Suendiger Hauch
wurde und sich die Wölbung schmerzhaft gegen seine Kniehosen presste. Kathryn strahlte ihn an, ihre Augen von tiefem Moosgrün und ihr Körper weich und sanft, als sie sich gegen ihn lehnte. Was könnte schon passieren?, dachte er. Ein kleiner Kuss. Wem würde so etwas schon schaden?
Er beugte den Kopf vor und legte sanft seinen Mund auf ihren. Ihre vollen Lippen waren unsagbar weich und schienen perfekt zu den seinen zu passen. Sanft zog er ihre volle Unterlippe zwischen seine Zähne, küsste ihren Mundwinkel. Sie öffnete den Mund, sodass seine Zunge ungehindert hineingleiten konnte. Das hatte er nicht vorgehabt, doch nun, da er es getan hatte, konnte er die weibliche Süße fühlen, die sich mit dem schwachen Kupfergeschmack seiner Begierde mischte.
Kathryn schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss, und eine glühende Woge der Leidenschaft überflutete ihn. Lucien küsste sie noch intensiver, während er ihr Gesicht mit seinen Händen umfing. Tiefer. Ein leises Stöhnen drang aus ihrer Kehle, als seine Hände ihre Brüste fanden und er mit dem Daumen leicht ihre Brustspitzen massierte, die sich unter dem dünnen Stoff aufzurichten begannen. Glühende Hitze stieg in seinem Unterleib auf, während die Begierde wie ein Lavastrom durch seine Blutbahnen schoss.
Mit einem Ruck riss er sich von ihr los, als hätte er sich verbrannt, und stieß einen wütenden Fluch aus. »Verdammt, Weib! Was, zum Teufel, tust du mit mir?«
Kathryns dunkle Augenbrauen zogen sich zusammen, als müsste sie ernsthaft über seine Frage nachdenken. Sie fuhr mit der Zunge über ihre feuchten, von seinem Kuss angeschwollenen Lippen und sah zu ihm empor. »Ich dachte ... Sie würden mich küssen wollen.«
»Natürlich wollte ich Sie küssen, verdammt! Und das ist erst der Anfang dessen, was ich tun will.« Mit einem Ruck zog er die Bettdecke über sie und bedeckte ihren Körper bis zum Kinn. »Und jetzt schlafen Sie, bevor ich den letzten Rest meines gesunden Menschenverstandes verliere und etwas tue, was wir beide morgen früh bereuen würden.«
Er wandte sich um, ging zur Tür und riss sie ungestüm auf, doch er konnte nicht umhin, noch einen letzten Blick über seine Schulter zu werfen. Kathryn hatte die Augen geschlossen, sodass er davon ausging, dass sie bereits eingeschlafen war.
»Gute Nacht... Lucien«, wisperte sie, noch immer mit geschlossenen Augen. Ein kleines Lächeln spielte um ihre Lippen.
Lucien stieß keuchend den Atem aus und strich sein Haar zurück, das sich gelöst hatte. Er schloss die Tür mit einem tiefen Seufzer und machte sich auf die Suche nach dem schwarzen Samtband, das nicht nur seiner Frisur, sondern auch seinem Verstand die alte Ordnung wiedergeben sollte.
Mit zusammengebissenen Zähnen ging er die Treppe hinunter. Er mochte das Verlangen nicht, das ihn zu Kathryn hinzog, und ebenso wenig mochte er die Beschützerinstinkte, die sie in ihm weckte. Er hatte das Gefühl, noch nie derart die
Kontrolle über sich verloren zu haben, und das mochte er am allerwenigsten.
»Gottverdammt.« Was, zum Teufel, hatte er in dieser Situation zu suchen, verstrickt in eine Frauengeschichte? Wie hatte er es zulassen können, dass er sich so für sie einsetzte? Er hatte, weiß Gott, selbst genügend Probleme, immerhin galt es, eine Hochzeit zu arrangieren, Ländereien und Güter zu verwalten, eine Tante zu versorgen, die von ihm abhing. Kathryn hatte einfach kein Recht, sein Leben in dieser Weise zu stören.
Und dennoch war ihm klar, dass er ihr weiterhin helfen würde. Sie war allein und verängstigt, und sie hatte niemanden, an den sie sich wenden konnte. Er dachte daran, wie sie oben in seinem Bett lag, und versuchte, die Gedanken an ihren süßen, verlockenden Körper, an ihre Augen, die sich auf seinen Mund geheftet hatten, als sie ihn gebeten hatte, sie zu küssen, von sich zu schieben.
Er konnte nicht bestreiten, dass er sie wollte. Er hoffte inbrünstig, dass sie am nächsten Morgen aufwachen und wieder bei klarem Verstand sein würde, sodass er nicht länger diesem Kampf ausgeliefert sein würde. Würde sie weiterhin ihre unschuldigen Verführungskünste bei ihm einsetzen, konnte er nicht dafür garantieren, dass er seine ohnehin bereits schwindende Kontrolle würde bewahren können.
8
Kathryn wurde plötzlich wach. Sie blinzelte einige Male verwirrt und sah sich um. Sie befand sich in einer Schlafkammer unter dem Dach mit einer schrägen Zimmerdecke aus Holz und einem Boden, der mit breiten
Weitere Kostenlose Bücher