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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst
Autoren: Pamela Clare
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verändert … zumindest für eine Weile. Er war mit einem veränderten Bewusstsein seiner eigenen Person in die Armee eingetreten, hatte sich durch die Ränge nach oben gekämpft, war zum Scharfschützen ausgebildet worden und schließlich zum Sergeant First Class aufgestiegen, bevor er die Uniform an den Nagel gehängt hatte. Seine Erfahrungen hatten ihm eine Stelle bei der DEA eingebracht, und die hatte er genutzt, um möglichst viele von den Schweinen einzubuchten, die instabilen Menschen wie seiner Mutter und seiner Schwester Drogen verkauften. Irgendwann hatte er beinahe geglaubt, seine Vergangenheit abgeschüttelt zu haben und einer Frau wie Sophie würdig zu sein. Aber letztlich hatte das alles nicht ausgereicht. Ihn hatte genau das Schicksal ereilt, dass jedermann ihm prophezeit hatte.
    Warum nicht nach den Sternen greifen?
    Er hatte es versucht, aber sie waren ihm entglitten.
    Die Anspannung bildete einen harten Klumpen in seinen Eingeweiden, als er durch den letzten Checkpoint in den Besucherbereich gelangte. Er war ein Schwein, dass er Sophie dies antun musste, aber sie war seine einzige Fahrkarte nach draußen, und Megan und Emily brauchten ihn. Und die Tatsache, dass sie ihn kannte, würde hoffentlich dafür sorgen, dass sie nicht zu verängstigt oder hysterisch reagierte und sich nicht gegen ihn wehren würde. Andererseits war es auch nicht gut, wenn sie sich zu freundlich oder ablehnend verhielt, denn das würde die Wachleute nur misstrauisch machen. Und dann war sein Plan gelaufen.
    »Übernimmst du, Kramer?« Cormack winkte Marc durch das nächste Tor und trat zur Seite.
    »Jep.« Kramer rückte den Gurt mit seiner Glock zurecht und warf Marc einen verächtlichen Blick zu. »Wieso jemand mit diesem Stück Dreck reden will, ist mir allerdings rätselhaft.«
    In Marc löste sich die Anspannung ein wenig. Er mochte Cormack und hatte sich nicht darauf gefreut, ihn überwältigen zu müssen. Aber Kramer eins in die Fresse zu hauen störte ihn gar nicht, ja, würde ihm vermutlich sogar Spaß machen. Kramer war ein sadistisches Schwein, das seine Machtgelüste an den Häftlingen ausließ.
    »Hier rüber, Hunter.« Kramer führte ihn zu einem der Besucherräume. »Du hast dreißig Minuten. Und nur für den Fall, dass dein Hirn plötzlich aussetzt und du die geile Schlampe da drin anfassen willst – vergiss nicht, dass ich direkt hinter dir stehe, okay?«
    Geile Schlampe?
Oh, ja, Marc würde es definitiv genießen. Er warf Kramer einen Blick zu und lächelte, und die scharfen Kanten des zurechtgefeilten Metallstücks, das er im Mund hatte, drückten sich gegen die Innenseiten seiner Wangen.
    Ich freu mich auf dich, Arschloch.
    Und dann sah er sie durch das Plexiglasfenster.
    Und hörte zu atmen auf. Sein Verstand wurde leer. Er merkte nicht, wie Kramer die Tür öffnete, ihn hineinstieß, auf einen Stuhl drückte. Er hörte nicht das schwere Klicken der Tür, war sich nicht mehr bewusst, dass Kramer direkt hinter ihm stand, spürte auch das Gewicht der Handschellen nicht mehr um seine Handgelenke.
    Er nahm nur noch sie wahr.
    Sie war hübscher, als er in Erinnerung hatte, und sie war eine erwachsene Frau. Ihr rotblondes Haar war noch immer lang, aber sie hatte es aufgesteckt, was sehr weiblich wirkte. Ihr Körper hatte femininere Formen angenommen, und die sanften Kurven milderten die Strenge ihres marineblauen Kostüms. Ihr Gesicht schien noch zarter, die Wangenknochen höher, die Lippen üppiger, das Blau ihrer Augen intensiver.
    Elfe.
    Er musste sich auf die Zunge beißen, es nicht auszusprechen, und holte tief Luft, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Ein großer Fehler.
    Ihr Duft strömte auf ihn ein, subtil, frisch und so weiblich, dass jedes bisschen Testosteron in seinem Blut Feuer fing. Wie lange war es her, dass er etwas anderes gerochen hatte als die verschwitzten Körper anderer Männer? Wenn seine plötzliche Erektion ein Indikator war, dann verdammt noch mal viel zu lange.
    Er musste mit sich kämpfen, um wieder klar denken zu können. Er musste sich konzentrieren, unbedingt bei der Sache bleiben. Wenn es ihm nicht gelang, seine Hormone zu zähmen, war er in wenigen Minuten tot.
    Sie betrachtete ihn mit einem distanzierten Gesichtsausdruck, ihre Hände waren im Schoß gefaltet. Sie trug keinen Ring, war offensichtlich weder verlobt noch verheiratet. Nun hob sie die Hand und streckte sie ihm entgegen.
    »Sophie Alton, vom
Denver Independent.
Vielen Dank, dass Sie eingewilligt haben, mit
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