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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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wirkten verhangen vor Begehren. Wie gern hätte er mit seiner Hand über ihren Hals hinab zu ihrem Dekolleté gestrichen, um ihre Brüste zu liebkosen.
    Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie neben ihm in sei nem Bett liegen, er sie verwöhnen und mit Zärtlichkeiten überhäufen würde, wie er es noch bei keiner Frau getan hatte. Sie gäbe eine wunderbare Liebhaberin ab, dachte er. Das wusste ich von dem Augenblick an, als sie mich das erste Mal geküsst hat. Aber es würde so kommen, und er würde alles dafür geben, und wenn es ihn das Leben kosten sollte.
    Ganz allmählich tauchte Cassandra aus den Tiefen des Begehrens auf. Sie lehnte ihren Kopf gegen den Baum und sah William benommen an, so, als könne sie nicht begreifen, was gerade zwischen ihnen geschehen war. „Sie unmöglicher Mensch!“, wisperte sie. „Wie konnten Sie mich küssen, obwohl Sie wussten, dass ich es nicht wollte?“
    „Komm, Cassandra“, sagte er leichthin, auch wenn ihr Kuss ihn zutiefst bewegt hatte. „Es war nur ein Kuss – und du bist bereits geküsst worden.“
    „Ja. Von Ihnen, und nicht so wie eben.“
    „Aber du hast es genossen“, stellte er fest.
    Wütend darüber, dass seine Beobachtung zutraf, runzelte sie die Stirn. „Was ist, wenn uns jemand beobachtet hat?“
    „Außer dem Pferd, das zu sehr mit Grasen beschäftigt ist, um uns dabei zuzuschauen, wie wir uns küssen, ist weit und breit niemand zu sehen.“
    „Stimmt es, dass Sie uns übermorgen verlassen wollen?“
    „Ja. So habe ich entschieden. Aber ich werde Boulting nicht mitnehmen, damit er sich auskurieren kann.“
    Cassandra schob sich an ihm vorbei und trat an das Bachufer, um gedankenverloren ins Wasser zu blicken. Sie war verstört und verlegen. Wie hatte sie nur zulassen können, dass er sie wieder küsste? Sie hatte sich davontragen lassen von einer Woge ungezügelter Leidenschaft, obwohl sie so sicher gewesen war, dass sie ihm nicht mehr auf den Leim gehen würde. Aber sie hatte sich zur willenlosen, glühenden Komplizin seiner Lust machen lassen, und dafür verabscheute sie sich – und ihn. Für William Lampard, Earl of Carlow, stellte sie nichts anderes dar als das Objekt einer Wette, die er unbedingt zu gewinnen beabsichtigte. Cassandra hob den Kopf und sah zum Himmel auf. Irgendwo in der Ferne konnte sie eine Lerche singen hören, und in dem Baum nebenan zwitscherte eine Amsel ihr Lied, untermalt vom leisen Summen der umherschwirrenden Insekten.
    Sie spürte Williams Blicke auf sich ruhen, was es ihr umso schwerer machte, wieder zu Sinnen zu kommen. Obgleich sie ihre Contenance keineswegs wiedergefunden hatte, brachte sie es fertig, eine kühle und verächtliche Miene aufzusetzen, als sie sich zu ihm umwandte.
    Ergriffen von der Sehnsucht, ihr noch einmal ganz nahe zu sein, legte William ihr den Arm um die Taille und zog sie zu sich. Seine Lippen berührten beinahe ihr Ohrläppchen, als er zärtlich ihren Namen aussprach.
    „Lassen Sie mich los“, versetzte sie kühl und befreite sich aus seiner Umarmung, spürte sie doch, dass sie wieder schwach zu werden drohte. „Wir sollten umkehren.“
    William nickte. Er war es zufrieden, dass seine Hoffnung sich bestätigt hatte. Cassandra begehrte ihn noch immer. „Es ist zu spät, um umzukehren“, sagte er mit sanfter Stimme.
    „Verdrehen Sie mir nicht die Worte im Mund, William. Ich meinte, wir sollten zurück nach Netherton Hall reiten, und das wissen Sie. Sie müssen akzeptieren, dass es zwischen uns nichts außer diesem Kuss geben wird. Wenn Sie je wieder versuchen, mich zu küssen, werde ich Sie umbringen. Bitte erhoffen Sie sich keine Ereignisse, die nicht eintreten werden. Ich will Ihre Nähe nicht und werde sie auch in Zukunft nicht wollen.“
    Seine Augen wurden zu funkelnden Schlitzen. „Deine Lippen erzählten mir vorhin etwas anderes. Ich habe die Antwort auf meine Frage erhalten. Kämpf nicht gegen deine Gefühle für mich an, Cassandra.“
    „Und ob“, erwiderte sie aufgebracht, nickte energisch und funkelte ihn an. Ihr Unmut löste sich jedoch blitzartig in Luft auf, als er seine Hand ausstreckte, um sie zu berühren, und ein prickelnder Schauer sie durchlief. Erschrocken hielt sie den Atem an und mahnte sich, zukünftig um jeden Preis einen großen Bogen um ihn zu machen. „Ich werde mit all meinen Kräften gegen Ihre Avancen ankämpfen. Haben Sie gehört?“
    Er nickte. „Jedes Wort.“ Er band das Pferd los, führte es zu ihr und hob sie in den Sattel. Als er die Zügel

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