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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Schulter pochte.
    Er rannte eine Anhöhe hinauf und schlug sich in den Wald. Die Zweige klatschten ihm ins Gesicht, und die Büsche zerkratzten seine Beine.
    Er konnte nicht so schnell laufen, wie er wollte.
    Er würde es nicht schaffen.
    Aber dann war er da. Er brach durch das Dickicht und kam stolpernd an der Böschung zum Stehen, die unter ihm sieben Meter steil abfiel. Die Straße erstreckte sich direkt darunter. Aber er war zu spät. Zu spät.
    Old Nelson galoppierte ohne Reiter in den Wald.
    Fürst Sandres Wachleute umringten eine in Weiß gekleidete Gestalt, die in einem Busch am Rand der Straße lag.
    Sie kam mühsam hoch und setzte sich auf.
    Sie lebte!
    Michael wollte gerade die Böschung hinabsteigen und ihr zur Hilfe eilen.
    Da packte jemand seinen Arm und riss ihn zurück.
    Er drehte sich um und hob drohend die Fäusten.
    Fanchere schüttelte ihn heftig. »Tut das nicht!«
    Michael rang mit ihm und versuchte, ihn abzuschütteln.
    »Nein! Seht doch nur!« Fanchere sprach eindringlich und leise.
    Michael schaute nach unten. Die Soldaten stiegen wieder auf die Pferde. Sie hatten Gewehre, Schwerter, Messer. Sie sahen missmutig und wütend aus. Diese Männer waren bereit, zu töten.
    Einer von ihnen packte sie und zog sie hinter sich in den Sattel.
    »Sandre lässt ihre Frauen und Kinder ermorden«, sagte Fanchere. »Wenn wir versuchen, ihnen den Schnitter jetzt zu entreißen, werden sie uns umbringen.«
    »Sie ist dem Tod geweiht, wenn sie in den Palast gebracht wird. Oder Schlimmeres.« Michael versuchte erneut, sich loszumachen.
    »Eleonore hat einen Plan.«
    Michael schaute Fanchere an. »Wieso einen Plan? Sie wusste doch nicht, dass das hier passieren würde.«
    »Das stimmt. Aber wir können den Plan entsprechend anpassen. Um Gottes willen, Michael. Wenn Ihr Euch umbringen lasst, wird das Emma nicht helfen, zu entkommen. Und Ihr bekommt keine Gelegenheit, Euch am Fürsten zu rächen.« Fanchere klang eindringlich. »Das Ganze wird Eleonore das Herz brechen. Es ist schon jetzt genug angeknackst.«
    Michael wusste, dass Fanchere recht hatte. Aber der Zorn schmeckte bitter, während er tatenlos zusehen musste, wie die Soldaten davonritten. Emma saß hinter ihrem Anführer im Sattel und hielt sich an ihm fest.
    »Also gut.« Er wandte sich wieder Richtung Haus. »Wie sieht dieser Plan aus?«

42

    Der Soldat schubste Emma in Fürst Sandres Arbeitszimmer.
    Sie wusste, sie würde es später bereuen, der kurze Blick in Sandres Gesicht, als er sie erkannte, schenkte ihr eine tiefe Befriedigung, die mehr wert war als alles Gold in seinen Truhen.
    Er stand langsam auf. »Was geht hier vor?« Er wandte sich an den Hauptmann der Wache. »Quico, was hast du getan?«
    Mit rauer, tiefer Stimme erwiderte Quico: »Ich weiß nicht, ob sie der Schnitter ist, Eure Hoheit. Aber wir haben sie dabei erwischt, wie sie in seinem Kostüm ritt, und haben sie darum hergebracht.«
    »Sie ist eine Dame!«, sagte Sandre.
    Als er das sagte, musste sie an Aimée denken. Sie erinnerte sich an Elixabete. Sie erinnerte sich, wie sehr sie ihn verabscheute. Voller Wut stürzte Emma sich auf ihn. »Nein, ich bin der Schnitter! Und Ihr seid ein mordender Verrückter!«
    Quico packte ihre Arme und riss sie zurück.
    »Ich bin der Schnitter!«, schrie sie und kämpfte gegen seinen eisernen Griff an. »Und jeder wird erfahren, dass Ihr einen Mann gejagt habt, obwohl Euch die ganze Zeit bloß eine Frau zum Narren gehalten hat!«
    Sandre war im ersten Moment sichtlich überrascht gewesen, und er war immer noch bemüht, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sein Gesicht war ausdruckslos. »Das ist unmöglich. Ihr wart doch gar nicht im Lande, als die nächtlichen Ausflüge des Schnitters begannen.«
    »Ich habe mich damals versteckt und ritt jedes Mal von meiner geheimen Höhle aus.«
    »Und wo ist diese geheime Höhle?« Er beschwatzte sie, als sei sie eine störrische Zweijährige.
    »Unter dem Grab König Reynaldos.« Sie hasste ihn. Hasste ihn mit der ganzen Kraft ihrer verzehrenden Qual.
    »Was wollt Ihr mit ihr machen, Euer Hoheit?« Quico schubste sie zu zweien seiner Männer.
    Die Männer packten ihre Arme.
    Sie wehrte sich gegen den Griff.
    »Lasst sie los.«
    Die Männer ließen von ihr ab.
    Sandre kam auf sie zu. »Nun, Miss Chegwidden. Das Beste wird sein, wenn wir uns einfach hinsetzen und wie vernünftige Leute miteinander reden.«
    Sie stürzte sich auf ihn, die Finger zu Krallen gekrümmt, mit denen sie ihm die Augen

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