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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst
Autoren: Pamela Clare
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hatte.
    »Oh, gut, dass Sie mir’s sagen.« Sie zwinkerte ihm zu, dann betrat sie den Flur.
    Sophie kannte viele der Officer im Eingangsbereich mit Namen, und die meisten waren sehr nett zur ihr, auch wenn sie nicht immer mit dem konform gingen, was Sophie in ihren Artikeln schrieb. Dennoch würde Sophie den Teufel tun, es sich mit ihnen zu verscherzen, denn manchmal steckten sie ihr wertvolle Information zu.
    Officer Hinkley und Officer Kramer saßen neben dem dicken Eisengitter, das den Zugang zum Besucherbereich abtrennte.
    »Die Mistkerle erwischten ihn also in der Dusche und gingen mit dem Besenstiel auf ihn los. Der Doc brauchte eineinhalb Stunden, um …« Officer Hinkley sah sie und brach ab. Grinsend erhob er sich. »Sieh da, Lois Lane.«
    »Hallo, Jungs. Wie geht’s?« Sie strahlte sie an und tat, als habe sie nichts gehört, nahm sich aber vor, auf dem Weg hinaus nach den Unfallberichten zu fragen.
    Sie wurde durchgelassen, und eine Minute später saß sie in dem ihr zugewiesenen Besuchsraum, warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass sie noch ein paar Minuten Zeit hatte. Die Wärter brachten die Insassen selten pünktlich. Es gab eine Unmenge an Unvorhersehbarkeiten. Mehr als einmal hatte sie eine Weile warten müssen, nur um schließlich zu hören, dass das Interview nun doch nicht stattfinden konnte, wegen einer Schlägerei in einem Zellblock, einem Häftlingstransfer, einer Razzia. Sie lehnte sich zurück und machte sich auf eine längere Wartezeit gefasst.

[home]
3
    L os, komm schon.« Cormack trat von der Zellentür zurück und sprach dabei absichtlich grob, um keinen Verdacht auf Begünstigung aufkommen zu lassen. »Beweg deinen Hintern.«
    Marc hielt ihm die Hände hin, erleichtert, dass Cormack ihm nur normale Handschellen anlegte und auf die Fesseln an Händen und Füßen verzichtete. Marc hatte männlichen Stolz angeführt und Cormack erklärt, dass es mehr als demütigend war, einer schönen Frau in vollen Ketten gegenüberzutreten.
    »Ich bin seit sechs Jahren keiner Frau mehr nahegekommen«, hatte er gesagt. »Ich möchte nicht wie ein verdammter Verlierer reingeschlurft kommen.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann, aber du giltst nun mal als gefährlich. Dir können sie nichts mehr anhaben, aber mich können sie auf die Straße setzen.« Cormack deutete mit dem Daumen auf seine Brust. »Wenn du der Lady was tust, ist meine Karriere beendet. Ich habe Kinder durchzufüttern.«
    Es tat ihm wirklich leid wegen der Kinder, aber auch von Marc hingen Menschen ab.
    Er setzte einen beleidigten Gesichtsausdruck auf.
    »Ich würde keiner Frau je etwas antun. Im Übrigen wäre ich schön dumm. Ich brauche diese Reporterin, um Megan zu finden.«
    Offensichtlich glaubte Cormack ihm.
    Kalter Stahl schloss sich um Marcs Haut, und die Handschellen rasteten mit einer Reihe metallischer Klicklaute ein. Dann ging er zwischen Cormack und einem anderen Wächter den Flur entlang, ohne auf die Warnungen, Drohungen und Obszönitäten zu achten, die andere Häftlinge ihm hinterherriefen.
    »Hunter, du verdammter Hurensohn! Ich krieg dich noch!«
    »Pass gut auf dich auf, Hunter. Denn ich freu mich drauf, dich abzustechen.«
    »Hey, Hunter geht ’n Rohr verlegen. Ist sie hübsch?«
    Marc spürte, wie sich sein Puls beschleunigte, als sie den Hochsicherheitstrakt verließen. Er sagte sich, dass der Gedanke an das, was er vorhatte, ihm Adrenalin durch den Körper jagte, aber er wusste im Grunde genau, dass das nicht alles war. Er war ebenfalls aufgeregt, Sophie wiederzusehen.
    Was würde sie denken, wenn sie ihn sah? Was würde sie von dem Mann halten, der er jetzt war? Nun, eigentlich wollte er es gar nicht wissen.
    Die Nacht am Monument war nun zwölf Jahre her. Zwölf Jahre waren vergangen, seit sie ihre Softdrinks getrunken und ihre Träume geteilt hatten. Seit Sophie wahrscheinlich den größten Fehler ihres jungen Lebens gemacht und ihm ihre Jungfräulichkeit geschenkt hatte. Er hatte sich oft gefragt, wie es ihr nachher ergangen war und ob sie es bereut hatte. Er jedenfalls hatte es gewiss nicht bereut. Die Gedanken an diese Nacht hatten ihm geholfen, das Boot Camp durchzustehen und die eisige Kälte Afghanistans zu überleben, um schließlich wieder in Colorado zu landen, als seine Dienstzeit vorbei gewesen war.
    Nein, er hatte sie nicht vergessen.
    Ich bin dummerweise der Typ, der immer in Schwierigkeiten gerät, weißt du noch?
    Das hat aber nichts mit mir zu tun.
    Diese Nacht hatte sein Leben
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