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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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sind zu fünft, Lord Litchfield. Wir werden Sie notfalls überwältigen, sofern dies notwendig ist. Diese Frau stellt eine Bedrohung der Gesellschaft dar. Wir haben Anweisungen, sie zurückzubringen. Und genau das werden wir auch tun.«
    »Lucien?« Tante Winnie warf ihm einen fragenden Blick zu. Doch außer einen Constable, einen Arzt und drei robuste Männer niederzuschlagen, fiel ihm keine andere Lösung ein. Selbst wenn er seine Diener gerufen hätte, würden die Männer früher oder später wiederkommen. Folglich war es besser, sich der Situation zu stellen und die Dinge ein für alle Mal klar zu stellen. Er wandte sich an Kathryn, die resigniert den Kopf auf ihre Brust hatte sinken lassen.
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie sie dort behalten«, sagte er zu ihr. »Ich fahre sofort nach London. In einem, spätestens zwei Tagen habe ich Sie dort herausgeholt.«
    Kathryn hatte ihren Blick auf den Boden geheftet, als hätte sie seine Worte nicht gehört. Ihre Augen waren noch glasiger als zuvor.
    Lucien packte sie an den Schultern. »Hören Sie mir zu, ver-dammt. Ich werde nicht zulassen, dass sie Ihnen wehtun. Ich komme Sie holen. So schnell wie nur irgend möglich hole ich Sie da heraus.«
    Sie sah ihn an, doch er bezweifelte, dass sie ihn tatsächlich erkannte. »Ich werde diesen Ort nicht überleben«, sagte sie tonlos. »Ich würde eher sterben, als dorthin zurückzukehren.« Ihre Augen hielten seinen Blick fest. Die Bedeutung ihrer Worte war unmissverständlich. »Hören Sie, was ich sage. Ich würde eher sterben.«
    Eine Furcht, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte, griff mit eisiger Hand nach seinem Herzen. Er wusste, was ihre Worte zu bedeuten hatten, und er glaubte ihr. Sie würde an diesem Ort sterben, und wenn es durch ihre eigene Hand sein müsste. Perkins deutete kurz auf die Tür, woraufhin die Männer sich anschickten, ihre Gefangene abzuführen. Als sie sich in Bewegung setzten, trat Lucien einen Schritt vor und stellte sich ihnen in den Weg. Mit einer Hand hob er Kathryns Kinn, dann nahm er ihr Gesicht sanft in seine Hände und presste seine Lippen fest auf die ihren.
    »Hören Sie zu, Kathryn. Ich hole Sie da heraus - ich gebe Ihnen mein Wort. Tun Sie nichts, bis ich komme und Sie abhole - haben Sie mich verstanden?«
    Kathryn ließ ihre Zunge über ihre Lippen gleiten, nahm seinen Geschmack auf, der an ihnen haftete, und sah ihn an, als würde sie ihn zum ersten Mal wirklich erkennen.
    Versuchen Sie nur, zu überleben«, beschwor Lucien sie. »Ich hole Sie heraus - ich verspreche Ihnen, ich finde einen Weg.« Kathryn starrte in sein Gesicht, nickte und wandte sich um. Im Hintergrund hörte er seine Tante weinen, ein Geräusch, das ihm den letzten Rest an Selbstkontrolle zu rauben drohte.
    Er warf Blakemore einen warnenden Blick zu. »Ich mache Sie persönlich dafür verantwortlich, wie diese Frau behandelt wird. Sollte ihr irgendetwas zustoßen - und sei es auch nur das Geringste bekommen Sie es mit mir zu tun. Und seien Sie versichert, eine Hand voll Wachmänner werden Ihnen dann nicht helfen können.«
    Das Gesicht des Arztes wurde so grau wie seine gepuderte Perücke, und er nickte. »Ich werde dafür sorgen, dass sie die bestmögliche Behandlung erhält, Eure Lordschaft.«
    Was jedoch nicht allzu viel heißen mochte an einem Ort wie dem St. Bart’s. Lucien spürte, wie sein Magen sich zusammenzog. Als er zusah, wie sie in den Wagen kletterte, hätte er am liebsten seine Faust in Blakemores selbstgerechtes Gesicht gerammt. Er wandte sich an Reeves, der mit fast ebenso verzweifelter Miene in der Halle stand wie seine Tante.
    »Lassen Sie meine Kutsche anspannen. Ich fahre noch heute Abend nach London.«
    »Ja, Mylord.«
    Tante Winnie trat einen Schritt nach vorn und nahm seinen Arm. »Ich komme mit dir. Kathryn wird mich vielleicht brauchen, und in diesem Fall sollte ich da sein.«
    Lucien nahm ihren Vorschlag widerspruchslos an. Ein Blick in Winnies Augen und die Tränen auf ihren Wangen ließ ihn ahnen, dass jedes Gegenargument sinnlos gewesen wäre.
    Kathryn, in einem abgetragenen, von einem blutroten Band zusammengehaltenen Baumwollnachthemd, ging den Korridor entlang in Richtung ihrer Zelle. Sie schenkte dem abscheulichen Gestank nach ungewaschenen Körpern, Urin und Exkrementen keine Bedeutung, sondern ging hoch erhobenen Hauptes, während sie versuchte, die zunehmende Last der Resignation, die sich in ihrer Brust ausbreitete, niederzukämpfen. Sie würde nicht weinen, schwor sie

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