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Süß ist die Angst

Süß ist die Angst

Titel: Süß ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Clare
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Jugendhaftanstalt alle Akten aus der Zeit von Megans Haft anfordern, die mit sexuellem Missbrauch zu tun hatten. Wenn sie genügend Informationen zusammenhatte, würde sie vermutlich besser beurteilen können, ob das, was Hunt ihr in der Hütte erzählt hatte, der Wahrheit entsprach.
    Sie begrüßte Natalie und Kat, die ebenfalls schon in der Redaktion waren, fuhr ihren Computer hoch und sah sofort bei CNN nach, ob man schon etwas über Hunt wusste.
    Sei nicht albern, Alton. Du hast doch bereits nachgesehen, bevor du losgefahren bist. Das ist gerade mal zwanzig Minuten her.
    Ja, aber das war zwanzig Minuten her. In zwanzig Minuten konnte sich die ganze Welt verändern.
    Sie klickte auf den Link »Fahndung in Colorado« und entdeckte …
    Nichts Neues. Keine Erkenntnisse.
Nada.
    Sie atmete tief durch. Ihre Erleichterung kämpfte mit der wachsenden Furcht, dass er tatsächlich erfroren war.
    Quer durch den Raum brüllte Matt ihr zu: »Hey, Alton. Schön, dich wiederzusehen.«
    Sie antwortete geistesabwesend.
    »Hi, Matt.«
    Rasch ging sie die elektronische Post einer Woche durch. Das meiste davon waren veraltete Meldungen über Hunts Flucht, die von der Pressestelle des DOC über den allgemeinen Nachrichtenserver ausgegeben worden waren. Es war merkwürdig, in der leidenschaftslosen Sprache, die in der Öffentlichkeitsarbeit verwendet wurde, über das zu lesen, was sie durchgemacht hatte. Die schrecklichsten Momente ihres Lebens waren auf den neutralen Ausdruck »Vorfall« reduziert.
    »Häftling nimmt Reporterin als Geisel und bricht aus dem Gefängnis aus«.
    »Gefängnisbehörde leitet Ermittlung zu Ausbruch ein«.
    »Häftling noch immer auf der Flucht«.
    Aber es gab auch E-Mails, Briefe und Karten von besorgten Lesern, Lokalpolitikern und Kollegen, einige davon rührend, andere herzlich, wieder andere lustig.
    »Ich bin ein pensionierter US -Marine«, schrieb ein Mann. »Sie haben mein Verständnis des Begriffs Mut erweitert.«
    »Bei den Pfadfindern haben wir über Unterkühlung gesprochen«, schrieb Bobby, neun Jahre alt. »Man muss immer eine Mütze aufsetzen, haben wir gelernt. Falls Sie keine Mütze haben, ich kann Ihnen eine von mir geben.«
    »Wenn Sie mich fragen«, schrieb Christine, die Chefsekretärin des Bürgermeisters, »hätte man diesen Kerl vor Jahren schon auf den elektrischen Stuhl schicken sollen.«
    Sie ging die restlichen Nachrichten durch, darunter eine sehr nette von Ken Harburg, und hatte gerade angefangen, den Antrag auf die Aktenanforderung auszufüllen, als Tom sie zum I-Team-Meeting rief.
    »Willkommen zurück, Alton.« Er blickte über den Tisch hinweg in ihre Richtung und musterte die gelblich gefärbte Prellung, bevor er ihr in die Augen sah. »Wir haben Ihre Beiträge vermisst.«
    Für Toms Maßstäbe war das etwa vergleichbar mit einer herzlichen Umarmung.
    »Danke.« Sophie lächelte. »Und danke auch für die Blumen. Mir gefiel die Karte besonders gut.«
    Genug der Gefühlsduselei. Tom ging sofort zur Tagesordnung über und deutete auf Matt.
    »Harker, fangen Sie an.«
    Matt setzte sich etwas gerader auf und versuchte, seine zerknitterte Krawatte glatt zu streichen.
    »Stadtratsmitglied Richard Pierce ist gestern Abend in einem Klub erwischt worden, als er Koks sniffte. Der Officer, der ihn verhaftet hat, behauptet, Pierce habe ihn bestechen wollen. Ich denke, das gibt drei bis vier Spalten.«
    »Tja, das war’s mit der politischen Karriere.« Tom wandte sich an Kat. »Was haben Sie, James?«
    »Vertreter mehrerer Prärievölker, Lakota, Cheyenne, Arapaho und Kiowa, protestieren heute offiziell beim Amt für Jagd und Naturschutz wegen der fehlenden Adlerteile. Sie verlangen Entlassungen.«
    Tom warf Joaquin einen Blick zu.
    »Können Sie daraus etwas für die Titelseite machen?«
    Joaquin grinste.
    »Aber klar.«
    »Alton?«
    Sophie sah auf ihre Notizen.
    »Ich habe Verschiedenes. Eine Kundgebung am Capitol gegen die Erweiterung des Gefängnisses. Außerdem ist ein weiblicher Häftling an einer Überdosis gestorben. Sie hat wahrscheinlich als Drogenkurier für jemand anderen fungiert, aber der Ballon ist gerissen. Ich habe einen Autopsiebericht.«
    Tom drehte sich in seinem Stuhl nach Natalie um.
    »Benoit?«
    »Ich wollte einen Folgebericht über die Fahndung nach Marc Hunter schreiben.« Natalie warf Sophie einen besorgten Blick zu. »Ich habe heute Morgen einen Tipp bekommen. Ein Vollzugsbeamter namens Gil Cormack hat zugegeben, dich auf Hunters Drängen hin angerufen zu

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