Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
abarbeitete. Sie biss auf ihre Unterlippe, schloss die Augen und hielt still.
Endlich grunzte er tief in der Kehle, presste den Mund gegen ihren Nacken und zuckte tief in ihr.
Es war vorbei. Für ein paar Augenblicke hatte sie ihren Schmerz hinter sich gelassen. Jetzt fühlte sie sich schmutzig und leer – und wusste doch, dass sie wieder hierherkommen würde. Weil der Wunsch nach Vergessen eine Sucht sein konnte.
»Du bist eine Granate, Annabelle«, keuchte Hubert, trat tropfnass aus der Duschkabine und streifte mit einer Hand das Kondom ab.
Sie antwortete nicht, sondern griff stumm nach einem der großen Duschlaken und wickelte sich fest hinein.
»Das ist wirklich ziemlich … fantasievoll«, erklärte Falk, nachdem er eine Weile stumm die Einrichtung des Zimmers betrachtet hatte. Offenbar gefiel ihm, was er sah.
Nika hatte diesen Raum gewählt, weil er neben dem lag, in dem Simone mit ihrem Begleiter verschwunden war. Sie lauschte angestrengt, ob von nebenan etwas zu hören war – bis ihr einfiel, dass laut Daisy sämtliche Wände schalldicht waren. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit ihrer Umgebung zu. Sie sah dieses Zimmer zum ersten Mal. Auf dem Boden, der mit einer Art rauem Samtstoff bespannt war und unter den Füßen federte wie eine feste Matratze, standen nur eine schlichte Ledercouch und an der Wand neben der Tür ein Garderobenschrank.
Der Rest der Ausstattung befand sich in der Luft. An verschieden langen Seilen und Ketten hingen die unterschiedlichsten Vorrichtungen von der Decke. Einige davon erschienen ihr vertraut. Es gab eine Art Hollywoodschaukel, ein Schaukelbrett und einen Schalensessel, der an einem Seil einen Meter über dem Boden befestigt war. Zusätzlich sah sie vor allem Gurte in den unterschiedlichsten Anordnungen, aber auch ein kleiner Käfig mit silberfarbenen Gitterstäben war mittels großer Haken und mehrerer Ketten unter der Decke angebracht.
Unwillkürlich musste Nika an die Szene im Keller denken, bei der Seile und Ketten benutzt worden waren. Doch das hier wirkte anders auf sie. Es hatte keinen Beigeschmack von Gewalt, sondern erinnerte an einen Spielplatz.
Falk machte einen Schritt nach vorn und betrachtete eine Art Ledergeschirr, das auf Höhe seiner Schultern hing. »Eine Liebesschaukel?«
Das klang nicht wie eine Feststellung, sondern wie eine Frage. Zögernd nickte sie, obwohl sie keine Ahnung hatte, ob man das Ding so bezeichnete. Zwar war ihr der Begriff geläufig, und sie hatte auch eine vage Vorstellung, was man damit anstellte, doch bisher war ihr so eine Vorrichtung noch nie unter die Augen gekommen.
»Das ist natürlich sehr geeignet, um auszuprobieren, was einer Frau gefällt«, stellte Falk in nachdenklichem Ton, fest. Nika zuckte zusammen. Erwartete er von ihr, dass sie sich in dieses Geschirr hängte und ihn mit sich … was auch immer machen ließ?
»Es geht hier vor allem darum, was du magst«, erinnerte sie ihn, wusste jedoch im selben Moment, was er darauf erwidern würde.
»Ich sagte doch schon, dass ich es ganz besonders mag, wenn es der Frau gefällt.« Lächelnd sah er ihr in die Augen, und sie spürte, wie ihre Anspannung nachließ. Dieser Mann würde auf keinen Fall versuchen, sie zu etwas zu zwingen, das sie nicht wollte.
»Ich werde mich nicht ausziehen und in dieses Ding hängen lassen«, stellte sie klar. »Schließlich kennen wir …« Sie stockte. In einem Bordell konnte es wohl kaum ein Argument sein, dass sie den Mann, mit dem sie aufs Zimmer gegangen war, nicht kannte.
»Das ist okay.« Sein Lächeln war immer noch da. Seltsamerweise schien ihn ihre Weigerung nicht zu ärgern. »Ich glaube, ich finde diesen Raum so faszinierend, weil ich als Kind furchtbar gern geschaukelt habe.« Er versetzte die Liebesschaukel mit einem leichten Stoß in Schwingung.
»Ich auch! Wenn am ersten warmen Tag im Frühling die Schaukel wieder im Garten aufgehängt wurde, war ich nicht mehr von dem Ding runterzubekommen.« Nikas Blick tauchte in seinen, und sie lächelten einander an. »Wenn du nicht erwartest, dass ich mich ausziehe … eigentlich ist es ja nur eine Schaukel … dann würde ich es ausprobieren.« Sie wollte nett zu diesem freundlichen Mann sein. Sie war neugierig. Sie wollte schaukeln.
»Tja. Leider weiß ich nicht genau, wie wir die Sache am geschicktesten anstellen sollen.« Leise lachend zupfte er die Gurte auseinander.
»Ich glaube, hier kommen die Beine rein, und da kann man sich festhalten«, schlug Nika vor.
Im nächsten
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