Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sueß, naiv und intrigant

Sueß, naiv und intrigant

Titel: Sueß, naiv und intrigant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
Rücken. Sie wollte den Kuss nicht mit einem Kuss von Jeremiah vergleichen und tat es doch. Es war, als hätte sie ihr ganzes Leben Äpfel gegessen und probierte nun Rosenkohl, nachdem sie überzeugt gewesen war, dass ihr Rosenkohl nicht schmeckte – und siehe da, er schmeckte süßer als Zucker. Karas Lippen waren wunderbar weich. Und sie küsste richtig gut. Brett hob die Hand, um Karas Wange zu berühren.
    »Ta-daaa!!!«
    Die Mädchen fuhren überrascht auseinander, drehten sich um und sahen Heath Ferro unter Karas Tür stehen, in... dunkelblonder Langhaar-Perücke und riesiger Gucci-Sonnenbrille . »Heiliger Strohsack!«
    Brett sprang als Erste auf. Sie war knallrot geworden. »Mach die Tür zu, du Idiot!«, zischte sie ihn an, und dann eilte sie selbst hinüber und knallte die Tür ins Schloss. »Verdammte Scheiße noch mal!«
    Heath drückte die Hände auf den Mund. Die Augen fielen ihm vor Sensationslust fast aus dem Kopf. In jeder anderen Situation hätte Brett bestimmt über ihn lachen müssen, wie er so dastand, in seiner Mädchenverkleidung. Er trug zwar keine Mädchenklamotten, sondern eine abgewetzte Khakihose und ein enges schwarzes T-Shirt, unter dem eindeutig der Busen fehlte, aber auf den allerersten Blick konnte man ihn gut für ein Mädchen halten, für ein hübsches sogar. Heath glupschte sie begierig an. »Lasst euch bitte von mir nicht unterbrechen. Das war gerade die heißeste Szene, die ich je gesehen habe!«
    »Dass du dich unterstehst , irgendwem davon zu erzählen!« Brett drückte nervös die Hände an die Schläfen und fing Karas verstörten Blick auf. »Du hältst die Klappe, du erzählst keinem ein Sterbenswort! Schwöre es!« Verrückterweise konnte Brett selbst in ihrem verzweifelten Zustand nicht umhin festzustellen, wie hübsch Kara aussah, wenn sie Angst hatte.
    Heath hakte die Sonnenbrille geistesabwesend in den Ausschnitt seines T-Shirts. Auf seinem Gesicht lag ein verzückter Ausdruck. Er sah aus, als sei er gerade in die Redaktion des Playboy geraten. »Ich verspreche es. Echt. Ich schwöre bei allem, was mir lieb ist – ich erzähle keiner Seele davon. Niemals!« Er sah die beiden Mädchen ernst an, dann kramte er in seinem Rucksack und zog eine Digitalkamera heraus. »Solange ich ein Bild machen darf?«
    »Was?« Brett kniff verärgert die Lippen zusammen. Doch als sie Heaths Gesicht sah, das den seligen Ausdruck eines Kindes in einem Bonbonladen hatte, vermutete sie, dass er wohl keine echte Gefahr war. Zumindest nicht, solange er bei Laune gehalten werden konnte.
    »Du spinnst wohl!« Kara, die immer noch auf dem Sitzsack saß, schaute Heath an und schüttelte vehement den Kopf. Sie strich ihren kurzen schwarzen Rock glatt, und Brett merkte, dass Heath genau aufpasste, ob sie auf Karas Beine schielte. Männer!
    »Kommt schon, ein kleines Bildchen. Mehr verlange ich nicht als Gegenleistung, dass ich nichts verrate.« Heath sah die beiden abwechselnd an, wobei er aufgeregt an den Haaren seiner Perücke zupfte. »Biiitte? Ihr zwei seht so unglaublich heiß aus als Paar.«
    Brett konnte schließlich Karas Blick auf sich ziehen. Verlass dich einfach auf mich , versuchte sie, ihr zu signalisieren. »Tja.« Sie rieb sich nachdenklich das Kinn. »Ein einziges vielleicht.« Wenn es nur dieses Bild brauchte, damit Heath Ferro den Mund hielt, war das wirklich kein sehr hoher Preis, den sie zu zahlen hatten.
    »Oh, du meine Güte! Ich liebe euch!« Wie benommen schaltete Heath sein winziges Nokia ein.
    Brett zwinkerte Kara zu. Die grinste spitzbübisch, stand auf und streckte die Glieder. Sie kam auf Brett zu und berührte ihren Arm. »Okay?«, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen, und ihr Blick schien zu fragen: Bist du sicher?
    »Ja.« Brett kicherte und strich sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr. Langsam wie in einem Kinofilm kamen ihre Gesichter aufeinander zu. Ihre Lippen näherten sich einander und öffneten sich etwas, als sie sich berührten. Es war irgendwie... sexy, dass ihnen jemand zusah. Es war nicht so wie vorhin, als sie allein gewesen waren, aber es war auf andere Weise erregend, fast so, als habe die Tatsache, dass sie jemand in ihr Geheimnis einweihten, etwas Elektrisierendes. Zögernd löste sich Brett wieder von Kara.
    »Wie war das?« Sie drehte sich zu Heath um, eine Hand herausfordernd auf die Hüfte gestemmt.
    Heath fuhr sich mit der Hand über den Kopf und hatte anscheinend komplett vergessen, dass er eine Perücke trug. Sie glitt nach links und das

Weitere Kostenlose Bücher