Suendiger Hauch
landete. Sie warf ihm ein freches Grinsen zu, und Lucien verdrehte die Augen.
»Wir sollten uns um Ihr Haar kümmern.«
Kathryn nickte, woraufhin er ihr half, in dem warmen Wasser unterzutauchen. Er wusch die üppige Haarpracht mit der Rosenseife und half ihr danach, sie wieder auszuspülen.
Kathryn lächelte zu ihm auf. »Das fühlt... sich so gut an.«
O Gott, das tat es wirklich. Ihr Haar war wie dunkle, feuchte Seide und ihre Haut so weich wie die Blätter einer Blüte.
Als er sein Werk beendet und ihr aus der Wanne geholfen hatte, drückte sich eine harte schmerzende Wölbung gegen seine engen Kniehosen. Er ärgerte sich über seinen offensichtlichen Mangel an Kontrolle und haderte mit dem Schicksal, das ihn in diese Situation gebracht hatte.
Mit einer Hand stützte er sie ab, während er mit der anderen ihren Körper abtrocknete und ihn dabei mit den Augen nach Verletzungen absuchte, die sie möglicherweise erlitten hatte. Er sah jedoch keine Anzeichen dafür, sondern nur die Kurven ihres Unterleibes und ihre langen, wohlgeformten Beine, die bezaubernde Linie ihres Köpers vom Hals bis hinab zu ihren Hüften. Sie war eine ausgesprochen attraktive Frau mit unglaublich weiblichen Rundungen. Er versuchte, dem Pochen in seinen Lenden keine Beachtung zu schenken. Ihm kam der Gedanke, dass er wohl derjenige war, der litt, und zwar schrecklich.
»Ich ... fühle mich so viel besser.«
Lucien räusperte sich. »Das kann ich mir vorstellen.« Neben der Wanne lag ein sauberes, weißes Nachthemd für sie bereit. Er streifte es geschäftig über ihren Kopf und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie schließlich wieder angemessen bedeckt vor ihm stand.
Sie schenkte ihm erneut ein Lächeln. »Werden Sie ... mich jetzt küssen?«
Gütiger Himmel! »Hören Sie, Kathryn. Sie wissen nicht, was Sie da sagen. Sie wollen nicht, dass ich Sie küsse. Das war doch nur im Traum. Morgen früh werden Sie die Dinge bereits wieder etwas klarer sehen können. In der Zwischenzeit trage ich Sie nach oben, wo Sie sich ein wenig ausruhen können.«
»Was ... was ist mit meinem Haar?«
»Ihrem Haar? Was soll damit sein?«
»Wir müssen ... die Knoten herausbekommen.«
Sie hatte Recht. Er stöhnte innerlich. Er würde es bürsten müssen, seine Hände durch die warmen, feuchten Strähnen gleiten lassen und sich ansehen müssen, wie es im knisternden Schein des Feuers trocknete und zu schimmern begann. Lucien schüttelte angesichts seiner Gedanken angewidert den Kopf. Er setzte Kathryn auf das Sofa und begann damit, ihr Haar zu entwirren. Die Prozedur nahm einige Zeit in Anspruch, doch es fiel ihm merkwürdigerweise nicht einmal auf, so versunken war er in seine Beschäftigung. Nachdem er sämtliche Knoten entwirrt hatte, begann er es zu bürsten, bis es langsam trocken wurde und Kathryn leise, wohlige Seufzer von sich gab. Er ertappte sich dabei, dass er vor Freude lächelte. Während er seine Finger durch die schweren, seidigen Wellen gleiten ließ, spürte er, wie sein Verlangen wieder wuchs. Doch er kämpfte es nieder und flocht die Haarflut hastig zu einem einzelnen Zopf auf ihrem Rücken.
Verdammt noch eins, er war nicht an Kathryn Grayson interessiert, zumindest würde er nicht mehr als ein oder zwei Mal mit ihr ins Bett gehen wollen. Er hatte sein Leben exakt nach seinen Vorstellungen geplant, und zwar auf Jahre hinaus. Selbst wenn dies nicht der Fall wäre, wäre sie wohl die letzte Frau, die für ihn als Gemahlin in Frage kam. Sie war eigensinnig und dickköpfig, viel zu intelligent und vor allen Dingen viel zu unabhängig für eine Frau. Er konnte nicht umhin, an seinen Vater zu denken und an den schrecklichen Fehler, den er gemacht hatte, als er eine solche Frau geheiratet hatte.
Er wollte eine fügsame Frau, eine freundliche, leicht zu lenkende Frau wie Allison Hartman. Allison würde sich seinen Wünschen fügen, seine Kinder erziehen und ihm die Freiheit zugestehen, sein Leben nach seinen Vorstellungen zu leben. Wenn dies bedeuten würde, dass er eine Geliebte hatte - oder sogar vielleicht ein ganzes Dutzend -, dann würde es so sein. Bei Kathryn Grayson konnte er sich hingegen kaum vorstellen, dass sie auch nur eines dieser Dinge akzeptieren würde.
Sie kamen am oberen Ende der Treppe an, und sie wandte den Kopf zu ihm. »Lucien?«
»Ja, Liebes?« Er trug sie in die Schlafkammer und setzte sie vorsichtig auf die Bettkante.
»Werden Sie ... mich jetzt küssen?«
Er spürte, wie er sofort wieder hart
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