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Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Süß wie die Sünde: Roman (German Edition)

Titel: Süß wie die Sünde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Dahl
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geheiratet?«
    »Die Ehe wurde von seiner Familie arrangiert. Er wollte es nicht.«
    »Und deshalb hast du dir gesagt, es wäre moralisch vertretbar, eine Affäre mit einem verheirateten Mann zu haben?«
    »Aidan York!«, schrie sie und sprang auf. »Das würde ich niemals! Charles und ich waren ineinander verliebt, bevor er verlobt wurde. Und wir … wir … ließen uns ein bisschen hinreißen, als wir Lebwohl sagten. Wer bist du eigentlich, über andere zu urteilen?«
    Edward sprach warnend ihren Namen, doch sie schüttelte bloß den Kopf.
    »Ach, hören wir endlich auf, ihn wie eine Porzellanpuppe zu behandeln. Er hasst es sowieso. Zumindest behauptet er das.«
    Ihre Mutter stöhnte auf und sank wieder gegen die Sofalehne.
    »Oh, Mutter«, seufzte Marissa, obwohl sie allmählich gern selbst versucht hätte, ohnmächtig zu werden. Im Moment nämlich stand sie inmitten erboster Männer, die sie anstarrten, als wäre sie ein Monstrum.
    Marissa senkte den Kopf. »Es …«
    Aber Aidan würgte ihre Entschuldigung ab. »Oh, Herrgott nochmal, sie hat recht! Hier sollte lieber jemand anders einschreiten, denn ich kann mich schlecht auf Moral berufen.«
    Cousin Harry hüstelte verlegen, und auch die anderen schienen sich nicht wohlzufühlen.
    »Wie auch immer«, sagte Marissa schließlich, »ich bin sicher, dass es nicht Charles ist. Er war ausnahmslos freundlich zu mir.«
    »Freundlich«, murmelte Edward, doch Aidan hob eine Hand.
    »Und Fitzwilliam Hess?«
    »Ich weiß es nicht. Angesichts seiner Reputation kann ich es mir nicht vorstellen.«
    »Stimmt«, pflichtete Harry ihr bei. »Er ist ein rechter Wüstling.«
    Gewiss hätte Marissa beleidigt sein sollen, aber sie konnte nur daran denken, dass seine Beliebtheit bei den Damen der feinen Gesellschaft nicht verwunderlich war – bei seinen Talenten. Trotzdem war Jude eindrucksvoller.
    Als wäre er durch ihre unzüchtigen Gedanken angelockt worden, kam Jude zurück ins Studierzimmer und blickte etwas beschämt in die Runde. »Verzeihung«, murmelte er. »Ich hatte mich verschluckt.« Er sah an Marissas Schulter vorbei. »Geht es Ihrer Mutter gut?«
    »Ja«, antwortete sie, ohne hinzusehen. Zugleich stöhnte ihre Mutter elend.
    »Und?«, fragte Jude. »Was ist entschieden worden?«
    Edward setzte sich auf seinen Stuhl. »Eure Verlobung ist keine Scharade mehr.«
    »Ah, sehr schön.«
    »Darüber hinaus« – Edward seufzte – »sind die Dinge ein bisschen komplizierter geworden.«
    Die Stille, die sich über den Raum legte, hatte etwas Beklemmendes, und Marissa atmete erleichtert auf, als Edward abwinkte. »Ich muss nachdenken. Geht, und kommt in einer Stunde wieder.«
    Marissa rannte aus dem Zimmer. Sie kümmerte sich nicht einmal mehr darum, ihrer Mutter aufzuhelfen. Die kam schon allein zurecht. Marissa hingegen fühlte sich belagert und durcheinander. Deshalb wollte sie dringend die Chance zur Flucht nutzen.
    Sie eilte flink an Harry vorbei, um als Erste aus dem Studierzimmer zu sein, nur leider war Jude bereits dort, öffnete ihr die Tür und verneigte sich. Bei Gott, sollte er grinsen, würde sie ihn ohrfeigen! Aber Jude hatte sich wieder gefangen, und seine Miene war ernst, als er aufsah.
    »Könnten Sie ein paar Minuten erübrigen, Miss York?«
    »Oh, um Himmels willen! Ja, gut.«
    Sie folgte ihm nach nebenan in die Bibliothek und wandte sich zu ihm, sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. »Wie konnten Sie das tun?«
    »Was tun?«
    »Sie … Sie lachten! Als wäre meine furchtbare Bloßstellung eine Farce.«
    »Marissa.« Sein flehender Tonfall wollte nicht zu dem Grinsen passen, das auf seinem Gesicht erschien. Als sie knurrte, grinste er nur noch mehr. »Wie konnte ich nicht lachen?«
    »Es war nicht witzig.«
    »Ah, mon cœur, es war das Witzigste, was ich jemals gehört habe.«
    »Jude!«, schrie sie und stampfte mit dem Fuß auf, bevor sie merkte, was sie tat.
    »Ich würde Sie jetzt küssen, wäre ich mir nicht sicher, dass Sie mich beißen.«
    Ja, das würde sie. Sie würde ihm dieses dreiste Grinsen aus dem Gesicht reißen.
    »Jetzt weiß ich, warum Sie so gut darin sind. Im Küssen, meine ich. Sie hatten jede Menge Übung.«
    Sie wollte schreien. Sie wollte mit dem Fuß aufstampfen, einen Wutanfall bekommen und vielleicht ein paar Bücher herumwerfen, wenn sie schon dabei war.
    »Machen Sie schon«, sagte Jude.
    »Was?«
    »Was immer Ihre Augen so blitzen lässt. Sie sprühen förmlich Funken, chérie.«
    »Ermuntern Sie mich lieber nicht«,

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