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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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du Sandra gekannt?«
    »Sicher«, murmelte Helene und schob ihren gefüllten Löffel in den Mund.
    »Waren die beiden lange zusammen?« Nervös griff Nika nach ihrem Glas und nahm noch einen Schluck von dem Wein. Obwohl es der Flasche nach zu urteilen die übliche Sorte war, schmeckte der Wein heute anders als sonst. Er war ein wenig süßer und gleichzeitig etwas bitter. Vielleicht ein anderer Jahrgang. Nika wollte nicht danach fragen, weil sie offenbar nicht einmal zwei Garell-Weine auseinanderhalten konnte.
    »Ich erinnere mich nicht mehr so genau«, antwortete Helene.
    »Aber sie haben sich erst vor relativ kurzer Zeit getrennt?« Eigentlich müsste sie das mit Jan persönlich klären, aber sie konnte und wollte nicht länger warten.
    »Vor ein paar Wochen. Sie haben sich sehr geliebt. Ewig schade, dass sie nicht mehr zusammen sind. Jan hat sie sicher noch nicht vergessen, sonst würde ja nicht ihr Bild auf seinem Schreibtisch stehen.« Helene blickte mit ausdruckslosen Augen in die Ferne, als könnte sie dort das glückliche Paar sehen.
    Nika schnürte es die Kehle zu, und sie schob ihren noch fast vollen Teller in Richtung Tischmitte.
    »Aber jetzt bist du ja da«, fuhr Helene nach einer langen Pause fort. »Du siehst ihr so ähnlich, dass er vielleicht schon bald über sie hinweg sein wird.«
    Damit war auch Nikas letzte und wichtigste Frage beantwortet. Sie hatte sich die Ähnlichkeit mit Sandra also nicht eingebildet und musste der Möglichkeit ins Auge sehen, dass Jan sich deshalb so rasch für sie entschieden hatte.
    Vom Hauptgericht und vom Dessert aß sie nur wenig. Stattdessen ließ sie sich von Helene noch ein Glas Wein einschenken. Sie hoffte, dass der Alkohol sie entspannen würde, obwohl sie an Simones warnendes Beispiel denken musste.
    Als sie gemeinsam mit Helene das Geschirr in die Küche trug, war ihr seltsam schwindlig. Was natürlich am Wein lag.
    »Weißt du, ob Bernd Brieger noch auf dem Gut ist?«, erkundigte sie sich bei Helene. »Ich wollte ihn etwas fragen. Über … die Weinherstellung.« Verlegen wischte sie mit der Hand durch die Luft und hätte fast einen leeren Teller von der Arbeitsplatte gefegt. Lügen lag ihr nicht, obwohl sie momentan recht geübt darin war, Dinge zu verschweigen.
    »Kann schon sein.« Helene spülte die leeren Töpfe aus und räumte sie in die Maschine. »Er ist oft bis gegen acht oder neun Uhr in den Wirtschaftsgebäuden. Scheint nicht gern allein daheim zu sein.«
    »Ich gehe dann noch ein bisschen an die frische Luft.« Nika wandte sich zur Tür und musste sich auf dem Weg dorthin am Küchentisch abstützen. Sekundenlang drehte sich alles um sie herum. Als die Welt wieder stillstand, atmete sie tief durch und verließ das Haus.
    Auf dem Hof war Bernd Brieger nicht zu sehen. Zögernd näherte Nika sich dem Gebäude, in dem die Kelterei und der Weinkeller untergebracht waren. Sie musste an Carolina denken, die ihr vor etwas über einer Stunde mit Perücke und hochhackigen Lacklederstiefeln begegnet war. Wahrscheinlich vergnügte sie sich wieder mit Steffen in dem kleinen Kellerraum. Aber Nika konnte sich ja von dieser Kammer fernhalten.
    Schon vor dem Essen hatte sie gesehen, dass Simones Auto nicht auf dem üblichen Platz im Hof stand. Sie musste den Kellermeister fragen, ob er wusste, wo sie hingefahren war. Vielleicht hatte ihre Abwesenheit einen ganz harmlosen Grund. Falls er es nicht ohnehin schon wusste, würde sie Simones ehemaligem Verlobten aber auf keinen Fall verraten, dass Simone ihren Körper verkaufte, um Vergessen zu finden.
    Möglicherweise konnte sie herausfinden, weshalb Simone und Bernd sich getrennt hatten. Es schien ihr nicht normal, dass Simone nun so traurig war und Bernd sie sehnsüchtig ansah. Sie hatte das sichere Gefühl, dass die beiden einander noch liebten. Aber weshalb hatten sie sich dann getrennt? Sie fand keine Ruhe, wenn sie nicht versuchte, Jans Schwester zu helfen. Vielleicht wollte sie sich auch von ihren eigenen Problemen ablenken.
    In der Kelterei mit ihren glänzenden Geräten war niemand. Langsam ging Nika zum Türbogen, der zur Kellertreppe führte. Ihr Schwindelgefühl wurde immer stärker. Sie atmete tief durch und setzte sorgfältig einen Fuß vor den anderen. Zwar hatte sie drei Gläser Wein getrunken und kaum etwas gegessen, aber sie war nicht bereit, sich vom Alkohol unterkriegen zu lassen. Als künftige Frau eines Winzers musste sie sich an Wein gewöhnen, wenn sie auch nicht vorhatte, wie Simone schon morgens

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