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Suendiger Hauch

Titel: Suendiger Hauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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köstlich. Ich habe erst jetzt bemerkt, welchen Hunger ich habe.«
    »Lammeintopf und frisches Brot. Ein einfaches Mahl, gemessen an Ihrem Geschmack, doch für mich ist es ein Essen, das eines Königs würdig wäre.«
    Bei dem Gedanken daran, was sie im St. Bart’s erlebt hatte, runzelte er besorgt die Stirn. »Ich wünschte, Sie könnten im Schloss wohnen, doch für den Augenblick, fürchte ich, werden Sie mit diesem Domizil hier vorlieb nehmen müssen.«
    Sie lächelte. »Ich beschwere mich ja nicht. Wie ich schon sagte, selbst ein einfaches Leben erscheint mir im Augenblick wie der reinste Luxus.«
    Lucien sah zu dem Tisch und den Stühlen hinüber, die sie vor dem Feuer aufgestellt hatte. »Ich sehe, Sie haben das Schachspiel vorbereitet. Ich hatte bereits gehofft, dass wir spielen würden.«
    »Ich fürchtete, Sie werden nicht allzu lange bleiben können.«
    Er wusste, dass er das tatsächlich nicht sollte. Nicht, wenn er sie auch weiterhin so verdammt attraktiv fand. Selbst jetzt glühten seine Handflächen noch von der Berührung ihrer kleinen, weichen Brüste, und er spürte, wie er wieder hart wurde. Er fragte sich, wo die Magd geblieben war, und konnte nicht umhin, zu hoffen, dass sie - entgegen jeglichen gesunden Menschenverstands - das Haus bereits verlassen hatte.
    »Es ist nicht klug, wenn ich bleibe«, sagte er. »Es ist ohnehin nicht schicklich, dass ich überhaupt hier bin, obwohl es in diesem Zusammenhang nicht weiter ins Gewicht fällt. Und um die Wahrheit zu sagen - ich habe unsere Spiele vermisst.«
    Kathryn grinste. »Von vergangenen Freuden doch nicht zurückzukehren, so schmerzlich die Erinnerung auch sei.«
    »Robert Blair. Also erstreckt sich Ihr Geschmack von den modernen Werken bis hin zu den alten Griechen.«
    »Ich gebe zu, ich habe fast alles gelesen. Und ich bin mit einem guten Gedächtnis für derartige Dinge gesegnet.«
    »Ich nehme an, dass ein gutes Erinnerungsvermögen äußerst hilfreich und passend für Ihr Interesse an medizinischen Schriften ist.« Entgegen seines sonst förmlichen Benehmens zu Hause, streifte er seinen Reitumhang ab und warf ihn einfach über einen Stuhl und stand in Reithosen, Hemd und Stiefeln vor ihr.
    »Ich hoffe, es stört Sie nicht, doch es fällt mir schwer, an solch einem Ort die Förmlichkeiten zu wahren.«
    »Nicht im Geringsten, außerdem haben Sie Recht, mein Gedächtnis hat mir während meiner Studien gute Dienste geleistet«, gab sie lächelnd zurück.
    Er ging nicht näher auf ihre Worte ein, wofür ihm Kathryn dankbar zu sein schien, zumal dies nach wie vor ein schwieriges Thema zwischen ihnen war. Kathryn ging zum Ofen und begann das Essen zu servieren, während er es sich in dem Ohrensessel bequem machte.
    »Erzählen Sie mir, was es Neues in der Angelegenheit mit meinem Onkel gibt«, bat sie ihn über ihre Schulter hinweg. »Konnten Sie in dieser Hinsicht schon weitere Fortschritte machen?«
    Beim Gedanken an Dunstan unterdrückte Lucien ein Fluchen. »Der Mann ist ein Wahnsinniger. Es gibt keine Grenze, die er nicht überschreiten würde, wenn es um Sie geht. Plötzlich standen Polizisten vor meiner Tür und haben mich zu Ihrem Verschwinden befragt, und Verwaltungsbeamte haben meinen Rechtsberater vor Konsequenzen gewarnt, wenn wir unseren Antrag auf Änderung der Vormundschaft nicht zurückziehen. Sie sagen, sie würden sich gegen alles stellen, was wir vor Gericht vorlegen. Ich muss zugeben, Kathryn, dass ich langsam nicht mehr weiß, was ich tun soll.«
    Im Schein des Feuers sah er, wie sie die Stirn in Falten legte, während sie mit der Schöpfkelle in der Hand reglos vor dem Herd stand. »Vielleicht sollte ich das Land verlassen und versuchen, in den Kolonien Fuß zu fassen. Ich müsste mir um meinen Onkel und die Macht, die er über mich hat, keine Gedanken mehr machen.«
    Lucien erhob sich aus seinem Sessel und ging zu ihr hinüber. Er hasste den Gedanken, ihr noch mehr schlechte Nachrichten überbringen zu müssen. Er wollte keinesfalls, dass sie sich Sorgen machte, dennoch war es besser, wenn sie sich über die Situation im Klaren war. »Ich bin nicht sicher, ob Sie es schaffen würden, dorthin zu gelangen. Ihr Onkel hat ein paar Männer engagiert, die das ganze Land nach Ihnen durchkämmen, sogar jeder Hafen wird überwacht. Sie halten Ausschau nach einer Frau, die aussieht wie Sie und versucht, eine Schiffspassage zu buchen. Selbst mit Bestechung wäre es nicht sicher, dass Sie entkommen könnten.«
    Sie wurde blass. »Er hat

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