Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)
Er atmet so komisch und liegt ganz teilnahmslos da.«
»Er ist alt und müde«, versuchte Falk sie zu beruhigen. »Und geschnauft hat er eigentlich schon immer.« Er hatte sich vorgenommen, in Zukunft um die Villa Amore einen großen Bogen zu machen.
Wenn er Nika noch einmal begegnete, konnte das wirklich gefährlich für ihn werden. Schon jetzt musste er ständig an sie denken. Nicht nur an den Sex, der atemberaubend gewesen war, sondern auch an das gemeinsame Essen hinterher. Wie gut es sich angefühlt hatte, mit ihr am Tisch zu sitzen und hungrig Käsebrote zu verschlingen. Das war die wirkliche Gefahr. Genau diese Art von Gefühlen wollte er vermeiden. Weil er keine Lust hatte, sich noch einmal das Herz brechen zu lassen. Bei diesem Gedanken stieg Wut in ihm auf. Obwohl er keinen Grund hatte, auf Veronika wütend zu sein. Sie verkaufte ihren Körper – aber nicht an ihn. Sie hatte das Geld, das er in der Villa für sie gezahlt hatte, auf das Schränkchen in seinem Flur gelegt, wo er es erst am nächsten Morgen gefunden hatte.
»Was ist denn nun? Kommst du noch einmal vorbei?«, unterbrach Maren seine Gedanken. »Ich habe gehört, dass du dich letztes Mal oben im Zimmer ganz gut amüsiert hast«, fügte sie lockend hinzu.
»Das beruht auf einem Missverständnis«, behauptete er. »Zwischen mir und Veronika ist nichts passiert. Nicht viel jedenfalls.«
»Wie schade! Soll das heißen, dass du immer noch an deinem Zölibat festhältst?«
Er schwieg und schob dem kleinen Kater ein weiteres Fleischstückchen durchs Gitter zu.
»Interessant übrigens, dass du dir zielsicher Veronika ausgesucht hast. Ich kenne sie nicht, aber ich habe gehört, dass sie sehr hübsch sein soll.«
»Wieso kennst du sie nicht?« Falk runzelte überrascht die Stirn.
»Sie war nur zur Probe da und ist nie wiedergekommen. Was einerseits schade ist, da sie sogar dich von deinen seltsamen Vorsätzen abbringen konnte, aber andererseits gut, wenn der Job nichts für sie ist und sie das rechtzeitig erkannt hat.«
»Sie hat mich nicht von meinen durchaus nicht seltsamen Vorsätzen abgebracht«, erklärte Falk, bemüht, selber zu glauben, dass zwar sein Körper regen Anteil genommen hatte, seine Gefühle aber nicht beteiligt gewesen waren. »Ich komme noch einmal rasch nach Brutus schauen, obwohl ich glaube, dass alles mit ihm in Ordnung ist. Aber ich werde ganz sicher dieses Mal hinterher nicht an die Bar gehen.«
»Wie du meinst. Vielen Dank.« Marens Stimme klang sehr sanft, dennoch wusste er, dass sie wieder versuchen würde, ihn zu einem Glas Champagner zu überreden.
Er löschte das Licht in der Praxis, stieg in sein Auto und fuhr zur Villa Amore. Dort hielt er nicht auf dem Gästeparkplatz, sondern direkt vor der Tür, denn er würde ohnehin nur ein paar Minuten bleiben.
Seine schwarze Ledertasche in der Hand, lief er schwungvoll die Stufen zum Eingang hoch. Er war erst auf halber Höhe der Treppe, als oben die Tür aufgerissen wurde und eine schöne rothaarige Frau aus dem Haus eilte. Er erkannte sie sofort. Sie wirkte seltsam aufgelöst, als sei sie vor irgendetwas oder irgendjemandem auf der Flucht. Während sie in ihrer Handtasche wühlte, hastete sie die Stufen herunter, und obwohl er noch versuchte, ihr auszuweichen, lief sie ihm direkt in die Arme.
»Vorsicht.« Er hielt sie an den Schultern fest.
Erstaunt hob sie den Kopf und starrte ihn an. »Sie sind doch der Mann, mit dem Veronika … Sie waren mit ihr oben im Zimmer.«
Er nickte ernst. Leugnen hatte keinen Sinn. »Und Sie waren auch dort oben. Kennen Sie Veronika schon lange?« Er hatte nicht nach ihr fragen wollen, doch ehe er es verhindern konnte, waren ihm die Worte herausgerutscht.
»Erst seit ein paar Tagen. Trotzdem ist sie mit hierhergekommen, um mich an dem zu hindern, was ich tun wollte. Wahrscheinlich hätte ich auf sie hören sollen.« Die schöne Frau fuhr sich mit einer trotzigen Bewegung durch die Haare.
»Sie war nur Ihretwegen hier? Das verstehe ich nicht ganz. Arbeitet sie gar nicht für Maren?«
»Veronika doch nicht! Die ist nun wirklich nicht der Typ.« Die Frau lachte kurz auf, als sei seine Idee völlig absurd. »Sie wollte unbedingt mit hinein, um auf mich aufzupassen. Und das ging nur, indem sie einen Probetag vereinbarte. Ich kenne sie ja nicht so gut, aber sie scheint so ziemlich alles auf sich zu nehmen, wenn sie sich einmal entschlossen hat, jemandem zu helfen. Obwohl ich sie nicht um ihre Hilfe bat. Hat ja auch nichts genützt. Wie
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