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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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nahm, blickte er vergnügt zu ihr auf. „Irgendwann kommst du von selbst zu mir, Cassandra. Am Ende wirst du die Meine sein.“
    „Niemals! Das werde ich nicht zulassen!“
    Er betrachtete sie einen Moment nachdenklich, bevor sich seine Miene verschloss. „Nun gut. Wie mir scheint, müssen wir diese Unterhaltung ein andermal fortsetzen. Sind Sie bereit, aufzubrechen?“
    Sie nickte nur, den Blick strikt geradeaus gerichtet.
    William führte die Stute zurück durch den Park in Richtung Stall und gab sich seinen Gedanken hin. Als er seinen Abschied von der Armee genommen hatte und ins zivile Leben zurückgekehrt war, hatte er geglaubt, genau zu wissen, wie er seine Zukunft gestalten wollte. Nun erschienen ihm seine Vorstellungen von damals fremd, und stattdessen präsentierten sich ihm völlig neue Aussichten in Gestalt der widerspenstigen Cassandra Greenwood. Es stand ihm frei, sich von ihr zu verabschieden und so zu tun, als existiere sie nicht. Doch tief in seinem Innern wollte und konnte er sie nicht einfach gehen lassen.
    Den Rest des Tages und den nächsten Vormittag verhielt William sich freundlich und zuvorkommend wie immer, doch Cassandra und er wussten beide, dass sich etwas zwischen ihnen geändert hatte. Er wirkte kühl und unnahbar auf sie, und es kam ihr so vor, als erhebe sich plötzlich eine unsichtbare Mauer zwischen ihnen. Sie wusste nur zu gut, dass ihre wütende Zurückweisung etwas mit seinem Gebaren zu tun hatte.
    Trotz der veränderten Situation hielt William sein Wort und unternahm mit ihr und Emma einen Reitausflug über die Felder. Während ihre Schwester sich hin und wieder einen rasanten Galopp genehmigte, blieb William an Cassandras Seite, um mit ihr leichten Trab zu üben. Wieder daheim, lobte er höflich ihre Fortschritte, betonte, dass sie das Zeug zu einer guten Reiterin habe, und riet ihr, weiterhin mit Emma zu üben. Am nächsten Morgen verließ er, wie angekündigt, Netherton Hall.
    Die Verlobungsanzeige, die William in die Londoner Zeitung gesetzt hatte, tat wie erhofft ihre Wirkung. Die bevorstehende Vermählung Emmas und Edwards wurde aufgeregt und überaus neugierig zur Kenntnis genommen – zumal die Countess of Carlow, Williams Großmutter, nach London angereist war, um die jungen Leute nach Kräften bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, den Skandal um ihren übereilten Aufbruch nach Schottland vergessen zu machen und die Hochzeit zu einem glorreichen Sieg werden zu lassen. Niemand, der eine mit dem Siegel der Dowager Countess versehene Einladung zur Vermählung erhielt, würde darauf verzichten, an der Feier teilzunehmen.
    Am Morgen nach dem Erscheinen der Anzeige stellte William sich in Monkton House ein, wo sich Emma und ihre Familie seit ihrer Rückkehr vom Land bevorzugt aufhielten. Da Lady Monkton nicht mit seinem Besuch gerechnet hatte, war sie nicht daheim, als er kam. Sie begleitete Emma auf einem Einkaufsbummel in der Bond Street, während Mrs. Greenwood in ihrem Institut zu tun hatte. Nur Cassandra weilte in Monkton House und genoss die Ruhe. Als der Butler jedoch ankündigte, Lord Carlow sei soeben angekommen, wünschte sie, sie hätte ebenfalls das Haus verlassen.
    Einen Moment später betrat der Earl den Salon. Cassandra stand vom Sofa auf, legte das Buch, welches sie gelesen hatte, neben sich auf dem Tisch ab und faltete sittsam die Hände vor dem Bauch. Im hellen Sonnenlicht, das durch die Fenster hereinfiel, wirkten Williams schöne Züge wie gemeißelt, und Cassandra verspürte einen Stich im Herzen, als sie ihn betrachtete.
    „William … ich … wir haben Sie nicht erwartet. Meine Familie ist im Augenblick nicht zu Hause. Wenn Sie Tante Elizabeth zu sehen wünschen, sollten Sie uns besser zu einem späteren Zeitpunkt besuchen.“
    „Es freut mich, Sie allein anzutreffen, Cassandra“, erwiderte er mit sanfter Stimme und nahm ihren reizenden Anblick in sich auf. „Was ich Ihrer Tante zu sagen habe, kann warten. Doch Sie dürfen aufatmen: Ich habe nicht vor, Sie mit Aufdringlichkeiten meinerseits zu beleidigen. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich mich in der Zeit, da wir allein sind, würdevoll und anständig benehmen werde.“
    Sie bedachte ihn mit einem äußerst skeptischen Blick. „Um ehrlich zu sein, William, fällt es mir schwer, Ihnen zu glauben. Ihre Beharrlichkeit überrascht mich immer wieder aufs Neue. Aber bitte, setzen Sie sich.“ Nachdem er es sich ihr gegenüber in einem Lehnsessel bequem gemacht und auch sie wieder Platz genommen hatte,

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