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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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argwöhnisch beobachtet hatte. Lucien schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, was die Anspannung in ihren Schultern ein wenig zu mildern schien. Um hellhörigen, neugierigen Dienstboten entgegenzuwirken, wurde Kathryn als Kathryn Gray vorgestellt, eine Sicherheitsmaßnahme, die sie aufrechterhalten wollten, bis sie außer Gefahr war.
    »Miss Gray« Jason beugte sich formvollendet über ihre schmale, behandschuhte Hand. »Lucien schwärmt in den höchsten Tönen von Ihnen. Da dies ganz und gar nicht seiner Gewohnheit entspricht, hoffe ich, dass wir gute Freunde werden.«
    »Lady Beckford hat mir zahlreiche Jugendgeschichten von Seiner Lordschaft und Ihnen erzählt. Ich habe fast das Gefühl, als würde ich Sie bereits kennen. Ich freue mich darauf, Ihre Frau kennen zu lernen«, erwiderte Kathryn lächelnd.
    »Die Freude ist ganz meinerseits«, sagte eine helle Stimme von der Tür her. Velvet Sinclair rauschte in den Raum wie ein lebender Wirbelwind. »Es ist mir ein Vergnügen ... Miss Gray? Richtig?«
    »Ja ...«
    »Meine Frau, die Duchess of Carlyle«, stellte Jason sie vor.
    Velvet betrachtete Kathryn mit völlig anderen Augen. Sie musterte sie eingehend, bevor ihr Blick zu Lucien schweifte, der jedoch in eine andere Richtung blickte. Dennoch konnte sie den Ausdruck in seinem Gesicht erkennen und lächelte. »Ja, Miss Gray, es ist mir ein ganz besonderes Vergnügen. Lu-cien ist einer unserer liebsten und treuesten Freunde, und ich hoffe, dass auch wir gute Freunde werden.«
    »Daran liegt mir ganz besonders viel«, gab Kathryn mit einem herzlichen Lächeln zurück.
    Lucien konnte sich gut vorstellen, was eine solche Freundschaft für eine Frau bedeutete, die nahezu ein Jahr weit weg von zu Hause und ihrer Familie verbracht hatte, auch wenn die Familie aus Douglas Roth bestanden hatte.
    »Ich dachte, du seiest ins Dorf gefahren.« Jason nahm die Hand seiner Frau und führte sie wie selbstverständlich an seine Lippen.
    Velvet sah lächelnd zu ihm auf. »Ich kam nach Hause, kurz nachdem Luciens Mitteilung eingetroffen war, doch du hattest dich bereits auf den Weg zum Schloss gemacht. Da es schon einige Zeit her ist, dass wir uns alle getroffen haben, dachte ich, es wäre eine hübsche Idee, einfach nachzukommen.«
    Und nachdem du meine Mitteilung gelesen hattest, in der stand, dass es sich um eine »höchst wichtige Angelegenheit« handelt, konntest du deine Neugierde nicht im Zaum halten, dachte Lucien, während er insgeheim lächelte. Auch nach der Geburt ihrer beiden Kinder, Alexander Jason und der kleinen Mary Jane, war Velvet so temperamentvoll wie früher. Sie war nicht eine Frau nach seinem persönlichen Geschmack, doch Jason und sie passten wunderbar zusammen. Glücklicherweise hatte sie den einzigen Mann geheiratet, der sie zu nehmen wusste.
    »Warum schließen wir nicht die Tür?«, schlug Tante Winnie vor. »Lucien hat uns aus einem bestimmten Grund zusammengeführt. Kathryn kennt Velvet und Jason zwar erst seit wenigen Minuten, doch sie hat uns um Hilfe gebeten, und nun muss sie darauf vertrauen, dass wir dies auch nach bestem Wissen tun.«
    Lucien schloss die Tür, dankbar, dass seine Tante das Problem so auf den Punkt gebracht hatte.
    »Wie meine Tante es so eloquent formuliert hat, sind wir genau aus diesem Grund hier«, sagte Lucien, während er Velvet fixierte. »Da die Angelegenheit für Miss Gray äußerst schmerzlich ist, möchte ich kurz für dich zusammenfassen, Velvet. Dann können wir uns darauf konzentrieren, wie wir am besten unserer jungen Dame in Not helfen können.«
    In Kathryns Blick lag eine so große Dankbarkeit und Hoffnung, dass sich Luciens Brust zusammenzog. Jeder Mann, der etwas auf sich hielt, wäre gerne bereit, ihr zu helfen, sagte er sich. Und es hatte nichts mit dem Verlangen zu tun, das er empfand, wann immer er sie ansah. Es lag bestimmt nicht daran, dass er ihr körperlich nahe sein wollte - auch wenn das mehr und mehr der Wahrheit entsprach -, sondern weil sie ihn so dringend brauchte. Sie hatte niemanden, an den sie sich hätte wenden können, niemanden außer ihn, dem sie hätte vertrauen können. Sie brauchte ihn so dringend wie noch nie eine Frau je zuvor, und er wollte keinesfalls zulassen, dass irgendjemand ihr Schmerz zufügte.
    Weder Douglas Roth noch sonst irgendjemand.
    Nachdem sie am nächsten Tag von einem kurzen Besuch gemeinsam mit ihrer Zofe von Castle Running nach Hause zurückgekehrt war, löste Lady Allison Hartman die Bänder ihres Umhangs und warf

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