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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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dieses Mal hatten sie ihren Arm an die Wand gekettet.
    Als das Licht das nächste Mal am Ende des Korridors auftauchte, verstand sie jedenfalls, was Sandre damit meinte, dass man Essen als Anreiz für gutes Benehmen einsetzen konnte. Sie hatte zuletzt Wasser von den schleimigen Wänden geleckt und war so hungrig, dass ihre Beine unter ihr nachgaben, als Jean-Pierre zu ihr in die Zelle kam. Ihr Arm hing schlaff an ihrem Körper und war kalt und gefühllos. Er musste sie über die Schulter werfen und durch den Gang tragen.
    Sie glaubte zu sehen, wie Sandre grinste.
    Jean-Pierre trug sie den ganzen Weg hinauf in die privaten Gemächer des Fürsten und setzte sie auf einen Stuhl vor einem Tisch, auf dem Brot und Käse standen.
    Aber als sie danach greifen wollte, schlug Sandre ihr auf die Hand. »Ich füttere Euch«, sagte er. Und genau das tat er.
    Sie ließ es zu, weil ihre Hände so sehr zitterten, dass sie nicht wusste, ob sie das Essen an den Mund führen konnte. Obwohl die Versuchung groß war, biss sie ihn nicht in die Hand.
    Sie hatte nur ein paar Happen bekommen, ehe er die Hand zurückzog. »Das ist genug.«
    Sie funkelte ihn wütend an wie ein wildes Tier, das vermutlich inzwischen aus ihr geworden war.
    »Geht Euch umziehen«, befahl er ihr. »Ihr stinkt, und ich habe keine Lust, Euch noch länger in diesem albernen Kostüm zu sehen.«
    Sie schaute an den verdreckten, feuchten Überresten vom Kostüm des Schnitters herunter. »Für den Kerker ist es meiner Ansicht nach ein angemessenes Kostüm.«
    Sandre beugte sich zu ihr herüber und lächelte. »Ihr müsst aber gar nicht im Kerker bleiben.«
    Wenn sie die Wahrheit nicht gekannt hätte, hätte sie durchaus den freundlichen und weltgewandten Fürsten gesehen, den er ihr zeigte. »Doch, das werde ich.«
    Er richtete sich auf. »Ihr könnt Euch umziehen oder mich das machen lassen. Aber Ihr werdet auf der Stelle etwas anlegen, das einer anständigen Frau angemessen ist.« Er zeigte auf einen Wandschirm in der Zimmerecke. »Ihr findet die Sachen dahinten.«
    Sie stand auf.
    Jean-Pierre mischte sich ein. »Zunächst jedoch …«
    Er bedeutete ihr, ihm die nackten Schultern zu zeigen.
    Sie weigerte sich.
    Also rissen die beiden Männer sie zu Boden, ohne sich um ihre Prellungen und Schürfwunden zu kümmern. Sie glühte vor Scham, denn Sandre hielt ihr Gesicht in den bunten Teppich gedrückt, während Jean-Pierre ihre Haut untersuchte.
    »Gut möglich, dass sie ein Schnitter ist. Aber sie ist nicht der Schnitter.« Jean-Pierre klopfte zufrieden seine Finger an der Hose ab. »Sie weiß vermutlich, wer er ist. Mit Eurer Erlaubnis könnte ich die Information aus ihr herausholen, Hoheit.«
    »Nein. Keine Folter. Das ist nicht notwendig.« Sandre strich ihr die Haare vom Hals – seine verdrehte Vorstellung von einer liebevollen Geste. Dann half er ihr vom Fußboden auf.
    Emma drückte ihr Kostüm vor die Brust und stürzte hinter den Wandschirm. Seine Berührung bereitete ihr Übelkeit.
    »Dort stehen auch einen Kamm, eine Schüssel mit Wasser und Handtücher bereit«, rief er. »Benutzt diese Sachen, bevor Ihr Euch wieder anzieht.«
    Ein dicker Unterrock, ein Unterhemd aus feinem Stoff und ein Kleid aus ordentlicher, dunkelblauer Wolle warteten auf sie. Diese Sachen wären ihr im Kerker nützlich. Das bedeutete wohl, dass Sandre von ihr erwartete, dass sie sich noch immer nicht geschlagen gab.
    Er war ein Tyrann, der alle Trümpfe in seinen grausamen, mit Juwelenringen besetzten Händen hielt. Und er genoss ihren Überlebenskampf und den Fall, mit dem er fest rechnete, viel zu sehr.
    Was käme am Schluss auf sie zu? Sie würde fluchen und sich gegen das Unvermeidbare wehren. Aber letzten Endes würde er obsiegen. Sie würde ihn heiraten, und die Jahre, die dann folgten, wären eine einzige Katastrophe. Sie würde in seinem Bett zittern. Sie würde sich unter seiner Knute ducken. Sie würde wissen, dass er sein Geld mit den verabscheuungswürdigen Zockern verdiente, dass er unschuldige Menschen folterte und tötete. Und sie hätte keine Möglichkeit, ihn aufzuhalten. Bis schließlich ihr eigenes Selbst einfach entschwinden würde und sie sich umbringen würde.
    Sie lehnte mit dem Rücken an der Wand.
    Sich selbst umbringen? Nein, das war unwahrscheinlich. Er würde sie ermorden.
    Sie hatte sich das selbst zuzuschreiben. Sie hatte gehört, dass Aimée ermordet worden war, und hatte daraufhin die Beherrschung verloren. Sie war spontan und unbeherrscht losgeritten und

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