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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Sie knöpfte das Kleid in fliegender Hast zu, während Emma ihre Haare löste und mit einem Kamm durch die Strähnen fuhr. Sie setzte sich hin, damit Tia die Haare im Nacken zu einem Knoten aufstecken konnte. »Mr Brimley sagte, es solle etwas zerzaust aussehen.«
    Offensichtlich hatte Brimley sich alles ganz genau überlegt.
    Sie eilten zur Treppe, aber ehe sie dort waren, hielt Tia sie zurück. »Wartet hier.« Sie schlich auf Zehenspitzen zur Galerie. »Ist es sicher?«, rief sie leise zum Treppenabsatz.
    Elixabete stand für sie Schmiere. »Ja. Ihr könnt kommen.«
    Jetzt liefen sie alle nach unten ins Erdgeschoss und von dort weiter bis in den Keller.
    In der Küche war es heiß. Schluchzende Dienstmägde und grimmig dreinblickende Lakaien drängten sich zusammen. Die Köchin presste entsetzt die Schürze an ihren Mund. Eine der Spülmägde war in Ohnmacht gefallen, und zwei andere fächelten ihr frische Luft mit einem Papierfächer zu. Für Emma machten alle Platz und bildeten einen Durchgang. »Miss Chegwidden, ich bedarf Eurer Dienste«, rief Brimley.
    Trotz des offensichtlichen Durcheinanders, das in diesem Raum herrschte, klang Brimleys Stimme so ruhig wie immer.
    Aber es kam Emma so vor, als schluchzten die Dienstmägde nach seinen Worten noch heftiger.
    Emma eilte zu dem langen Holztisch, an dem er saß … und verlangsamte ihre Schritte, als sie begriff, was sie sah.
    Rund um seinen Platz waren Tücher und Lumpen verstreut, die mit Blut durchtränkt waren. Er war mit Blut durchtränkt. Sein weißes Hemd und der steife Kragen waren davon benetzt, als habe er zu dicht danebengestanden, als die Köchin ein Huhn schlachtete.
    Ein Fleischerbeil lag neben seiner rechten Hand.
    »Wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich Euch bitten, Eure Medizintasche holen zu lassen. Diese Blutung ist wohl doch etwas heftiger als ich erwartet habe.« Er hob seine linke Hand. »Außerdem bleibt uns nicht allzu viel Zeit, um die Verletzung so aussehen zu lassen, als wäre sie schon etwas älter.«
    Brimleys kleiner Finger war abgetrennt.

35

    Emma untersuchte den Finger. Es war ein glatter Schnitt, der entschlossen durchgeführt worden war. Nur noch das unterste Fingerglied hing an Brimleys Hand.
    Der Diener Henrique hielt für Emma die Medizintasche auf.
    Sie nahm einen dünnen, sauberen Lappen heraus und wickelte den Lappen um den Fingerstumpf. Sie drückte den Stoff fest um die Wunde, um einen Druckverband anzulegen. »Mr Brimley, was ist passiert?«
    Ehe Brimley darauf antworten konnte, nahm die Köchin die Schürze herunter, die sie gegen den Mund gepresst hatte, und begann zu reden. »Er kam nach unten und war absolut ruhig. Er verkündete, wir bräuchten eine ernsthafte Verletzung, die wir vorzeigen können, weil dieser großmüttermordende Bastard Jean-Pierre de Guignard auf dem Weg hierher sei, um den Schnitter aufzustöbern. Wir Moricadier wissen ganz genau, was da draußen im Witwenhaus vor sich geht. Aber uns war nicht bewusst, dass Mr Brimley das auch weiß. Sobald wir also begriffen, dass er Bescheid weiß, dachten wir … Nun, wir dachten … Er ist schließlich so gut darin, jedem seine Aufgabe zuzuweisen, und darum dachten wir, er solle entscheiden, wem von uns wir diese ernsthafte Verwundung zufügen sollten.«
    Emma blickte ihn an. Es bestürzte sie, dass die Moricadier über Michael Bescheid wussten. Noch mehr bestürzte sie, das Brimley davon wusste, und am meisten, dass er diese Tat vollbracht hatte, um sie alle zu retten. »Also habt Ihr das Fleischerbeil genommen und Euch selbst den Finger abgehackt?«
    Er erwiderte ihren Blick. »Ich hätte niemals jemanden von meinen Leuten um etwas gebeten, bei dem ich zögern würde, es mir selbst zuzufügen.«
    Das war der Grund, warum englische Butler das Rückgrat der zivilisierten Gesellschaft waren.
    »Hol mir eiskaltes Wasser«, wies Emma die Köchin an. »Mr Brimley, habt Ihr den Rest vom Finger noch?«
    »Ja.« Er zog ein blutiges Taschentuch aus seiner Brusttasche und gab es ihr.
    »Wir werden ihn wieder annähen«, erklärte sie ihm.
    »Wird er dann nicht verfaulen?« Einer von den schlaksigen Botenjungen starrte sie aus großen Augen grausamerweise fasziniert an.
    »Vermutlich«, erklärte sie ihm. »Aber es ist einen Versuch wert. Wenn wir keinen Erfolg haben, können wir später immer noch amputieren.«
    »Wenn Ihr ihn wieder annäht, wie soll das dem kindermordenden Schwein Jean-Pierre de Guignard dann irgendetwas beweisen?«, wollte einer der Wachleute

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