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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Händen sein.
    Wegen Michael machte sie sich keine Sorgen. Vielmehr war sie es, die wieder in Schwierigkeiten steckte. Dass sie Castle Running verließ, bevor die Constables eintrafen, war die einzige Möglichkeit, die ihr blieb. Davon abgesehen lief sie vor Lucien davon. Sie liebte einen Mann, der sie nicht liebte, einen Mann, dem lediglich die Frau am Herzen lag, wie er sie gerne gehabt hätte, und nicht die Frau, die sie tatsächlich war. Sie musste fort, bevor er zurückkam und bevor sie wieder diese Abscheu in seinen schönen dunklen Augen erblicken musste.
    Sie hatte diesen Ausdruck in den Augen ihres Onkels gesehen, in denen von Bischof Tallman und den Ärzten in der Anstalt. Sie musste fort, und zwar heute Nacht. Wie schon früher, würde sie alles tun, was für ihr Überleben notwendig war.
    Die Flucht aus dem Haus war einfacher, als Kathryn angenommen hatte. Sie spielte mit dem Gedanken, ein Pferd zu nehmen, entschied sich jedoch dagegen. Sobald sie ein Gasthaus erreicht hatte, würde sie mit der Postkutsche reisen können, was sehr viel schneller gehen und ihre Verfolgung erheblich erschweren würde. Dieses Mal würden die Dinge anders sein, da sie ausreichend Geld besaß, um für alles, was sie benötigte, zu bezahlen. Lucien war ihr gegenüber stets sehr großzügig gewesen, und sie hatte nur wenig von dem Geld ausgegeben. Sie würde nicht frieren müssen und auch nicht schmutzig sein. Sie hatte warme Kleidung und einen Plan.
    In den Morgenstunden, nachdem sie eine Zeit lang zu Fuß durch die Nacht gegangen war, erreichte Kathryn einen Gasthof namens Peregrines Roast, vor dem die Postkutsche noch vor der Mittagszeit hielt. Sie bezahlte den Fahrpreis und kletterte in das Gefährt. Während der nächsten beiden Tage wechselte sie insgesamt vier Mal die Postkutsche und fuhr in unterschiedliche Richtungen, voller Sorge, dass man ihren Weg würde nachvollziehen können. Doch als sie das an der rauen Steilküste Cornwalls gelegene Dorf St. Ives erreichte, war sie sicher, dass sie sie niemals finden würden.
    Als sie noch ein Kind gewesen war, hatte sie das kleine Fischerdorf schon einmal gemeinsam mit ihren Eltern besucht. Der Ort hatte ihr damals sehr gefallen, und als sie aus dem Fenster der Postkutsche sah und hörte, wie die Brandung gegen die unter ihr liegenden Felsen schlug, erkannte sie, dass sich die pure, reine Schönheit der Landschaft nicht verändert hatte.
    Vielleicht würde sie hier leben können, überlegte Kathryn, während das düstere Gefühl des Verlusts ihre Brust schmerzhaft zusammenschnürte. Dann dachte sie an Lucien, an seine silbrigschwarzen Augen, das weiche Lächeln, mit dem er sie immer angesehen hatte, wie er sie stets zu beschützen versucht hatte, und tief in ihrem Herzen, wo niemand es sehen konnte, begann Kathryn leise zu weinen.
    Es war hart, zugeben zu müssen, dass er sich geirrt hatte. So unglaublich hart, dass es ganze drei Tage dauerte, bis er den Mut aufbrachte, es zu tun. Er war sich nicht sicher, was er sagen sollte, wie er ein so wichtiges Thema zur Sprache bringen sollte, ihre Interessen, ihre Überzeugungen und den Kern seiner Probleme mit Kathryn.
    Also hatte er das Schloss verlassen und allein über das nachgedacht, was geschehen war, über die Ereignisse, die nicht nur seine Denkweise, sondern sein gesamtes Leben so radikal verändert hatten. Er hatte die Dinge klar sehen und in Ruhe überdenken müssen. Er hatte sich ganz sicher sein wollen. Und als er zurückkehrte, war sie fort.
    Er saß hinter seinem Mahagonischreibtisch in seinem Arbeitszimmer und glättete die knittrigen Ecken der Notiz, die Kathryn ihm geschrieben hatte. Nach sechs Tagen und nachdem er sie etwa tausend Mal gelesen hatte, war das Papier zerknittert und abgenutzt. Er brauchte sich die Worte nicht einmal mehr anzusehen, er konnte die Nachricht ohnehin auswendig. Doch dieses kleine Stückchen Papier war die letzte Nachricht, die er von ihr hatte, und er würde sie bis zu ihrer Rückkehr aufbewahren.
    Die Worte des Briefes sprangen ihm entgegen und erinnerten ihn daran, was für ein Dummkopf er gewesen war.
    Mein liebster Lucien,
    inzwischen ist mein Onkel wahrscheinlich bereits tot. Ich bitte Dich, mir zu glauben, dass ich unschuldig bin und diesen Mord nicht begangen habe, obwohl dies unter diesen Umständen schwierig für Dich sein muss. Ich gehe fort in der Hoffnung, dass die Schwierigkeiten, die ich Dir bereitet habe, nun ein Ende haben werden, und weil ich Angst habe. Und indem ich

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