Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
Vom Netzwerk:
heran, um ungestört mit ihr sprechen zu können. „Ich habe mich noch nicht bei Ihnen entschuldigt, dass ich neulich zu spät bei Almack’s erschienen bin, Cassandra.“
    „Was auch immer Sie abhielt, pünktlich zu sein, es muss von größerem Interesse und wichtiger gewesen sein, als zwei einfältige Debütantinnen zu einem Ball zu eskortieren.“
    „Ich wurde tatsächlich aus einem sehr wichtigen Grund aufgehalten …“
    „Der mich nichts angeht“, schnitt sie ihm das Wort ab. „Lassen Sie mich in Ruhe, ich möchte nicht mit Ihnen reden.“
    „Hören Sie auf damit, Cassandra“, rügte er sie leise. „Ich möchte mich mit Ihnen unterhalten, ohne dass Sie mich fortwährend mit vernichtenden Blicken bedenken. Gewähren Sie mir also einige Minuten Ihrer kostbaren Zeit, und seien Sie so freundlich, mir zuzuhören. Der Grund für mein Fernbleiben geht Sie durchaus etwas an, denn Sie waren an meiner Seite, als mir jemand auf dem Weg nach Netherton Hall auflauerte.“
    Erschrocken sah sie ihn an. „Ist irgendetwas geschehen? Hat man erneut versucht, Sie …?“
    Beglückt nahm William zur Kenntnis, dass sie sich Sorgen um ihn machte, und musste lächeln. „Keine Angst, Liebste“, flüsterte er, „seit dem Tag, an dem ich diesen Fremden erwischt habe, gab es keinen Anschlag mehr auf mich. Nein, Mr. Jardine, der Detektiv, den ich für die Recherchen angeheuert hatte, schickte mir an dem Abend eine Nachricht, dass er etwas über den Attentäter herausgefunden habe. Sie werden sicher verstehen, dass ich den Mann unbedingt treffen musste.
    Der Heckenschütze im Wald hieß Daniel Sharp“, fuhr er mit gesenkter Stimme fort. „Man hat sein Pferd gefunden, und in einer Satteltasche befand sich ein Brief, der an ihn adressiert war. Mehr weiß ich noch nicht, aber es ist ein Anfang.“
    „Sagt Ihnen der Name etwas?“
    William schüttelte den Kopf. „Nein, er ist mir völlig unbekannt.“
    „Dann können wir nur hoffen, dass Mr. Jardine seine Arbeit weiterhin gut macht.“ Cassandra wollte William bitten, vorsichtig zu sein und nicht allein auszureiten, doch in diesem Moment sprach Emma sie an, und so sagte sie nur: „Danke, dass Sie mich in Kenntnis gesetzt haben.“
    Tags darauf fand Cassandra sich im Institut ein, wo sie ihre Mutter und Dr. Brookes treffen sollte. Der Arzt hatte eine freudige Botschaft von ihrem Anwalt zu übermitteln – dass die Zukunft der Einrichtung dank eines großzügigen Spenders, der anonym bleiben wollte, gesichert sei. Offensichtlich war der noble Unbekannte so beeindruckt von ihrer Arbeit, dass er verfügt hatte, von nun an alle halbe Jahre eine bestimmte Summe an sie zu überweisen. Die Spende war sogar so beachtlich, dass man darüber nachdenken konnte, in größere Räumlichkeiten umzuziehen und vielleicht sogar ein Waisenhaus zu eröffnen.
    Cassandra war überwältigt vor Erleichterung und Glück, wurde ihr doch völlig unerhofft eine schwere Last von den Schultern genommen.
    Erst als sie wieder in der Kutsche saß, begann sie sich Gedanken darüber zu machen, wer der mysteriöse Wohltäter sein mochte. Was er getan hatte, war beinahe zu schön, um wahr zu sein …
    Sie erstarrte, als die Erkenntnis sie traf wie ein Blitz. Er! Brüsk richtete Cassandra sich auf. Nur er kam als nobler Spender infrage. Schreckte dieser Mann denn vor nichts zu rück, um sie in sein Bett zu bekommen? Unbändiger Zorn schoss in ihr hoch, und ungeduldig forderte sie Clem auf, die Richtung zu ändern und auf dem kürzesten Weg zum Grosvenor Square zu fahren.
    William blieb einen Moment in der Tür des Empfangszimmers stehen und beobachtete Cassandra dabei, wie sie auf dem Teppich auf und ab marschierte. Ihre Miene verhieß nichts Gutes, und er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass er aus Versehen einen Vulkan zum Ausbruch gebracht hatte.
    Als er die Flügeltür hinter sich zuzog, drehte sie sich brüsk zu ihm um.
    „Cassandra! Ich bin erstaunt“, sagte er leichthin. „Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?“
    Langsam trat sie auf ihn zu und baute sich mit in die Hüften gestützten Fäusten vor ihm auf. „Unterlassen Sie die vertrauliche Anrede. Dies hier ist alles andere als ein Freundschaftsbesuch. Haben Sie nichts von dem verstanden, was ich Ihnen vor zwei Wochen sagte? Sind Sie nicht nur taub, sondern auch begriffsstutzig? Oder glauben Sie allen Ernstes, dass Sie, wenn Sie das Institut retten, eines der Mitglieder des Komitees dazu bringen können, mit Ihnen ins Bett zu

Weitere Kostenlose Bücher