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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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Überdies genoss sie den einen oder anderen Ausritt mit Emma und einem Bediensteten in die Parks der Umgebung, denn inzwischen fühlte sie sich recht sicher im Sattel.
    An einem schönen Nachmittag zwei Wochen nach ihrer letzten Begegnung mit William saß Cassandra neben Emma in der offenen Kutsche ihrer Tante. Mrs. Greenwood und Lady Monkton hatten den Mädchen gegenüber Platz genommen. Man fuhr in den Hyde Park, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Chaise rumpelte gemächlich einen der Hauptwege entlang und musste schließlich anhalten, da sich vor ihnen ein Stau aus zahlreichen Equipagen gebildet hatte. Cassandra nutzte die Gelegenheit und sah sich um. Ihr Blick fiel auf einen eindrucksvollen Gentleman hoch zu Ross, und obgleich er ihr den Rücken zukehrte, erkannte sie ihn sofort. Der Earl of Carlow dagegen, um den es sich bei dem Reiter handelte, schien keinerlei Notiz davon zu nehmen, was um ihn herum geschah. Er war in ein Gespräch mit seinem Vetter Lord Oakwood vertieft, der ihn zu Pferd begleitete.
    Wie benommen starrte Cassandra zu William hinüber. Sie war nicht im Mindesten auf eine Begegnung mit ihm gefasst gewesen, und das berauschende Glücksgefühl, das dem ersten Schrecken folgte, malte sich auf ihren Zügen. Sie hatte ihn seit dem denkwürdigen Abend am Grosvenor Square nicht wiedergesehen, und nun spürte sie, wie mit jedem Atemzug, den sie tat, ihre Entschlossenheit, sich ihm zu widersetzen, geringer wurde.
    „Cassy, geht es dir nicht gut?“
    Cassandra mied den besorgten Blick ihrer Schwester. „Doch, Emma, aber ich wünschte, wir würden weiterfahren.“
    Emma sah in die Richtung, in die ihre Schwester zuvor geschaut hatte, und entdeckte den Earl und seinen Begleiter nicht weit von ihrer Kutsche. „Cassy, weshalb bist du seit einiger Zeit so fest entschlossen, Lord Carlow aus dem Weg zu gehen?“
    „Ich gehe ihm nicht aus dem Weg“, widersprach Cassandra wenig überzeugend, wobei sie insgeheim froh war, dass ihre Mutter sich gerade angeregt mit Tante Elizabeth unterhielt. „Seine Gesellschaft bedeutet mir nur nicht viel, das ist alles.“
    „Dann hast du deine Meinung über ihn nicht geändert?“
    „Nein. Er macht seinem Ruf alle Ehre.“
    Nachdenklich runzelte Emma die Stirn. „Dabei habt ihr in Carlow Park so viel Zeit miteinander verbracht.“ Ihre Miene wurde misstrauisch. „Ist irgendetwas vorgefallen zwischen euch?“
    „Nein, nichts“, erwiderte Cassandra knapp.
    „Doch, es steht dir ins Gesicht geschrieben“, erklärte die Schwester beharrlich.
    Cassandra wurde rot. „Also schön, Emma, wenn du es unbedingt wissen musst, er … er hat mich geküsst“, gestand sie leise und fragte sich insgeheim, was ihre Schwester wohl sagen würde, wenn sie ihr von der schrecklichen Wette erzählte.
    Erstaunt sah Emma sie an. „Er hat dich geküsst? Du liebe Güte! Und hast du seinen Kuss nicht gemocht?“
    „Nein … ja … oh Emma, ich weiß es nicht. Aber ungeachtet dessen will ich nichts mit ihm zu schaffen haben. Ich kann seine Nähe nicht ertragen und tue mein Bestes, einen Bogen um ihn zu machen.“
    „Nun, ich fürchte, dass es dir heute nicht gelingen wird, denn er hat uns gesehen und reitet geradewegs auf uns zu.“
    Cassandra nach zwei langen Wochen wiederzusehen berührte William in einer Weise, wie er es nicht für möglich gehalten hätte. Noch nie war sie ihm so strahlend schön und so unerreichbar erschienen. An seinen Empfindungen für sie hatte sich nichts geändert, aber ein Blick in ihre Augen genügte, um ihm einen stechenden Schmerz in der Herzgegend zu verursachen. Sie unverhofft im Park zu treffen verstärkte das quälende Gefühl der Reue, das sein ständiger Begleiter geworden war, doch er bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen.
    Mit verschlossener Miene zog er die Zügel an und kam neben Lady Monktons Kutsche zum Stehen. „Guten Tag, Miss Greenwood, wie geht es Ihnen?“, erkundigte er sich höflich.
    „Sehr gut, danke“, antwortete Cassandra mit ausdrucksloser Stimme. Sie überlegte angestrengt, was sie hinzufügen sollte, doch ihr mochte nichts in den Sinn kommen. Zum Glück hatte William sich bereits ihrer Mutter und Tante Elizabeth zugewandt, um ihnen Mark vorzustellen. Der Baron gebärdete sich wie immer kühl und betont vornehm, erkundigte sich jedoch, ob man mit den Vorbereitungen für die bevorstehende Hochzeit vorankomme.
    Während sein Cousin sich mit Lady Monkton unterhielt, führte William sein Pferd näher an Cassandras Sitzplatz

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