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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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schon in der Stadt, Sir Greville?«
    »Seit ein oder zwei Wochen, Lady Oglethorpe.«
    Sie nickte, ihr Blick funkelte. »Colonel … du liebe Güte, wie tapfer. Sind Sie gerade von einer Schlacht gegen den Tyrannen zurückgekehrt?« Sie legte sich die Hand auf die Brust. »Schon beim bloßen Gedanken an den wilden Mann stockt mir der Herzschlag.«
    »Dann möchte ich dir vorschlagen, liebe Letitia, dass du nicht mehr an ihn denkst«, meinte Aurelia mit einem süßlichen Lächeln, »besser, du überlässt solche Angelegenheiten dem Colonel und seinen Kameraden.«
    »Oh, wie sollte eine empfindliche Seele sich nicht von dem Gedanken an ein solches Monster gequält fühlen?«, rief Letitia aus. »Möchten Sie mir nicht zustimmen, Colonel?«
    »Schon sein Name jagt dem schönen Geschlecht gewöhnlich die Angst in den Busen«, bestätigte Greville mit honigsüßer Stimme, »aber ich bitte Sie inständig, sich keine Sorgen zu machen. Bonaparte wird keinen Fuß an die englischen Küsten setzen.«
    »Oh, so tapfer … so stark.« Mit der Hand fächelte Letitia sich Luft zu, drehte sich zu Aurelia und durchbohrte sie mit dem Blick. »Was für eine Schande, Aurelia, dass du Sir Greville für dich allein reserviert hast.«
    »Nun, Sir Greville und ich sind nur flüchtig bekannt, Letitia. Ich habe ihn zufällig in Bristol getroffen, letzte Woche, als ich eine Verwandte besucht habe. Glaub mir, ich hatte nicht die Absicht, ihn … für mich allein zu reservieren. Wir wollen doch nichts überstürzen, oder?« Aurelia lächelte unablässig, aber der Tonfall war unüberhörbar bissig.
    Die Röte kroch Letitia in den Nacken. Aus nicht näher bekannten Gründen gelang es Cornelia, Aurelia und Livia immer, sie in Verlegenheit zu bringen, wenn sie ihr begegneten. Hastig drehte sie sich weg und schenkte Greville ein Lächeln. »Ich hoffe sehr, dass Sie mir Ihre Aufwartung machen werden, Sir Greville. Jedermann weiß, wo ich zu finden bin.« Drohend wackelte sie mit dem Finger. »Ich werde Sie aufspüren, noch bevor diese Woche vorüber ist … Fahren Sie weiter, Leonard.«
    »Es wäre mir eine Ehre, Ma'am.« Greville verbeugte sich wieder und trat zurück, als die Kalesche sich in Bewegung setzte. »Vermutlich könnt ihr euch nicht ausstehen«, flüsterte er Aurelia zu und bot ihr wieder den Arm.
    »Sie ist schrecklich. Niemand aus unseren Kreisen kann sie ausstehen, denn sie ist das übelste Klatschmaul in der ganzen Stadt. Und das heißt, dass die Geschichte dieser Begegnung noch vor morgen Mittag die Runde durch die Salons und die Boudoirs von Mayfair gemacht haben wird. Natürlich ein wenig aufgehübscht.«
    »Dann ist unsere Arbeit hier erledigt. Ich werde dich zum Cavendish Square zurückbringen.«
    Seltsam, grübelte Aurelia, wie er unseren Nachmittag voller Lust umstandslos hinter sich lassen kann. Natürlich sollten sie in einem so frühen Stadium ihrer Maskerade keinerlei Risiko eingehen; niemand durfte die Augenbrauen heben.
    Außerdem hatte man sie noch nie zusammen in der Öffentlichkeit gesehen, sodass sie sich verhalten mussten, wie das Protokoll es erforderte. Die gesellschaftlichen Konventionen in solchen Fällen waren ausgesprochen streng. Es war wie ein pas de deux , bei dem jeder Schritt genau den Vorschriften entsprechend zu setzen war, wenn sie ein romantisches Interesse vortäuschten, das auf eine Verlobung hinauslaufen sollte. Auf keinen Fall durften sie vor der Verlobung in der Öffentlichkeit mit irgendwelchen Gesten ihre Zuneigung bekunden.
    Aber Greville hätte ihr doch ein paar persönliche Worte zuflüstern oder ihr verstohlen die Hand drücken können. Schließlich war er Experte, wenn es um verschlüsselte Kommunikation ging. Stattdessen küsste er ihr an der Türschwelle förmlich die Hand, wünschte ihr einen angenehmen Abend und wartete, bis sie sich selbst ins Haus gelassen hatte.
    Aurelia stieg die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer, dachte darüber nach, dass sie sich den Einsatz im Grunde genommen nicht anders vorgestellt hatte. Wenn Greville arbeitete, hatte er tatsächlich nichts anderes als seine Arbeit im Kopf. So viel hatte sie bereits gelernt - in der einen Woche, die sie gemeinsam verbracht hatten.
    An diesem Tag hatte Greville noch eine einzige Aufgabe zu erledigen. Er machte sich auf die Suche nach Harry Bonham, versuchte es zuerst im Ministerium, in der Hoffnung, dass sein Weg dort schon zu Ende sein würde. Aber leider hatte er kein Glück. Seit zwei Tagen war der Viscount nicht mehr

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