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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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gar nicht. Wenn ich Cornelia glauben darf, handelt es sich eher um einen Fall von wilder und zügelloser Leidenschaft. So zügellos, dass sie sich praktisch über Nacht haben trauen lassen. In aller Heimlichkeit, kaum dass die Verlobung öffentlich gemacht worden war. Und mir ist niemals irgendetwas aufgefallen, was diesem Eindruck widersprechen würde. Aurelia scheint sehr glücklich zu sein, und ganz bestimmt ist sie damit zufrieden, dass sie ihren eignen Hausstand in der Stadt gegründet hat.« Wieder nippte Harry an seinem Sherry. »Hattest du nicht den Eindruck, dass sie glücklich ist?«
    »Doch, sicher. Sogar mehr als das.« Alex hielt sein Sherryglas gegen das Licht, drehte es hin und her, um die bernsteinfarbene Flüssigkeit zu betrachten. »Es war ein Spanier zu Besuch, ein gewisser Don Antonio Vasquez. Schon mal gehört?«
    Wieder schüttelte Harry den Kopf. »In diesen Tagen, in denen Napoleon mit erschütternder Regelmäßigkeit die europäischen Throne stürzt, tummeln sich haufenweise Emigranten in unserem Land.« Harry warf seinem Gast einen wissenden Blick zu. »Alex, warum rückst du nicht mit der Sprache heraus? Erzähl mir, was dir im Kopf herumgeht.«
    »Es ist nur ein Gefühl.« Alex schlug die Beine übereinander und wippte mit dem Fuß. »Das Gefühl, dass Aurelia und Falconer bei diesem Auftrag unter einer Decke stecken, wenn du es genau wissen willst. Es muss mit diesem Spanier zu tun haben.«
    »Ich bin ihm noch nicht begegnet, sodass ich mich zu ihm nicht äußern kann«, meinte Harry nachdenklich. »Allerdings beschleicht mich auch gelegentlich das Gefühl, dass es sich um mehr handelt als nur um den schlichten Ausflug eines Ehepaars, wenn die beiden sich in der Öffentlichkeit zeigen. Manchmal wechseln sie gewisse Blicke, und gewisse Angewohnheiten und Gesten scheinen an Aurelia vollkommen neu zu sein.«
    »Genau den Eindruck hatte ich heute Morgen auch. Sag mal, Harry, könnte es sein, dass dieser Mann Aurelia für seine Zwecke einspannt? Ich wage es kaum zu glauben.«
    »Wirklich nicht?« Harrys Brauen zuckten. »Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass er sie ohne ihre Einwilligung einsetzt.
    Außerdem ist Aurelia nicht naiv und unerfahren. Sie wird sich zu nichts hinreißen lassen, was sie nicht wirklich tun will. Das ist zumindest Cornelias feste Überzeugung, und abgesehen von Livia kennt niemand Aurelia besser als sie.«
    »Du hast also auch schon mit Cornelia darüber gesprochen?«
    »Nur flüchtig. Wenn Falconer tatsächlich verdeckt operiert, dann ist es nicht an uns, ihn zu provozieren. Oder auch nur über seine Operation zu spekulieren. Ich habe ihm gegenüber ein paar Mal darauf angespielt und bin jedes Mal erstarrt, wenn er mir sein höfliches, aber undurchdringliches Lächeln geschenkt hat, das zu allem Überfluss noch einen Hauch drohend gewirkt hat.«
    Alex nickte grimmig. »Mir ist das auch aufgefallen. Was sollen wir also tun?«
    »Natürlich gar nichts.« Harry schenkte Sherry nach. »Falls Aurelia tatsächlich mit ihm zusammenarbeitet, dann wird er sie selbst geschult haben. Und er würde sie nicht einsetzen, wenn er nicht davon überzeugt wäre, dass sie der Aufgabe gewachsen ist. Außerdem würde ich mein Vermögen darauf verwetten, dass er sie von diesem Wolfshund beschützen lässt.«
    »Wir sollten zumindest sichergehen, dass er weiß, wie sehr Aurelias Freunde ein Auge auf sie haben.«
    Harry lachte leise. »Oh, glaub mir, Alex, das weiß er nur zu genau. Sogar meine eigenen Dienste habe ich ihm schon angeboten, zugegeben, ein wenig ungeschickt. Er hat sie höflich abgelehnt, weiß aber, dass mein Angebot steht.«
    »Dann nehme ich an, dass …«
    Alex brach ab, als die Tür aufgerissen wurde und Cornelia in ihrem rötlichbraunen Reitkostüm mit energischem Schritt in die Bibliothek stürmte. »Alex, Hector hat mir verraten, dass du hier bist!« Sie streckte ihm beide Hände zur Begrüßung entgegen.
    Er umarmte sie warmherzig und musste niesen, als die schwarze Feder an ihrem Hut ihn an der Nase kitzelte.
    Lachend löste sie die Nadeln aus dem Hut, nahm ihn ab und warf ihn auf den Konsolentisch neben der Tür. »Wie geht es Liv? Erzähl mir alles, was es Neues gibt.«
    »Du kannst es in ihren eigenen Worten lesen.« Alex reichte ihr ein Paket, das ungefähr so dick war wie das für Aurelia, und zog die Miniatur seines Sohnes aus der Tasche. Cornelia lachte herzlich, als Alex berichtete, dass die Zwillinge ihn und Livia in dem Porträt des Babys

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