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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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darüber zu verbergen, dass er ein wenig von ihr abgerückt war. Im Flirten war sie noch nie besonders gut gewesen, denn in den unpassendsten Momenten reizte es sie immer zum Lachen. Nur Don Antonio brachte es fertig, sie bis ins Mark zu ängstigen; es war kein Spiel zwischen ihnen, sondern tödlicher Ernst, und ihr war ganz gewiss nicht nach Lachen zumute.
    Er erhob sich. »Nun, wie wäre es morgen Nachmittag? Ich werde Sie um fünf Uhr aufsuchen.«
    »Ich freue mich darauf, Sir.« Aurelia erhob sich ebenfalls und führte ihn zur Tür. Lyra trottete neben ihr her. »Gestatten Sie, dass ich Sie hinausbegleite. Unser Butler ist schon sehr alt, und sein Nachfolger noch sehr jung, wie Sie sicher bemerkt haben. Manchmal ist es einfacher, wenn man die Dinge selbst erledigt.«
    »In meinem Land wäre so etwas undenkbar. Andere Länder, andere Sitten, wie man so sagt.« Er lachte kurz auf.
    »In der Tat«, stimmte Aurelia zu, öffnete die Tür und reichte ihm die Hand.
    »Bis morgen, Mylady«, murmelte er und drückte einen Kuss auf ihren Handrücken.
    »Bis morgen.« Sie wartete, bis er die halbe Treppe hinuntergegangen war, bevor sie die Tür schloss. Kaum war sie allein in der Halle, schauderte sie und fühlte sich, als wäre ihr eine kalte Schnecke über den Rücken gekrochen und hätte eine schleimige Spur hinterlassen. Einen Moment lang fragte sie sich, ob es sein konnte, dass sie der ganzen Sache nicht mehr gewachsen war, schob ihre Zweifel aber rasch beiseite. Greville beschützte sie. Sie hatte nichts zu befürchten.
    Lyra schob ihre Schnauze in Aurelias Hand, und sie zupfte ihren Wachhund sanft am Ohr.
    Ich habe nichts zu befürchten.

20
    Harry Bonham war zu Hause, als Alex in der Mount Street eintraf. Als er die vertraute Stimme hörte, kam er aus der Bibliothek in die Halle.
    »Prokov, wir haben jeden Tag mit dir gerechnet«, grüßte Harry aufrichtig erfreut. »Wie geht es Livia und dem Baby?«
    »Sie machen sich gut … sogar sehr gut«, grüßte Alex zurück und schüttelte Harry die Hand. »In zwei Wochen werde ich sie in die Stadt holen. Dann bleibt immer noch genügend Zeit bis zu Cornelias Ball.«
    »Im Moment ist Cornelia nicht zu Hause. Wenn ich recht verstanden habe, nimmt sie an einer Wohltätigkeitsveranstaltung teil. Sie wird untröstlich sein, dich verpasst zu haben. Aber komm doch erst mal in die Bibliothek«, meinte Harry und ging voran. »Bitte setz dich doch.« Er deutete auf einen großen ledernen Lehnstuhl neben dem Kamin, in dem ein kleines Feuer brannte. »Sherry?«
    »Gern.« Alex nahm Platz. »Ich war gerade in der South Audley Street.«
    »Ah.« Harry reichte ihm den Sherry und setzte sich mit seinem eigenen Glas in den Stuhl gegenüber. »Hast du Falconer kennengelernt?«
    »Ja. Er kam ins Haus, als ich bei Aurelia zu Besuch war. Sie sieht gut aus.«
    Harry nickte. »Die Ehe scheint ihr gutzutun.« Er nippte an seinem Sherry. »Wir sollten nicht lange um den heißen Brei herumreden, Prokov. Welchen Eindruck hat der Colonel auf dich gemacht?«
    Alex antwortete nicht sofort, sondern fragte stattdessen: »Hast du je mit ihm zusammengearbeitet?«
    Harry schüttelte den Kopf. »Wir schlagen andere Schlachten. Du weißt ja, dass ich zum Papierkrieg neige. Falconer dagegen zieht die Schlacht auf dem offenen Feld vor. Er gehört zu den Besten, die wir jemals in unseren Reihen hatten, wenn ich meinem Vorgesetzten glauben darf … und das heißt, ihn in den höchsten Tönen zu loben.«
    »Arbeitet er gerade an einem Auftrag?«, fragte Alex ohne Umschweife.
    »Ich glaube schon«, meinte Harry schulterzuckend, »aber er wird sich hüten, meine Vermutung zu bestätigen. Genau wie Simon Grant. Aber ich bin gebeten worden, ihn in die Londoner Gesellschaft einzuführen, wenn es nötig ist. Ein paar Einladungen, ein paar Bekanntschaften, du weißt schon. Dabei war er auf meine Hilfe gar nicht angewiesen. Nach nur einer Woche hatte der Mann sich eingerichtet. Außerdem hatte er natürlich Aurelia geheiratet und sich damit einen ganz neuen Kreis eröffnet.«
    Alex nickte und blickte Harry verschmitzt an. »Wie konnte das passieren?«
    »Niemand weiß genau Bescheid. Offenbar sind sie sich in Bristol über den Weg gelaufen, als Aurelia dort am Bett einer kränkelnden Verwandten gesessen hat. Sie haben Gefallen aneinander gefunden, haben beschlossen, dass eine Ehe für beide vorteilhaft wäre, und ihren Entschluss kurzerhand in die Tat umgesetzt.«
    »Glaubst du, es ist eine Zweckehe?«
    »Nein, ganz und

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