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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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herausholen - wobei das Risiko für ihn ziemlich groß war.«
    »Ebenso wie für Sie, Mylord«, gab sie sanft zurück. Sie wusste, dass sie Recht hatte, und zum ersten Mal seit dieser Nacht wurde ihr bewusst, in welch großer Gefahr er geschwebt hatte. »Sie hätten verhaftet werden können, wenn nicht sogar getötet.«
    Litchfield zeigte wieder sein verwirrendes Lächeln. »Nun, ich wurde es nicht, und Sie sind in Sicherheit.« Er sah auf das Tablett auf dem Nachttisch. »Wenn auch noch nicht gesund, was bedeutet, dass Sie besser Ihr Frühstück essen sollten, bevor es kalt wird.«
    Kathryn nickte kurz, nahm den Löffel und rührte den Porridge um.
    »Wenn Sie nichts mehr brauchen, gehe ich jetzt. Bennie ist hier und arbeitet draußen. Sollten Sie etwas benötigen, sagen Sie es ihm. Ich schicke Ihnen jemanden, sobald es sicher genug ist.« Sie goss die heiße Schokolade aus der Kanne in eine schlichte Porzellantasse. »Wann werde ich Sie Wiedersehen?«, fragte sie und sah durch ihre dichten Wimpern zu ihm empor. »Ich meine ... die Hütte ist ziemlich abgelegen, und ich werde bestimmt einsam sein. Vielleicht möchten Sie mich von Zeit zu Zeit besuchen.«
    »Meine Tante wird bestimmt vorbeikommen, wenn sie aus London zurückgekehrt ist. Ich selbst werde ebenfalls alle paar Tage nach Ihnen sehen.«
    Sie war erstaunt, wie groß ihre Erleichterung darüber war. Sie nippte an ihrer Schokolade, dankbar für die Ablenkung. »Wie lange werden Sie wohl brauchen, um die Dinge mit meinem Onkel ins Reine zu bringen?«
    »Ich fürchte, das kann eine Weile dauern. Es tut mir Leid, doch so ist es nun einmal«, seufzte er.
    Sie nickte nur. Was auch immer passieren mochte, sie war in Sicherheit, und dieses Mal war sie fest entschlossen, dass es auch so blieb. Doch die Gefahr, der ihre beiden Beschützer ausgesetzt waren, erinnerte sie an die Bedrohung, die jeden Tag auf sie gelauert hatte. Hätte ihr Onkel sie gefunden, bevor - Kathryn schob den Gedanken beiseite. Sie konnte es sich nicht erlauben, tatenlos zuzusehen, bis sich das Schicksal ihr zuwandte. Diesen Weg hatte sie bereits zuvor ausprobiert. Dieses Mal würde sie das Schicksal so lange zerren, treten und schieben, bis es in einer Bahn verlief, die ihr Sicherheit verhieß.
    Allison Hartman war außer sich vor Wut. Zuerst war ihr Verlobter überstürzt nach London abgereist, als wäre ihm der Leibhaftige auf den Fersen, und war Kathryn Gray gefolgt -nein, nicht Kathryn Gray, sondern Lady Kathryn Grayson, keine gewöhnliche Bürgerliche, sondern ein Mitglied der Aristokratie. Allison war einer Ohnmacht nahe, wenn sie nur daran dachte, wie diese Frau sie alle getäuscht hatte. Lieber Himmel - Kathryn Grayson war eine Verrückte, die aus dem Irrenhaus ausgebrochen war!
    Inzwischen war Lord Litchfield zurück und schien so mit irgendeiner geheimen Angelegenheit beschäftigt, dass sie ihn kaum mehr zu Gesicht bekam. Es war geradezu beängstigend. Allison war sich sicher, dass sie ihn verlieren würde, und der Grund dafür war diese schreckliche Frau.
    Allison war die Geschichte zu Ohren gekommen. Die Zofe ihrer Mutter, Gladys Honeywell, war mit einer der Bediensteten aus dem Schloss befreundet. Um sich die Gunst der Baronin - und bei dieser Gelegenheit ein paar Shillinge zusätzlich - zu verdienen, hatte Gladys den Klatsch über Allisons Verlobten aus dem Schloss sofort weitererzählt. Kürzlich hatte sie dabei sogar etwas reichlich Pikantes aufgeschnappt.
    »Sie werden es kaum glauben, Mylady«, hatte Gladys mit Augen so groß wie die Untertasse der Teetasse in den Händen der Baronin erzählt. »Es war ein Skandal, wirklich, das Haus war voller Polizisten, Seine Lordschaft brüllte, sie sollten das Haus verlassen. Sie sagten, das Mädchen sei gefährlich - genau das haben sie gesagt. Und dass sie versucht hat, ihre Cousine zu ermorden, die Tochter des Earl of Dunstan. Dann haben sie sie ins St. Bart’s gebracht. Sie haben sie regelrecht ins Irrenhaus gezerrt, und den ganzen Weg über hat sie geheult und gejammert wie ein Hund.«
    Das war vor mehr als drei Wochen gewesen. Lucien war am selben Abend nach London aufgebrochen und gerade erst von dort zurückgekehrt. Seitdem hatte Allison ihn erst ein einziges Mal gesehen, und abgesehen davon, dass er kurz angebunden versichert hatte, dass Lady Kathryn keineswegs verrückt wäre, hatte er sich geweigert, weiter mit ihr über dieses Thema zu sprechen.
    Und nun gab es schon wieder schlechte Nachrichten. »Ich kann es nicht glauben,

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