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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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Schmerz zu betäuben«, erklärte Nika hastig. »Die Sache mit dem Bordell …«
    »Bordell?« Er starrte sie aus weit aufgerissenen Augen an.
    Entsetzt biss sie auf ihre Unterlippe. Wie hatte sie nur so unüberlegt damit herausplatzen können! »Sie hat mir gesagt, dass es ihr hilft, den Schmerz zu vergessen.« Ihre sanfte Stimme flehte um Verständnis für Simones Verhalten.
    Bernd schlug sich die Hände vors Gesicht und verharrte so, als wollte er mit seinen Gedanken und Gefühlen allein sein. Als er sie wieder anschaute, schimmerten seine Augen verdächtig feucht . »Sie muss schrecklich leiden«, flüsterte er. »Wenn ich ihr nur helfen könnte. Aber sie lässt mich einfach nicht an sich heran.«
    Nika berührte tröstend seine Schulter. »Ich werde mit ihr reden.«
    »Danke«, stieß er mit erstickter Stimme hervor, wandte sich ab und ging mit raschen Schritten davon. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass sie seine Tränen sah.
    Seufzend lehnte Nika sich gegen die Wand, deren Kühle durch ihren dünnen Baumwollpullover drang. Ihr Schwindelgefühl war nicht mehr so stark, doch jetzt machte sich ein seltsam schwebendes Empfinden in ihrem Körper breit, und vor ihren Augen waberten Nebelschwaden in allen nur erdenklichen Farben durch die Luft.
    Sie stieß sich von der Wand ab und ging mit weichen Knien in Richtung Ausgang. Die Stelle, wo der lange Gang in den Hauptraum mit den Weinregalen und Fässern überging, schien sich seltsamerweise immer weiter zu entfernen.
    Mühsam bewegte sie sich vorwärts, stütze sich zwischendurch immer wieder an der Wand ab und sammelte Kraft für die nächsten Schritte.
    Plötzlich meinte sie, entfernte Stimmen zu vernehmen, einen leisen Aufschrei, ein Klatschen oder Schnalzen. Angestrengt lauschend blieb sie stehen. Doch das Rauschen in ihren Ohren und ihr mühsamer Atem waren so laut, dass sie nicht sicher war, ob sie tatsächlich etwas gehört hatte. Vielleicht spielte das Unterbewusstsein ihr einen Streich, denn sie hatte die ganze Zeit den kleinen Raum im Hinterkopf, in dem sie Carolina vermutete.
    Mit zusammengekniffenen Augen fixierte sie die Ecke des Weinregals am Ende des Ganges. Plötzlich flackerte das Licht zwei oder drei Mal und erlosch. Sie stand im Dunkeln.
    Panik stieg in ihr auf, sie bekam kaum noch Luft und krallte sich so heftig in die Fugen der Steinmauer, dass ihr ein Nagel abbrach. Sie war dicht davor, wimmernd auf den Boden zu sinken.
    Nimm dich zusammen, befahl sie sich und tastete sich an der Wand entlang vorwärts. Die Dunkelheit war undurchdringlich, eine Schwärze umgab Nika, die ihr in Mund und Nase zu fließen schien und ihr das Atmen erschwerte.
    Als sie wieder Geräusche hörte – diesmal ein grelles Lachen, von dem seltsamen Schnalzlaut gefolgt – blieb sie stehen. Sie hatte inzwischen das Ende des Ganges erreicht und klammerte sich so fest an die gemauerte Ecke, dass ihre Finger schmerzten. Die Töne schienen nicht aus dem kleinen Raum zu kommen, sondern aus den Gewölben des Weinkellers.
    Obwohl sie ohnehin nichts sehen konnte, wandte sie sich in alle Richtungen und versuchte sich zu orientieren. Die hohen Regale bildeten in dem großen Kellerraum Gänge, die einander kreuzten, sodass sie nicht einfach geradeaus zur Treppe gehen konnte. Ohnehin war sie nicht sicher, wo genau sich die Treppe befand. Vielleicht war es besser, einfach hier zu warten, bis Bernd Brieger zurückkam und bemerkte, dass mit dem Licht etwas nicht stimmte. Aber vielleicht hatte er auch schon Feierabend gemacht und war nach Hause gefahren.
    Sie würde allein den Ausgang suchen müssen. Entschlossen machte sie einen Schritt vorwärts, dann noch einen. Dabei streckte sie die Arme nach vorn. Nach zwei oder drei weiteren Schritten stieß sie mit den Fingerspitzen gegen ein Regal. Aufatmend tastete sie sich daran entlang.
    In ihrem Kopf war jetzt ein so lautes Dröhnen, dass sie irgendwelche Geräusche im Keller wahrscheinlich gar nicht mehr gehört hätte. Ihr war übel, und sie fühlte sich so elend, dass die Versuchung, sich auf den Boden zu setzen und für ein oder zwei Minuten die Augen zu schließen, immer größer wurde. Doch sie zwang sich weiterzugehen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte sie das Ende des Regals. Sie wandte sich in die Richtung, in der sie die Treppe vermutete, und taumelte mit ausgestreckten Armen weiter ins Nichts.
    Als sie den Kopf zur Seite wandte, meinte sie, an der gewölbten Decke den Widerschein eines weit entfernten flackernden Lichts zu

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