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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ausländische Banken zu überweisen – die Bank von England, die Banque de France und sogar auf eine amerikanische Bank. Denn ich wusste, dieses Baby würde dich früher oder später dazu zwingen, dich dem zu stellen, was du bisher nicht hast sehen wollen. Ich wusste, wir würden woanders hingehen wollen, wo wir unser Kind ohne Angst aufziehen können.«
    Sie starrte ihn ungläubig an.
    Er hatte gewusst, dass etwas Derartiges passieren würde? Wie war das möglich?
    Weil er die Wahrheit über Sandre wusste. Eine Wahrheit, die sie bisher ignoriert hatte.
    »Wir werden unser Zuhause verlieren«, sagte Fanchere. »Aber hab keine Angst. Ich habe Verbindungen in aller Welt, und wir werden nicht hungern müssen.«
    Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Sie und Fanchere hatten immer eine gute Ehe geführt. Sie hatten einander respektiert, und jeder wusste zu schätzen, was der andere in die Ehe einbrachte. Er hatte ein Vermögen als Kaufmann gemacht. Sie stammte aus einer altehrwürdigen Familie und brachte ihm gute Verbindungen und den Einfluss, der damit einherging. Aber sie hatten nie von Liebe gesprochen. Sie hatte gedacht, es sei nur eine Partnerschaft und mehr nicht. Jetzt aber entdeckte sie, dass er bereit war, Moricadia um ihretwillen zu verlassen. Und um des Babys willen.
    Sie schaute auf sein schmales, schlaff gewordenes und liebes Gesicht. Dann legte sie spontan die Hand auf seine Wange. »Du bist ein herzensguter Mann, und ich danke Gott für den Tag, an dem mein Vater dich als meinen Ehemann ausgewählt hat.«
    Er drehte den Kopf leicht und küsste ihre Handfläche. »Ich liebe dich auch.«
    Sie badeten nur kurz in diesem unerwartet innigen Augenblick.
    Sie beugte sich zu ihm herüber und flüsterte ihm ins Ohr: »Da ist noch etwas. Ich würde gerne mit dem Schnitter sprechen. Weißt du, wie wir ihn erreichen können?«
    Er lächelte. »In der Tat glaube ich, das zu wissen. Komm, Eleonore. Wir gehen nach Hause.«

41

    Ein Klopfen an der Tür weckte Emma aus ihrem Nachmittagsschlaf, den sie immer hielt, weil sie keinen Nachtschlaf mehr bekam.
    »Herein!«, rief sie, und dann starrte sie einen Moment an die Decke und dachte: Er will, dass ich mich für ihn entscheide. Er will mich heiraten.
    Michael hielt sie für eine Amazone. Er fand, sie sei mutig und stark. Eine Frau, die aus ihrem Leben machen konnte, was sie wollte.
    Und er wollte, dass sie ihn heiratete.
    »Miss Chegwidden?« Tia erschien vorsichtig im Zimmer.
    »Ich bin wach.« Emma wusste nicht, was sie mit Michaels Antrag anfangen sollte. Seit dem Tod ihres Vaters hatte niemand sie gewollt. Und jetzt meinte Michael, sie habe die Wahl. Vielleicht stimmte das sogar.
    Was wollte sie?
    Was war das Richtige?
    Sie hatte den Schnitter geliebt. Er war dunkel, geheimnisvoll und verführerisch.
    Aber liebte sie Michael Durant?
    Sie setzte sich im Bett auf und rieb ihre Stirn mit den Handballen. Dann schaute sie aus dem Fenster. Die Sonne ging bereits unter. »Es ist schon so spät? Ich muss mich umziehen!«
    »Miss Chegwidden … Unten gibt es einen Notfall.« Tia stand jetzt neben ihrem Bett.
    Emma schaute zum ersten Mal bewusst auf und blickte Tia an.
    Tias Gesicht war gerötet und fleckig. Ihre Augen waren verweint. »Es ist nicht Durant«, sagte sie hastig.
    Emma stand sofort auf. »Was ist es dann? Ist etwas mit Brimleys Finger?«
    »Seinem Finger geht es gut. Er wächst wieder an. Es ist ein Wunder. Nein.« Tia schüttelte den Kopf und fing wieder an, heftig zu weinen. »Es sind Lady de Guignard und Elixabete.«
    Nein. Nein.
    Während sie sich in fliegender Hast ankleidete, befragte Emma Tia.
    Tia schien nichts mit absoluter Sicherheit zu wissen, außer dass die Männer Elixabete gerade zum Anwesen der Fancheres brachten. Aber sie sprach nicht über Aimée, und sie weinte so heftig, dass Emma spürte, wie sich ein harter Knoten in ihrem Bauch bildete.
    Nicht Aimée. Nicht die liebe, freundliche Aimée, die so kurz davorgestanden hatte, ein neues Leben zu beginnen.
    Emma stürzte die Treppe herunter.
    Die Männer trugen soeben Elixabete ins Haus. Sie lag auf einer Decke, die die Männer zwischen sich gespannt trugen. »Legt sie auf den Boden«, befahl sie, und sehr behutsam legten die Männer die Decke mit dem Kind auf den Boden.
    Sie kniete neben Elixabete.
    Das Mädchen lag auf der Seite. Es hatte sich wie ein Embryo zusammengerollt und hielt die Augen geschlossen. Elixabete drückte etwas fest an ihre Brust. Jemand hatte sie ins Gesicht

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