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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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Abendveranstaltungen, weil ich so großes Vergnügen daran finde, zu tanzen oder Nettigkeiten auszutauschen, sondern weil sie meiner Sache dienlich sind.“
    „Das ist mir klar. Als Sie mir erzählten, wie Sie zu Ihren Spenden kommen, hegte ich Zweifel, ob diese Herangehensweise zweckdienlich ist; doch nun, da ich beobachten durfte, wie Sie die Leute mit einem charmanten Lächeln und wenigen, gut gewählten Worten dazu bringen, in ihre Taschen zu greifen, bin ich eines Besseren belehrt.“
    „Genau das ist mein Anliegen.“
    Für eine Unendlichkeit, wie ihr schien, sah er ihr in die Augen, wobei der Hauch eines Lächelns auf seinen Lippen lag. „Sie sind eine ausgesprochen geradlinige und unerhört freimütige junge Dame, Miss Greenwood.“
    „Wenn man mich näher kennenlernt, gewöhnt man sich schnell an meine Art“, erwiderte sie mit einem süßen Lächeln. „Sie missbilligen mein Tun, nicht wahr, Captain?“
    „Es steht mir nicht zu, ein Urteil über Sie zu fällen, Miss Greenwood.“
    „Gleichwohl halten Sie mit Ihrer Meinung nicht hinter dem Berg.“
    „Das liegt in meiner Natur – und es ist mein Recht.“
    Seufzend setzte Cassandra eine gelangweilte Miene auf und gab sich einen Anschein von Zerstreutheit, als sie sich umsah. „Wie ich diese Abendveranstaltungen verabscheue! Ich vermag gesellschaftlichen Vergnügungen so gar nichts abzugewinnen. Ich wünschte, ich könnte mich jetzt verabschieden. Sehen Sie sich diese Mütter an, wie sie ihre Töchter mit Adleraugen verfolgen. Die Mädchen werden einfach auf den Heiratsmarkt gedrängt und aufgefordert, eine Parade abzuhalten, um sich begutachten zu lassen wie Fohlen auf einer Auktion. Sie werden an den Meistbietenden verkauft – an denjenigen, der den vorzeigbarsten Titel und das größte Vermögen besitzt.“
    „Ich muss gestehen, dass ich darüber noch nie nachgedacht habe“, bemerkte William, nicht ganz bei der Sache. Er bevorzugte es, Miss Greenwood einfach nur zu betrachten. Ihre blaugrünen Augen, mit denen sie ihn stets so aufmerksam und prüfend ansah, strahlten auf eine Weise, dass er den Blick nicht abzuwenden vermochte. „Ich nehme an, es ist schrecklich für die jungen Damen“, fügte er höflich hinzu.
    „Ihr Mitleid ist vergeudet. Sie erwarten nichts anderes vom Leben – schöne Kleider und Juwelen, das ist ihre Welt. Darüber hinaus haben sie keine Ansprüche. Ihre Mütter sind besessen von der Etikette, halten sich peinlich genau an die Regeln der Schicklichkeit und legen den größten Wert darauf, bei ihren Freunden und Bekannten einen vorbildlichen Eindruck zu erwecken. Wie öde und langweilig das doch ist.“
    „Ich habe bereits entschieden, dass Sie dagegen eine sehr unkonventionelle junge Dame sind, Miss Greenwood.“
    „Mich interessiert die Etikette nicht im Geringsten. Ich finde die Einschränkungen, die die Gesellschaft für Frauen vorsieht, verabscheuungswürdig.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass Sie das Unrecht in unserer fehlgeleiteten Gesellschaft wiedergutmachen wollen, vielleicht sogar all die Konventionen, mit denen Frauen seit Jahrhunderten leben, abschaffen würden?“
    „Ich hege eine tiefe Abneigung gegen Konventionen; Sie haben vielleicht schon bemerkt, dass ich so lebe, wie es mir beliebt – jedoch ohne den Menschen, die mir am Herzen liegen, Kummer zu verursachen.“
    William stieß sich von der Säule ab. Er stellte sich vor sie und sah ihr tief in die Augen. „Werden Sie die Beschränkungen, die Sie sich selbst auferlegt haben, einmal außer Acht lassen und mir die Ehre erweisen, mit mir zu tanzen?“
    Sprachlos schaute Cassandra ihn an. Der Blick seiner leuchtenden Augen brannte sich gleichsam in sie ein, und sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. „Ich … ich mache mir nichts daraus zu tanzen.“
    „Ich bestehe darauf. Immerhin befinden wir uns auf einem Ball, und auf einer solchen Veranstaltung wird nun einmal getanzt. Sie … können doch tanzen?“
    Unwillkürlich musste sie lächeln. „Natürlich. Ich möchte aber nicht.“
    „Sie quälen mich, Miss Greenwood.“ Seine Lippen deuteten ein spöttisches Lächeln an. „Sie entziehen mir die Grundlage, auf weitere vergnügliche Begegnungen mit Ihnen zu hoffen.“
    „Das ist auch besser so“, erklärte sie keck. „Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Anlässe wie diesen hier nicht ausstehen kann.“
    Er lachte. „Es scheint Ihnen Freude zu machen, mich immer wieder daran zu erinnern. Aber ich bin noch nicht überzeugt. Es gibt

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