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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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angebunden. Nicht wie der Gast eines Balls, sondern eher wie der verhasste Ordnungshüter, den Sandre aus ihm gemacht hatte. Er zwang sich zu lächeln, doch diese Miene fühlte sich für ihn eher wie eine Grimasse an.
    Eleonore umschloss sein Gesicht mit beiden Händen und blickte ihm forschend tief in die Augen. »Du siehst aus, als ängstigst du dich zu Tode. Ich muss mit Sandre sprechen, damit er dich nicht so hart arbeiten lässt.«
    »Nein. Bitte!« Gott, nein. » Sag ihm nichts. Ich lebe, um Seiner Hoheit zu dienen.«
    Sie hörte ihm gar nicht richtig zu, sondern berührte vorsichtig die noch immer entzündete Wunde vom Peitschenhieb. »Das sieht schmerzhaft aus. Du solltest die Wunde versorgen lassen.«
    »Ich war beschäftigt.«
    »Unsere kleine Miss Chegwidden hat sich im Haushalt recht schnell unentbehrlich gemacht, weil sie eine gute Ärztin ist. Beim nächsten Mal soll sie einen Blick darauf werfen.«
    Jean-Pierres Interesse war geweckt. »Miss Chegwidden kümmert sich um die Verwundeten?«
    »Sie tut, was getan werden muss. Ihr Vater war Pastor einer ländlichen Gemeinde in Yorkshire, daher war sie für die Mitglieder der Gemeinde unentbehrlich. Und jetzt ist sie für mich unentbehrlich.« Lady Fanchere strich mit der Hand über ihre dickere Taille.
    »Ah. Da sind wohl Glückwünsche angebracht.« Erneut küsste Jean-Pierre ihre Wange und schüttelte Fancheres Hand. Aber er hatte eigentlich kein Interesse daran, dass seine Cousine guter Hoffnung war. Im Moment war das nicht wichtig. Was wichtig war, war die Möglichkeit, dass Miss Chegwidden in die Heldentaten des Schnitters verstrickt war. Denn was wussten sie schon über diese Frau? Nur das, was sie ihnen erzählt hatte.
    »Miss Chegwidden ist wohl der Inbegriff der Perfektion, wenn alles stimmt, was du und Sandre über sie erzählt.« Seit Jean-Pierre verkündet hatte, er habe den Schnitter angeschossen, hatte Sandre ihn kein einziges Mal gefragt, wann er den Mann endlich festnehmen würde. Er hatte genauso wenig über Quicos Frau gesprochen oder die sich bis ins Unerträgliche steigernde Anspannung im Palast. Nein, er hatte nur über das dumme Huhn gesprochen, in das er sich verliebt hatte, mit seinem Gerede hatte er Jean-Pierre zu Tode gelangweilt.
    Vielleicht hätte Jean-Pierre ihm besser zuhören sollen. »Kümmert sie sich momentan auch um einen Verletzten?« Er täuschte Gleichgültigkeit vor, obwohl er in Wahrheit um alles in der Welt die Antwort hören wollte.
    Die Sandre verhinderte, indem er sie unterbrach. Er tauchte in der Uniform des Befehlshabers über die moricadischen Truppen auf – Truppen, die er noch nie gesehen hatte, soweit Jean-Pierre wusste. Er küsste Lady Fancheres Wange, doch sein Blick ging an ihr vorbei. »Wo ist denn die hübsche Miss Chegwidden?«
    »Ich habe sie zu Aimée geschickt, damit sie ihr dabei hilft, ihr Haus zu schließen. Das arme Mädchen kam völlig erschöpft zurück, und ich habe ihr befohlen, heute Abend daheim zu bleiben.«
    Jean-Pierres Erregung schwand abrupt. Sogar diese winzige Spur führte ins Leere.
    Sandre machte ein langes Gesicht. »Du hättest Miss Chegwidden nicht mit so niederen Aufgaben ermüden dürfen. Schick doch einen Diener zu Aimée. Besser wäre es, wenn sie allein ihre Sachen packt.« Er warf Jean-Pierre einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Jean-Pierre konnte seine Verärgerung kaum verbergen. Ja, ja, ich weiß schon. Ich soll unsere Cousine Aimée für dich ermorden und es wie einen Unfall aussehen lassen. Aber im Moment bin ich mit anderen Dingen beschäftigt, und Aimée steht unter Eleonores Schutz. Du willst doch vermeiden, dass Eleonores hehre Vorstellung von dir zerschmettert wird. Oder, Sandre?
    » Aimée ist für Emma und mich sehr wichtig, und wir wünschen, dass sie wenigstens ein bisschen Freude an ihrem Leben findet. Es steht außer Frage, dass ich ihr dabei helfe, das Haus zu schließen und ihre Sachen zu packen.«
    Wenn Jean-Pierre noch an irgendetwas hätte Vergnügen finden können – und er war inzwischen weit davon entfernt –, hätte er es genossen, zu beobachten, wie Sandre sich unter Eleonores sanftem Tadel wand.
    »Ja, natürlich. Ich wünsche ihr auch eine gute Reise.« Sandre sagte das mit etwas zu viel Inbrunst.
    Jede Minute, die sie hier standen, waren Jean-Pierres Männer draußen in der Wildnis und suchten fieberhaft. Sie schauten in jede Höhle und jede Hütte, zerrten die Kranken und Verletzten aus den Betten und untersuchten, ob sie angeschossen waren.

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