Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
wirbelte er die Zungenspitze in Spiralen um ihre Klitoris, die mit jeder Sekunde empfindlicher wurde. Heiß stieg die Erregung bis in ihre Kehle, ihr Atem ging in raschen, keuchenden Stößen. Die Angst hatte sich in einen entlegenen Winkel ihres Kopfes verkrochen, von wo aus sie das Feuer der Erregung noch zusätzlich schürte.
Nika hörte sich stöhnen, erst leise, dann immer lauter. Nicht sie stöhnte, es stöhnte aus ihr heraus. Sie konnte nicht anders, denn das Verlangen, das ihren Körper schüttelte, baute immer stärkeren Druck auf, bis sie schließlich nicht mehr keuchte, sondern schrie. Weit über das Tal, bis hinauf in den Himmel.
Und dann explodierte die Lust mit wildem Zucken tief in ihrem Leib. Ein letzter langgezogener Schrei glitt über ihre Lippen und stieg in ungeahnte Höhen, während sich das Moseltal tief unter ihr in funkelnde, tanzende Farben auflöste.
Als sie wieder klar sehen und ruhiger atmen konnte, hatte Falk sie bereits losgebunden, sie von hinten auf die Sitzfläche der Bank gezogen und von dort aus wieder zurück zur Tür gebracht, die in die Sicherheit der Treppe führte.
Ihre Knie zitterten, in ihr zuckte und bebte es immer noch unkontrolliert, aber langsam kehrte ihre Vernunft zurück, während sie hinter ihm die Treppe hinabstieg. Wieder war geschehen, was nicht geschehen durfte. Sie bereute es, und spürte doch immer noch die Erregung, die sie verzaubert und sogar ihre Höhenangst besiegt hatte.
Unten wurden sie von dem schwanzwedelnden Brutus begrüßt.
»Ich muss gehen«, stieß Nika hastig hervor, während Falk den Kopf des Hundes tätschelte. »Ich hätte nicht auf den Turm steigen dürfen.«
Erst als sie schon mit weichen Knien den Weg zurück zum Parkplatz entlangstolperte, wurde ihr klar, dass sie nicht gesagt hatte, was sie eigentlich meinte. Es ging nicht um den Turm oder die Gefahr, die ihr dort oben vielleicht gedroht und die Angst, die sie gespürt hatte. Es ging um Falk. Ihm hätte sie nicht folgen dürfen. Nicht auf den Turm und auch sonst nirgendwohin. Das musste wirklich das allerletzte Mal gewesen sein.
Beim Abendessen fehlten sowohl Carolina als auch Simone. Helene erklärte auf Nikas Frage ihn, sie wisse nicht, wo die beiden seien. Zumindest was Simones Aufenthaltsort betraf, hegte Nika eine gewisse Vermutung.
»Wie war denn gestern das Picknick mit Bruno und Steffen?«, erkundigte sich die Haushälterin mit einem schmallippigen Lächeln, nachdem sie die Suppe serviert hatte. Am Vorabend hatte Helene mit Carolina während des Essens ausführlich über die bevorstehende Weinlese gesprochen. Wobei Carolina wenig zur Unterhaltung beigetragen hatte. Nika fehlten die Kenntnisse, um zu diesem Thema etwas zu sagen, und Simone hatte stumm auf ihrem Teller herumgestochert.
»Es war interessant », erklärte Nika in ausdruckslosem Ton. »Wer hatte eigentlich die Idee, die beiden zu bitten, mich herumzuführen?«
»Frau Garell. Sie will dir wohl helfen, dich bei uns einzuleben.« Helene griff nach der Weinflasche und schenkte Nika nach. Sie selber hatte ihr Glas noch nicht angerührt. »Trink noch einen Schluck, mein Kind. Das entspannt. So kurz vor der Hochzeit bist du sicher aufgeregt.«
»Es sind ja noch fast zwei Wochen.« Es fiel Nika schwer, sich vorzustellen, dass sie demnächst heiraten würde. So viele andere Dinge spukten ihr im Kopf herum.
Weil Helene sie aufmunternd anschaute, griff sie nach dem frisch gefüllten Glas und nahm einen großen Schluck. Der Wein schmeckte irgendwie seltsam, aber nicht schlecht.
»Wie gefallen dir denn Bruno und Steffen?«, kam Helene auf ihr Thema zurück.
»Sie sind … nett.« Nika hatte nicht vor, der Haushälterin Näheres über den Ausflug in die Weinberge zu erzählen. Schließlich war ja nichts geschehen. Die Männer hatten aus irgendeinem Grund geglaubt, sie sei für Sex mit Fremden zu haben, und sie hatte den Irrtum aufgeklärt und war gegangen. Momentan gab es eine andere Frage, die sie viel mehr interessierte.
»In Jans Zimmer steht auf dem Schreibtisch eine Fotografie«, fing sie an, während sie lustlos in der Suppe rührte.
Sofort richtete Helene sich kerzengerade auf ihrem Stuhl auf und sah sie aus zusammengekniffenen Augen forschend an. Dabei zuckten ihre schmalen Lippen auf eine Weise, die Nika nicht zu deuten wusste.
»Jan hat nichts dagegen, dass ich in sein Zimmer gehe«, erklärte sie hastig. »Ich habe ihn am Telefon gefragt, auch nach der Frau auf dem Bild. Er sagt, sie heißt Sandra. Hast
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