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Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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Schulter. Die Szene würde nur peinlicher, sollte Marissa einfach davonstürmen. Was auch sie erkannt haben musste, denn sie ergriff seine Hand, als er sie ihr reichte. Beide trugen Handschuhe, und Marissas Rücken war durch ihr Korsett vor seiner Berührung geschützt. Nicht zu vergessen, dass sie beide wütend waren. Aber irgendwie steigerten all diese Beeinträchtigungen sein Hochgefühl, sie im Arm zu halten.
    Vor Wut atmete sie schneller, und ihre Brust hob und senkte sich. Ihre Wangen und Lippen waren so rot, dass sie mit Rouge eingerieben sein mussten, und ihre Augen blitzten vor Leidenschaft. Marissa York sah erregt aus, und Jude hätte ihr zu gerne zugeflüstert, wie erregt er selbst war. In der Laube hatte er sie nicht richtig sehen können, aber er stellte sich vor, dass sie wie jetzt ausgesehen haben musste: wütend, fordernd und rosig.
    »Patience Wellingsly ist nicht meine Geliebte und wird es auch nie sein.«
    »Sie guckt Sie an, als wären Sie ein Karamellbonbon.« Ihre Augen huschten für einen Moment zu seiner Brust. »Was bei Ihrer Größe geradezu lächerlich ist.«
    Jude überlegte, zu erwidern, dass er sich mit Freuden vernaschen ließ, ermahnte sich jedoch, dass Marissa zwar wild sein mochte, aber nicht eine der Freundinnen seiner Mutter war.
    »Ich würde Sie nie auf solche Weise bloßstellen, Marissa. Es war meine Bitte, dass wir vorgeben, wirklich verlobt zu sein, und ich halte meinen Teil der Abmachung ein.«
    Ihre Züge entspannten sich ein wenig, als er sie im Kreis herumwirbelte und knapp ein anderes Paar verfehlte. Zum Glück war es ein langsamer Walzer, denn er hatte Mühe, sich auf die Umgebung zu konzentrieren.
    »Was soll das heißen?«, fragte sie.
    »Es heißt, dass ich in der letzten Woche anscheinend die Rolle eines Fremden zugeteilt bekam.«
    Sie blickte über seine Schulter. »Es tut mir leid.«
    »Ich habe mich freiwillig für Ihre Zwecke zur Verfügung gestellt und wusste, worauf ich mich einlasse. Nur war ich so dumm, zu glauben, wir wären Freunde geworden.«
    Nun sah sie ihn an. »Ich … sind wir. Sie sind sehr freundlich. Und witzig. Aber bei Ihnen …«
    Sein Herz brannte auf das, was sie sagen würde. »Was?«
    »Bei Ihnen …«
    Auch sein Blut schien ihr entgegenzuströmen.
    »… schäme ich mich.«
    Die Anziehungskraft, die sie auf ihn ausgeübt hatte, verflog. »Sie schämen sich.«
    »Weil ich nicht weiß, wie ich mich Ihnen gegenüber verhalten soll. Ich weiß nicht, was Sie für mich sind. Sind wir Freunde?«
    Er konnte nicht antworten.
    »Es tut mir leid«, flüsterte sie noch einmal.
    »Ich verstehe. Nun, wenn ich Scham in Ihnen wecke, sollte ich mich wohl wie ein Gentleman verhalten und meinen Aufenthalt bei Ihrer Familie beenden.«
    »Jude, nein. Es ist meine Schuld. Ich bin nur überspannt, wie Sie ja schon mal sagten. Wir sind Freunde. Oder ich hoffe, dass wir es sind. Und … und mir fehlen unsere Gespräche.«
    Er wusste nicht, ob er auf ihre Worte hören sollte.
    »In diesem letzten Monat habe ich ein schreckliches Durcheinander angerichtet«, sagte Marissa.
    »Haben Sie.«
    Ihre Schultern sanken ein wenig herab, und verdrossen schob sie die Unterlippe vor, was sehr betörend aussah. Sie blickte ihn mit glänzenden grünen Augen an und holte tief Luft. Jude wusste, dass ihm einige Schwierigkeiten blühten, sollten sie heiraten, denn diesem Gesichtsausdruck könnte er nie widerstehen.
    »Verzeihen Sie mir, Jude?«
    Sie sprach seinen Namen so weich aus, dass sein Atem stockte. Für einen Moment konzentrierte er sich auf den Walzer, als müsste er tatsächlich nachdenken. Dann lächelte er. »Ich denke, ja. Genauer kann ich es Ihnen sagen, wenn Sie heute Nacht zu meinem Zimmer kommen und mich noch einmal fragen.«
    »Oh, sch!«, schalt sie ihn, und ihr Schmollen wurde zu einem verhaltenen Lächeln.
    »Bei meiner Ehre, ich werde es keiner Menschenseele verraten. Wir reden nur.«
    Die Art, wie sie ihren Kopf leicht zur Seite neigte, legte nahe, dass sie es ernstlich in Erwägung zog. Doch im nächsten Augenblick erwiderte sie lachend: »Sie üben einen furchtbaren Einfluss auf mich aus, Mr Bertrand.«
    »Ich bemühe mich nach Kräften.«
    »Falls Sie reden wollen, können wir vielleicht später zusammen etwas essen. Mrs Framersham serviert immer einige hervorragende Gerichte.«
    »Es wäre mir eine Ehre, Miss York. Sehr gern.«
    Als er sie von der Tanzfläche führte, lachte Marissa und scherzte, dass er doch ein recht passabler Tänzer wäre. Und Judes

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