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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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niemals der Frau nähern, an der ich Interesse gezeigt habe.«
    »Aber du hast ihn in den Kerker gesperrt, weil du geglaubt hast, er besitze Informationen über die Revolutionäre«, erinnerte Jean-Pierre ihn.
    Ungeduldig fuhr Sandre zu ihm herum. »Ja. Und?«
    »Du konntest ihm diese Informationen nie entlocken. Entweder er hatte sie nicht, oder er hat dich hingehalten.« Jean-Pierre sah, wie Eleonore das Gesicht verzog. Er blickte sie prüfend an.
    Sie sah Sandre an, als sehe sie zwar deutlich, was er war, als könnte sie es aber einfach nicht glauben. Oder wollte es nicht glauben.
    »Das hat hiermit nichts zu tun«, erklärte Sandre erstaunlich heftig. »Ich mache mir um ihn und Miss Chegwidden keine Sorgen. Selbst wenn er es aus Boshaftigkeit wagen sollte, um sie zu werben, würde doch keine Frau einen Mann wollen, der gebrochen ist.«
    Der Lakai stand immer noch neben ihm und hielt das Tablett. Jean-Pierre stellte sein Glas darauf und wandte sich ab.
    Jeder wusste, dass die Engländer eine Schwäche für Außenseiter hatten. Und Emma war eine unabhängige Engländerin mit der Fähigkeit, Kranke zu heilen. Sie lebte in einem Haus, in dem unzählige Menschen aus Moricadia sich nach der Revolution sehnten, die zudem von einem englischen Butler angeleitet wurden. Und unter ihrem Dach wohnte ein englischer Adeliger, der bereits einmal mit den Revolutionären in Zusammenhang gebracht worden war und höchstwahrscheinlich nach Rache dürstete.
    Er war froh, dass Sandre dachte, Durant sei nur noch ein Schatten seiner Selbst. Jean-Pierre war sich da aber nicht so sicher.
    Jemand rüttelte an Emmas Schulter und flüsterte ihr ins Ohr: »Miss Chegwidden. Der Mann des Fürsten ist auf dem Weg hierher.«
    Emma öffnete die Augen und schaute Elixabete dümmlich an. »Wie bitte?«
    Mit zunehmender Dringlichkeit erklärte das Mädchen: »Jean-Pierre de Guignard ist auf dem Weg hierher.«
    Durants Fieber war letzte Nacht endlich gesunken. Er würde sich wieder vollständig erholen, und nachdem sie die letzte Nacht damit zugebracht hatte, ihm Wasser einzuflößen und Rubio zu helfen, die durchgeschwitzte Bettwäsche zu wechseln, war Emma mit ihm auf dem Bett liegend eingeschlafen. Jetzt lag sie in seinen Armen und starrte Elixabete ungläubig an. Sie versuchte zu verstehen, was das Mädchen da sagte. Schließlich löste sie sich aus Michaels Umarmung und fragte leise: »Woher weißt du das?«
    »Die Diener im Palast der Petits haben belauscht, was gesagt wurde, und sie haben sofort begriffen, was er im Schilde führt. Sie haben ihn aufgehalten, während einer der Stalljungen hergeritten ist, um uns zu warnen.«
    Die Diener in den Palästen hassten und fürchteten Jean-Pierre also auch und taten, was sie konnten, um ihn bei seiner Arbeit zu behindern. Sie riskierten sogar noch mehr, um den Schnitter zu beschützen.
    Vermutlich kannten nur wenige die Wahrheit. Aber diese wenigen Moricadier halfen, wenn es in ihrer Macht stand. »Warum ist Jean-Pierre auf dem Weg hierher?«, fragte Emma.
    »Er sucht nach dem Schnitter. Er hat gehört, dass Ihr eine curadora seid und dass Ihr diese Woche zwei Festen in Folge ferngeblieben seid. Darum wurde er misstrauisch.«
    Emma schob sich die Haare aus den Augen. »Woher weißt du das alles?«
    »Mr Brimley hat seine Mittel und Wege.«
    »Unser aufrechter Butler hat ein eigenes Netzwerk? Ach, egal. Was sollen wir jetzt unternehmen?« Emma schaute auf Michael, der immer noch schlief.
    »Mr Brimley sagt, er wird sich um alles kümmern. Aber er hat mich nach Euch geschickt. Ihr sollt mit rüberkommen, Euch umziehen und waschen, und dann sollt Ihr Jean-Pierre die Geschichte erzählen, die Brimley sich zurechtgelegt hat.«
    »Gut, ich komme mit.« Sie schlüpfte aus dem Bett und rannte mit Elixabete zum Haupthaus.
    Tia packte Emmas Hand, sobald sie die Eingangshalle betraten, und zerrte sie zur Treppe. »Mr Brimley sagt, ich soll Euch helfen, damit Ihr ruhig und strahlend schön ausseht.«
    »Gut.« Emma hoffte, dass sie zumindest ruhig wirkte. Aber vielleicht wirkte sie nach einer Nacht voller Sorge um Durant alles andere als strahlend.
    Sie eilten in ihr Schlafgemach. Tia zog Emma das dunkelblaue, zerknitterte Kleid aus. Emma wusch sich Gesicht und Hände und kniff sich in die Wangen, damit sie wieder Farbe bekamen. Dann zog Tia ihr ein hellblaues Kleid über den Kopf. »Mr Brimley hat ausdrücklich nach dem hellblauen Kleid verlangt. Er sagt, Ihre Augen nehmen davon ein vertrauenswürdiges Blau an.«

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