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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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diese Mail erreicht oder du so antworten kannst, wie du es willst, aber bitte, bitte, erlaube uns, dir zu helfen. Du kannst mich Tag und Nacht anrufen. Ein Wort reicht, und Julian kommt, bis an die Zähne bewaffnet, und holt dich da raus.
    Unsicher, was sie antworten sollte, schrieb Sophie nur zurück, dass Tessa sich keine Sorgen zu machen brauchte, versicherte ihr, dass sie jedes Recht gehabt hatte, wütend zu sein, und versprach zurückzurufen, sobald sie konnte.
    Zum Schluss öffnete sie endlich Julians Nachricht. Ihr Bildschirm schien einen Moment zu erstarren, als sei der Computer abgestürzt, aber als sie ihn gerade neu starten wollte, lief das Programm wieder.
    Ich habe beim DOC eine Kopie des Berichts angefordert, um den du gebeten hast. Es heißt, es existiere kein solcher Bericht und es habe in der fraglichen Zeit auch niemand gegen Wachleute der Jugendstrafanstalt in Denver Beschwerde eingereicht. Wo zum Teufel bist du, Sophie? Ist er bei dir? Ich weiß, dass da etwas faul ist. Bitte vertraue mir doch.
    Sophie antwortete.
    Ich vertraue dir – absolut. Erkundige dich nach Charlotte Martin und Kristina Brody, die zur fraglichen Zeit im Jugendgefängnis gewesen waren und nun beide an einer Überdosis Fefe gestorben sind. Lass dir die Laborergebnisse der Drogen geben und vergleiche sie. Ich bin sicher, dass die beiden Proben identisch sind mit dem Stoff, den man in meinem Mietwagen gefunden hat. Das DOC LÜGT ! Und dieser Bericht kann Leben retten.
    Unter anderem meins, dachte sie, als sie auf »Senden« klickte.
    Vielleicht hatte sie ihm erneut zu viele Informationen gegeben, aber er saß an der Quelle und hatte eine weit bessere Chance, den Bericht in die Finger zu bekommen als sie von ihrem Versteck hier in Cherry Creek aus. Wen interessierte es, wer die Schweine fasste, solange sie überhaupt gefasst wurden?
    Eine neue Nachricht landete in ihrem Postfach, von Tom, wie sie sofort sah. Sie öffnete sie und las, und ihr Herz begann zu hämmern.
    Hunt hatte recht. Er hat recht gehabt!
    Sie sprang auf und lief zum Bad, riss die Tür auf und trat in den heißen Dampf.
    »Hunt, ich habe gerade … Oh, Gott!«
    Hunt hatte sich zu ihr umgewandt. Sein Gesicht war das eines Fremden, und er richtete die Mündung seiner 45 -er direkt auf ihre Stirn.

[home]
26
    M it hämmernden Herzen starrte Marc auf den Lauf und sah … Sophie?
    Ach du Schande. Verdammt!
    Sie war wie erstarrt stehen geblieben, sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und war leichenblass geworden.
    »Es … es tut mir leid. Schon gut. Ich … ich gehe einfach.«
    Dann verließ sie rückwärts das Bad und drückte die Tür zu.
    Er verzog das Gesicht zu einer gequälten Grimasse und senkte die Waffe.
    Was zum Teufel war passiert? Was hatte er getan?
    Entsetzt ließ er die Waffe auf den Boden fallen und sank gegen die nassen Kacheln. Seine Beine waren kaum stark genug, um ihn zu tragen, und sein Herz jagte wie ein Presslufthammer.
    Er hatte sich die Seife von der Haut gespült und … und gehört … wie …
    Ich will ihn in den Arsch ficken. Ihr nicht? Keine Lust, Jungs?
    Warum wehrst du dich so sehr, Hunter? Hast du Angst, dass es weh tut? Hast du Angst, es könnte dir gefallen?
    Klar gefällt’s ihm. Los, schnappt ihn euch. Haltet ihn fest! Jetzt haltet ihn doch verdammt noch mal fest!
    Er kniff die Augen zu, versuchte, die Stimmen auszublenden, versuchte, die Vergangenheit von der Gegenwart zu trennen, doch alles vermischte sich, war verworren … ruiniert.
    Gott, er musste den Verstand verloren haben. Er hatte eine geladene Waffe auf Sophies Kopf gerichtet, und nur ein einziges Zucken des Zeigefingers, und er hätte sie …
    Herr im Himmel!
    Er hätte ihr den ganzen Kopf weggepustet!
    Er lehnte sich gegen die Wand und versuchte, genug Luft zu bekommen, während das Wasser, schon längst kalt geworden, unablässig auf ihn niederströmte. Sein Puls normalisierte sich, sein Atem wurde wieder regelmäßiger, und die Stimmen in seinem Kopf erstarben. Mit Gliedern schwer wie Blei und steif vor Kälte, drehte er das kalte Wasser ab, trat aus der Wanne und trocknete sich ab.
    Was sollte er ihr denn jetzt bloß sagen? Wie sollte er es ihr erklären?
    Nur mit dem Handtuch um die Hüften, öffnete er die Badezimmertür und sah sie wartend auf dem Bett sitzen. Sie hatte die Arme um ihren Oberkörper geschlungen und begegnete seinem Blick. In ihren Augen lag Sorge, aber auch Vorsicht. Als er eintrat, streckte sie ihm eine Hand entgegen, und er nahm

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