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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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sprang sie auf und wich ein paar Schritte zurück. »Was soll das hier werden?« Es kostete sie einige Mühe, die Worte aus ihrer engen Kehle zu pressen.
    Die Männer schauten sie überrascht an. »Aber … du bist doch offen für … alles?« Steffens Frage klang mehr wie eine Feststellung.
    »Für was genau soll ich offen sein?« Vorsichtshalber machte sie noch einen Schritt zurück. »Ich werde sehr bald heiraten.«
    »Aber Jan Garell hat sicher nichts dagegen, wenn seine Verlobte sich ein bisschen amüsiert«, erklärte Bruno in ernsthaftem Ton. »Und du selber bist doch gewissen Vergnügungen auch nicht abgeneigt.«
    Nika spürte, wie es sie eiskalt durchlief. Wussten die beiden von Falk? Und vielleicht auch von ihrem Tag im Bordell? Hatte Simone herumerzählt, dass sie zusammen in die Villa Amore gegangen waren?
    Ihr wurde schlecht, und sie spürte, wie das Blut aus ihren Wangen wich. Nachdem sie mehrmals tief durchgeatmet hatte, erklärte sie mit einer Stimme, die so ruhig klang, dass sie selbst erstaunt war: »Ganz sicher will Jan nicht, dass ich mich auf diese Art amüsiere.«
    Aber sie hatte genau das getan: sich mit einem anderen Mann vergnügt. Und wenn sie mit Jan eine Ehe führen wollte, die nicht von vornherein auf einer Lüge aufbaut, musste sie es ihm sagen. Allein die Vorstellung ließ ihre Knie weich werden. Sie hatte keine Ahnung, wie er reagieren würde. Konnte er ihr etwas verzeihen, was sie selbst nicht verstand? Oder würde er die Sache vielleicht tatsächlich ganz locker sehen, wie Steffen und Bruno zu glauben schienen? War ein ausschweifendes Sexleben bei den Garells ganz normal? Und wollte sie, dass es normal war?
    »Ich gehe dann besser zurück aufs Gut«, murmelte sie. »Vielen Dank für die Führung durch die Weinberge. Ich habe viel gelernt.« Natürlich war ihr inzwischen klar, dass die beiden Männer anderes geplant hatten, als ihr den Weinbau nahezubringen.
    Fast im Laufschritt eilte sie zurück zum Gut. Dort stürmte sie an Helene vorbei, die in der Eingangshalle die Topfpflanzen goss und sie neugierig anschaute.
    Sie hatte den Fuß schon auf die unterste Treppenstufe gesetzt, als Helene ihr nachrief: »Falls du dir Jans Zimmer anschauen möchtest – die Tür steht offen. Ich fürchte zwar, Frau Garell sieht es nicht gern, wenn in Jans Abwesenheit jemand in sein Zimmer geht, aber du darfst es ganz sicher.«
    Verblüfft wandte Nika sich um. Die alte Frau nickte ihr aufmunternd zu, und sie sparte sich die Bemerkung, dass Carolina behauptet hatte, Helene würde von sich aus Jans Tür abschließen. Eilig stieg sie die Treppe hinauf und ging den Flur im ersten Stock entlang. Tatsächlich stand eine der Türen weit offen.
    Nika betrat das Zimmer und schaute sich neugierig um. Vor der großen Fensterfront stand ein großer Schreibtisch, dessen polierte Platte sehr aufgeräumt war. Daneben hatten zwei schwere Ledersessel und ein niedriger Tisch ihren Platz. Die Wände verschwanden fast vollständig hinter schweren Schränken und Bücherregalen. In einer geräumigen Nische auf der rechten Seite befand sich ein Podest mit einem breiten Bett darauf. Das Zimmer passte zu Jan. Es war mit teuren Möbeln ausgestattet und wirkte sehr ordentlich.
    Erst auf den zweiten Blick stellte sie fest, dass es nur wenige persönliche Gegenstände gab. Als sie sich dem Schreibtisch näherte, bemerkte sie ein Bild im silbernen Rahmen, das neben dem Köcher für Stifte stand.
    Sie nahm das Foto in die Hand und starrte es erstaunt an. Erst bei näherer Betrachtung, wurde ihr klar, dass die Frau auf dem mit Weichzeichner aufgenommenen Bild nicht sie selber war. Die Augen standen weiter auseinander, die Wangen waren etwas voller, der Mund breiter. Dennoch sah die Fremde ihr unglaublich ähnlich. Mit zitternden Fingern zog sie das Foto aus dem Rahmen, um die Rückseite zu betrachten.
    Für immer, in Liebe, Deine Sandra, stand da in kleinen, schwungvollen Buchstaben.
    Entschlossen griff sie nach dem Telefon auf dem Schreibtisch und ließ sich in einen der Ledersessel fallen.
    »Ich muss mit dir reden«, sprudelte es aus ihr heraus, als Jan sich meldete. »Und ich akzeptiere es nicht, wenn du jetzt wieder sagst, du hättest keine Zeit.«
    »Das wollte ich nicht. Ich weiß jetzt auch, wann ich endlich nach Gut Garell komme.« Es klang heiter und gelöst.
    »Wann? Morgen?« Sie sehnte sich so sehr danach, endlich in den Armen zu liegen, in die sie gehörte. Unvermittelt blitzte Falks Bild vor ihrem inneren Auge auf. Sie

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