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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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getreten und ihre Nase gebrochen, aber es war vor allem die Wunde an der Stirn, die Emma Sorgen bereitete. Sie hatte eine Delle im Schädel, und das war eine Verwundung, die sie umbringen konnte.
    Diener scharten sich um sie.
    »Tretet zurück«, befahl Brimley. »Gebt den beiden genug Platz zum Atmen.«
    Emma berührte sanft Elixabetes Schulter.
    Die Augen des Kinds flatterten und öffneten sich.
    »Elixabete, kannst du mich hören?«, fragte Emma.
    »Ja.« Das Mädchen richtete den Blick auf Emma, dann auf die anderen Leute, die sie umstanden.
    »Wie viele Finger halte ich hoch?«
    »Drei.«
    »Gut.« So Gott wollte, würde Elixabete sich vollständig erholen. »Kannst du die Finger bewegen? Die Zehen?«
    »Ja. Ja! Oh, Miss Chegwidden.« Sie schluchzte herzzerreißend. »Warum musste das ausgerechnet ihr passieren?«
    Dieser Knoten in Emmas Bauch wurde immer schwerer. »Was ist mit ihr passiert?«
    »Er hat sie über das Geländer geworfen. Sie hat geschrien, aber er hat sie einfach runtergeworfen. Ich habe versucht, ihn aufzuhalten, aber er hat nach mir getreten und sie dann einfach fallen gelassen.« Elixabete hob die Hand, in der sie ein geschnitztes Pferdchen hielt. Eine wunderbare, polierte Handarbeit. »Das hat sie mir geschenkt. Es hat ihrem Vater gehört, und sie wollte, dass ich es bekomme. Jetzt ist sie tot .«
    Mit ganz leiser Stimme fragte Emma: »Wer ist tot?«
    Elixabete zitterte und weinte.
    »Ist es Aimée?«, fragte Emma.
    Elixabete nickte. Dann rollte sie sich wieder ein und umklammerte das Pferdchen. »Ich will zu meiner Mama«, jammerte sie.
    Emma streichelte ihre Stirn. Dann stand sie auf und wandte sich an Brimley. »Sie sollte zu Bett gebracht werden. Lasst sie nicht aufstehen und legt kalte Tücher auf ihr Gesicht, damit die Schwellung abklingt. Gebt ihr Wasser, redet mit ihr. Und um Gottes willen, bringt ihre Mutter her.« Sie wandte sich ab und drängte sich durch die versammelte Dienerschaft.
    »Miss Chegwidden.« Brimleys Stimme ließ sie stehen bleiben. »Was habt Ihr vor?«
    »Ich werde sie dafür bezahlen lassen.«
    »Durant … Irgendetwas geht im Haupthaus vor sich.«
    Michael legte den Füller beiseite. Er war froh um die Ablenkung, denn er widmete sich gerade der schweren Aufgabe, einen Brief an seinen Vater zu schreiben, in dem er ihm mitteilte, sein verlorener Sohn sei am Leben und bedürfe seiner Hilfe. Fragend blickte er Rubio an.
    »Das Mädchen Elixabete wurde verletzt, und Lady de Guignard …« Rubio schüttelte den Kopf, und seine Augen wirkten wieder so wie damals, als er aus dem Kerker gekommen war. Dumpf. Resigniert. Vom Schmerz gezeichnet.
    Michael sprang auf. »Wo ist Emma?«
    »Sie haben nach ihr gerufen, damit sie Elixabete versorgt.«
    Er hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als Michael schon Richtung Haupthaus lief. Er eilte hinein und schnappte sich den nächsten Diener, den er sah. »Wo ist Elixabete?«
    »Sie haben sie nach oben gebracht. Habt Ihr gehört«, er war so erregt, er musste sich räuspern. »Habt Ihr gehört, was mit Lady de Guignard passiert ist?«
    Michael nahm zwei Stufen auf einmal und folgte einem weinenden Dienstmädchen nach oben in den zweiten Stock, wo er in Elixabetes Schlafkammer stürmte.
    Emma war nicht da.
    Er packte Brimley an den Aufschlägen seines Jacketts. »Wo ist Emma?«
    Brimley packte seinerseits Michael. »Sie gab uns Anweisung, wie wir für Elixabete zu sorgen haben, dann ist sie verschwunden.«
    »Wohin ist sie gegangen?«
    »Ich glaube, sie … Sie sagte, dafür werde sie sie bezahlen lassen.«
    »Sie will sie bezahlen lassen? Nein, nein, nein. Sie will heute Nacht reiten? Aber wieso habt Ihr sie nicht aufgehalten?«
    »Ich habe hier eine schwierige Situation zu bewältigen, Durant. Und ich kann unmöglich Hand an eine Dame legen!«
    »Wie lange ist das her?«
    »Eine Viertelstunde, vielleicht etwas länger.«
    Michaels Gedanken rasten. Emmas Weg und seiner hatten sich nicht gekreuzt, als er zum Château gerannt war, weshalb es nun zu spät war, um sie am Stall abzufangen. Aber wenn er den Weg an der Vorderseite nahm und von dort direkt in den Wald lief, fing er sie hoffentlich ab, ehe sie die Hauptstraße erreichte.
    Er lief wieder los. Die Treppe hinunter und durch die Tür nach draußen. Er rannte über die Einfahrt.
    Die Kutsche der Fancheres kam in diesem Augenblick durch das Tor.
    Er wich der Kutsche aus, sprang über die Hecke und rannte über den Rasen.
    Seine Lungen brannten. Seine Beine schmerzten. Seine

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