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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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erkennen. Sie zögerte kurz, dann steuerte sie darauf zu.
    Unvermittelt überkam sie eine seltsame Ruhe. Alles erschien ihr vollkommen unwirklich, als würde sie sich durch einen Traum bewegen, aus dem sie jeden Moment erwachen konnte. Selbst die Übelkeit und die Schwäche ihrer Glieder waren plötzlich nebensächlich. Ohne nachzudenken, ging sie durch die Dunkelheit zu dem schwachen Licht. Schritt für Schritt für Schritt.
    Irgendwann bog sie um die Ecke eines Regals und fand sich im angenehm flackernden Schein einer Kerze wieder, die einige Meter entfernt auf dem Boden stand. An den vielen großen Fässern erkannte sie, dass sie sich im hinteren Teil des Kellers befand, der am weitesten von der Treppe entfernt lag. Doch es gab hier Licht. Sie konnte die Kerze nehmen und damit zur Treppe gehen. Bald würde sie ins Freie gelangen.
    Da zerriss der gnädige Vorhang, der ihr geholfen hatte, sich wie von fremden Mächten geleitet durch die Kellergewölbe zu bewegen. Plötzlich spürte sie wieder die feuchte Kühle um sich herum, die Übelkeit, die sauer in ihrer Kehle brannte, das Zittern ihrer Glieder. Die Angst kehrte zurück und schnürte ihr die Kehle zu.
    Sie wollte auf die Kerze zugehen, doch sie konnte sich nur gegen eines der hohen Fässer lehnen, während das Rauschen und Summen in ihren Ohren so stark dröhnte wie ein Orkan. Eine Minute nur. Sie musste eine Minute verschnaufen. Erschöpft schloss sie die Augen und lehnte den Kopf an das beruhigend feste Holz.
    Der Schatten, den sie wahrnahm, als sie die Lider wieder öffnete, wirkte im diffusen Licht riesengroß. Die schwarzen Umrisse waren teilweise auf der Wand, teilweise vor dem Hintergrund eines Fasses zu sehen. Nika schnappte nach Luft, als die dunkle Gestalt einen Arm hob und ihn mit einem Ruck senkte. Trotz des Brummens und Surrens in ihren Ohren hatte sie einen Knall gehört.
    Dann meinte sie, einen zweiten menschlichen Schatten zu sehen. Doch die Ränder der Silhouetten verschwammen vor ihren Augen. Angestrengt kniff sie die Lider zusammen. An den Seiten ihres Gesichtsfelds zuckten grelle Blitze durch die Schwärze. Trotzdem gelang es ihr, durch krampfhaftes Blinzeln ein wenig klarer zu sehen. Erschrocken stellte sie fest, dass sich nur wenige Meter von ihr entfernt, schräg hinter der am Boden stehenden Kerze, etwas bewegte.
    Jetzt erkannte sie Einzelheiten: einen nackten Männerkörper. Die Arme weit ausgestreckt, die Beine gespreizt, presste er sich an ein Fass, das auf der Seite lag, als würde er es umarmen. Sein Rücken war dem Raum zugewandt, seine Hand- und Fußgelenke auf irgendeine Weise am Fass befestigt, sodass seine Haltung an eine Kreuzigung erinnerte. Vor ihm stand mit erhobenem Arm eine schlanke Frauengestalt. Es war Carolina, die jetzt den Arm nach vorn fallen ließ. Es surrte hell in der Luft, gleich darauf war ein leises Stöhnen aus den Tiefen einer Männerkehle zu vernehmen.
    Mit brennenden Augen starrte Nika ins flackernde Licht. Ihre Blicke huschten über die Schatten, welche in größerer Entfernung auf die Wände fielen, und über die dunklen Silhouetten in ihrer Nähe, die fast mit ihrer Umgebung verschmolzen. Carolinas Bewegungen wirkten seltsam anmutig, wenn man bedachte, dass sie eine Peitsche in der Hand hielt.
    Mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination schaute Nika den beiden Menschen zu. Gleichzeitig kämpfte sie immer noch gegen die Übelkeit, das Schwindelgefühl und rasende Kopfschmerzen an. Sie wollte hier heraus, sehnte sich nach einem weichen Kissen, einer warmen Decke – und konnte sich gleichzeitig nicht von der Stelle rühren.
    Wieder ein Sirren, ein Klatschen auf der Haut des breiten Rückens. Der Mann stöhnte lustvoll.
    Carolina ließ den Arm sinken und stand bewegungslos da.
    »Schlag mich! Peitsche mich! Ich will den Schmerz«, ächzte der Mann. Nika erkannte Steffens Stimme.
    »Wie du willst.« Es sirrte lauter, der Riemen, den Nika als vage Bewegung in der Luft wahrnahm, traf mit einem scharfen, harten Knall auf den nackten Körper. Steffen stöhnte laut auf, und auch Nika entfuhr gegen ihren Willen ein Schrei. Sie presste eine Hand auf ihren Mund, zu spät.
    Carolina wandte sich um und sah in ihre Richtung.
    Auch Steffen, der offensichtlich an das Fass gefesselt war, drehte den Kopf zu ihr herum. »Hallo, Veronika«, sagte er mit einer Stimme, die an dunklen Honig erinnerte. »Willst du mitspielen?«
    »Nein! Ich …« Nika schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr ganzer Körper ins Schwanken

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