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Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Verlangen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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gehe freiwillig von hier fort.« Ihre Lippen waren trocken, und ihre Kehle schmerzte.
    Eine kühle Hand strich ihr sanft über die Stirn. »Du musst keine Angst mehr haben, Nika. Helene ist fort.« Erleichtert erkannte sie Carolinas Stimme. »Der Arzt war hier und hat dir ein Beruhigungsmittel gespritzt. Dann bist du eingeschlafen. Er sagte, es sei ganz normal, wenn du dich an einiges von dem, was heute Nacht passiert ist, nicht erinnerst. Du hast eine leichte Gehirnerschütterung und eine Fleischwunde am Arm.«
    Nika hob den Kopf und ließ ihn sofort wieder auf das Kissen fallen, als ein dumpfer Schmerz sie durchfuhr, als würde jemand ein stumpfes Messer in ihre Schläfe bohren. Auch in ihrem Arm pochte es, und als sie nach unten schaute, erkannte sie, dass sie einen weißen Verband trug. Wenigstens konnte sie jetzt klarer sehen. Sie lag auf der breiten Couch im Wohnzimmer der Garells, und neben ihr standen Carolina und Simone.
    »Ich kann mich nicht an den Arzt erinnern«, murmelte sie. Doch sie erinnerte sich an die Küche voller Dampfschwaden und an Helene. Trotz der Schmerzen hob sie erneut den Kopf und schaute sich um. »Wo ist Helene? Ich glaube, sie wollte mich umbringen. Sie ist … verrückt.«
    »Du bist in Sicherheit«, beruhigte Simone sie. »Jan ist gerade noch rechtzeitig in die Küche gekommen. Du lagst am Boden, und Helene beugte sich mit einem Messer in der Hand über dich.«
    »Ich bin gefallen und mit dem Kopf gegen irgendetwas gestoßen. Mehr weiß ich nicht …« Nika schloss sekundenlang die Augen. »Ich glaube, ich hatte noch nie so furchtbare Angst.«
    Simone streichelte ihren Handrücken, und selbst die sonst so kühle Carolina wirkte erschrocken. »Was ist nur mit Helene passiert? Sie muss vollkommen durchgedreht sein. Und wir haben alle nichts gemerkt. Sie war so lange in diesem Haus, hat sich immer um alles gekümmert, und plötzlich …« Kopfschüttelnd ließ sie sich in einen Sessel fallen.
    »Genau das war ihr Problem«, erklärte Nika müde. »Sie ist mit fünfzehn Jahren, als halbes Kind, in dieses Haus gekommen. Es war ihr Zuhause, und sie betrachtet die Garells als ihre Familie. Sie hat niemanden sonst. Und nun hatte sie entsetzliche Angst, sie müsste fortgehen, wenn die Kinder, die sie großgezogen hat, heiraten.«
    »Aber ich habe ihr doch gesagt, dass sie mit mir in den Witwensitz ziehen kann. Sie hätte ganz in der Nähe des Haupthauses gelebt.« Ratlos zuckte Carolina die Achseln.
    »Genau das wollte sie aber nicht. Aufs Altenteil. Dann hätte sie sich nicht mehr um alles kümmern können. Deshalb hatte sie offenbar nachts schreckliche Albträume. Und sie hat mit allen Mitteln zu verhindern versucht, dass sie ausziehen musste.« Das Sprechen fiel Nika schwer, aber sie wollte den beiden Frauen erklären, was sie während der schrecklichen Minuten in der Küche von der alten Haushälterin erfahren hatte.
    » Wo ist Jan?«, fiel ihr unvermittelt ein. Sie sah sich suchend im Zimmer um.
    » Er begleitet Helene ins Krankenhaus«, erklärt Simone. »Nach dem er ihr das Messer abgenommen hatte, rief er die Polizei und einen Arzt an. Die Polizisten erklärten, Helene sei kein Fall fürs Gefängnis, sondern für die Psychiatrie. Sie kommt in die geschlossene Abteilung der Nervenklinik. Als die Beamten sie mitnehmen wollten, hat sie schrecklich geschrien und um sich geschlagen. Erst als Jan sagte, dass er mitfährt, beruhigte sie sich etwas.«
    »Sie tut mir leid. Immerhin hat sie uns großgezogen. Sie war wie eine zweite Mutter für mich. Erst recht, nachdem meine Mutter … » Simone wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. »Allerdings fand ich sie in letzter Zeit oft seltsam. Sie sah mich manchmal so komisch an, wenn sie dachte, ich merke es nicht. Und sie hat oft sonderbare Bemerkungen gemacht. Dann war ein böser, verkniffener Zug um ihren Mund. Ich hätte mit ihr reden sollen … vielleicht …«
    Nika runzelte angestrengt die Stirn. Das Denken fiel ihr schwer, sie erinnerte sich jedoch, dass es etwas gab, was sie Simone sagen wollte.
    Als es ihr einfiel, griff sie aufgeregt nach Simones Arm. »Wie hat Helene dich dazu gebracht, dich von Bernd zu trennen? Was hat sie dir erzählt?«
    Simone presste die Lippen aufeinander. »Ich möchte nicht darüber reden. Das ist eine Sache, die ich mit mir selbst ausmachen muss.«
    »Was auch immer sie dir gesagt hat, es ist wahrscheinlich nicht wahr!« Nika zerrte an Simones Ärmel. »Sie erwähnte, es sei so einfach gewesen,

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