lassen!
»Was soll ich denn sonst tun?«, jammerte ich. »Es wird vermutlich Wochen dauern, bis die Polizei ihm etwas nachweisen kann – trotz der Fotos. Der Kommissar wird sicher nicht bei ihm antanzen, ihm die Bilder vor die Nase halten und fragen, wo er in der besagten Nacht war, als der Juwelierladen brannte.«
»Genau das wäre aber die richtige Vorgehensweise.«
Ich schnaufte, wie immer, wenn sich ein Plan, der mir gefiel, allmählich in Luft auflöste. Doch ganz vermiesen lassen wollte ich ihn mir nicht, immerhin kam er von Fifi, und die hatte bereits mehr als einmal richtiggelegen mit ihren Tipps.
»Ich will dem Kerl ja auch nichts antun. Ich will nur wissen, wo er mein Spielzeug hat. Anschließend rufen wir die Polizei, und damit hat es sich. Die können ihn dann nackt, wie er ist, mitnehmen.«
»Ob die das Geständnis dann gelten lassen, ist eine andere Frage.«
»Wenn das Diebesgut genau da liegt, wo es dieser Mistkerl hingetan hat?«
Alex zog eine verdrießliche Miene. Natürlich war er der Meinung, dass ich lieber die Polizei holen sollte. Doch dazu war es jetzt wohl zu spät. Ich hatte gegen das Chaos im Wohnzimmer noch nichts unternommen, aber irgendwas sagte mir, dass niemand hier Spuren gefunden hätte. Die Unordnung war genau so eine Verschleierungsaktion gewesen wie das Feuer. Wahrscheinlich hatte Jean die Kiste rausgeschleppt, dann noch bisschen randaliert – leise natürlich, damit niemand etwas hörte und die Polizei rief – und war anschließend in aller Ruhe weggefahren.
Da sein Wagen hier schon einmal gestanden hatte und auch die neugierigen Nachbarn mitbekommen hatten, dass er mit mir gesprochen hatte, fanden sie sicher nichts dabei.
Jetzt ging mir auch auf, warum er zu mir gekommen war. Eine Erklärung für das seltsame Gefühl, dass jemand bei mir eingestiegen war, hatte ich damit zwar noch nicht, zumal beim ersten Mal nichts gestohlen worden war. Aber bei allem anderen war ich hundertprozentig sicher. Ich verfluchte den Tag, an dem ich Götzenich zum ersten Mal in mein Haus gelassen hatte – und in meine Möse.
»Ich sage dir, es wird nichts passieren. Wenn du Angst um deinen Job hast, dann bleibst du eben weg. Dich wird keine Schuld treffen.«
Alex blickte einen Moment lang auf seine Hände, als hielte er darin einen Spickzettel, auf dem die Lösung dieses Problems stand.
»Ich werde dich auf gar keinen Fall mit dem Kerl allein lassen!«, sagte er dann und zog mich dann an sich. »Ich werde da sein und dir helfen, wenn es nötig ist, okay? Sollte die Polizei Fragen stellen, werden wir einfach behaupten, dass wir einen Einbrecher geschnappt haben. Das Recht, ihn festzuhalten, haben wir. Und gelogen wäre das auch nicht.«
Ich lächelte ihn breit an, dann küsste ich ihn. Ich wusste genau, wofür ich ihn liebte.
Meine Hände zitterten ein wenig, als ich Jeans Nummer wählte. Alex stand daneben und betrachtete mich nachdenklich. Trotz seiner Worte schien ihm immer noch nicht wohl bei der Sache zu sein.
Doch er versuchte jetzt nicht mehr, mich zurückzuhalten. Ich hatte sein Wort, und dabei blieb es.
Nach dreimaligem Klingeln wurde abgenommen. Mein rasendes Herz setzte für einen Schlag kurz aus, um dann umso heftiger gegen meinen Brustkorb zu donnern.
Die Stimme, die sich meldete, gehörte allerdings nicht Jean. Es war seine Mailbox. Hatte er etwa meine Nummer auf dem Display gesehen und
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