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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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versagt.«
    »Und warum müssen wir dann hier im Regen herumstehen?« Don Antonio hob die gezupfte Braue und wandte sich seinem Begleiter zu.
    »Würden Sie es vorziehen, sich in eine Kneipe zu hocken?« Der Vorschlag kam zögernd.
    Don Antonio durchbohrte ihn mit einem zornigen Blick und begann, auf dem gepflasterten Kai rund um die Pfützen hin und her zu marschieren. »Auf jeden Fall können wir todsicher damit rechnen, dass unsere Ankunft nicht unbemerkt geblieben ist. Wer auch immer ein Auge auf die Ankunft der Fremden wirft, wird zwei durchnässte Gentlemen bemerken, die ganz offensichtlich nichts zu verbergen haben und im strömenden Regen verlassen auf dem Kai rumhängen.« Er lachte höhnisch.
    »Ah, da ist er ja«, verkündete Miguel, als die Kutsche an der Ecke des Kais auftauchte. Die Tür wurde geöffnet, ein Mann sprang heraus und eilte in ihre Richtung.
    »Verzeihen Sie, dass ich nicht zur Stelle gewesen bin, um Sie gleich nach Ihrer Ankunft zu begrüßen, Don Antonio, Señor Alvada. Aber eines der Pferde hat auf der Straße ein Hufeisen verloren.« Der Mann verbeugte sich so tief, dass der Regen ihm auf den kahlen Schädel trommelte. »Wenn Sie in der Kutsche Platz nehmen wollen … Ich kümmere mich um Ihr Gepäck.« Der Mann war so klein, dass die zwei Handkoffer ihm große Mühe machten.
    Die Gentlemen boten ihm keine Hilfe an. Stattdessen überquerten sie eilig den Kai und quetschten sich in das trockene Gefährt.
    »Elendes Land, elendes Wetter«, bemerkte Don Antonio, drückte sich in die Ecke der Kutsche und rieb mit der behandschuhten Hand über das Fenster. »Diese Feuchtigkeit kriecht einem Mann in die Knochen.«
    »Ja, in der Tat«, erwiderte Miguel und setzte sich in die gegenüberliegende Ecke. »Carlos hätte einen behaglichen Salon für uns reservieren sollen. Wir würden uns ein gutes Dinner leisten, zusammen mit einem guten Tropfen, und die Nacht tief und fest in einem bequemen Bett schlafen, bevor wir am nächsten Morgen nach London weiterreisen.«
    »Ein gutes Dinner?«, höhnte Don Antonio. »In diesem gottverlassenen Land? Die Engländer haben nicht die geringste Ahnung vom Essen. Sie kochen wie die dümmsten Bauern.«
    Miguel schwieg, bedeckte die Schultern mit seinem Mantel. Don Antonio Vasquez hegte einen heftigen Widerwillen gegen die Engländer und alles, was englisch war. Miguel verspürte nicht die geringste Lust, diesen Widerwillen mit Entschuldigungen noch weiter anzuheizen. Nur ein Dummkopf legte es darauf an, Don Antonio zu verärgern. Der Mann war ohne jedes Gewissen und empfand niemals Reue; aber er beherrschte sein Handwerk sehr, sehr gut und war, wenn man Miguels Urteil vertrauen durfte, weit und breit ohne Konkurrenz.
    Don Antonio pflegte seine Verbündeten mit größter Sorgfalt auszuwählen. Für jeden Einsatz suchte er sich jemanden aus, der über eine besondere Fähigkeit verfügte oder eine bestimmte Neigung für gewisse Vorgehensweisen besaß. Miguel, der seine Ausbildung bei der Inquisition absolviert hatte, hegte keinerlei Illusionen darüber, warum er für diesen Einsatz auserkoren worden war. Und er betrachtete es als höchste Ehre.
    »Ich war so frei, Schlafzimmer und einen privaten Salon im Green Man an der Straße nach London zu buchen, Don Antonio.« Carlos kletterte regennass in die Kutsche. Don Antonio quetschte sich noch enger in die Ecke und verzog missmutig das Gesicht, als er die Pfütze bemerkte, die sich um die Stiefel des Mannes bildete.
    »Die Küche genießt einen ausgezeichneten Ruf«, fügte der Mann hoffnungsvoll hinzu, »und sie haben einen anständigen Weinkeller, wie mir berichtet wurde.«
    »Das bleibt abzuwarten«, entgegnete der Gentleman, »bis wir eingetroffen sind. Vielleicht brechen wir endlich auf, bevor wir alle ertrunken sind?«
    Carlos pochte an das Dach, um dem Kutscher das Signal zu geben, und das Gefährt setzte sich in Bewegung. »Die Natter hat ein Haus in der South Audley Street gemietet, Don Antonio. Ganz in der Nähe habe ich einige sehr komfortable Unterkünfte für Sie ausfindig gemacht. In der Adam's Row.« Carlos sprach so hastig, als ob er befürchtete, jeden Moment unterbrochen zu werden. »Selbstverständlich werde ich als Ihr Majordomus auftreten. Außerdem habe ich mir die Freiheit erlaubt, einen Küchenchef zu engagieren, der mit höchsten Empfehlungen kommt. Señor Alvada« - Carlos nickte betont in Miguels Richtung - »wird Ihren Sekretär spielen.«
    »Werden wir bei Hofe eingeführt werden?«, wollte

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