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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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die Kriminalbeamten Hollister und Trammell. Sie bearbeiten den Fall Vinick. Miss Keen hat einige sehr interessante Informationen.«
    Trammell setzte sich auf die andere Seite des Schreibtisches von Bonness, weit weg von Miss Keen. Dane lehnte sich an die Wand gegenüber; er stellte sich so, dass sie ihn nicht direkt sehen, doch er sehr wohl ihr Gesicht beobachten konnte. Sie hatte ihn und Trammell kaum eines Blickes gewürdigt, auch den Leutnant sah sie nicht an. Statt dessen schien sie sich auf die Jalousie vor dem Fenster zu konzentrieren.
    Ein kurzes Schweigen senkte sich über die kleine Gruppe, während der sie ihre Kräfte einzusammeln schien. Sie war so angespannt, Dane konnte förmlich sehen, wie ihre Muskeln sich verkrampften. Sie hatte etwas Anziehendes an sich, etwas, das ihn veranlasste, sie immer wieder anzusehen. Man konnte sie nicht als Schönheit bezeichnen, obwohl sie ein ebenmäßiges Gesicht besaß; doch schien sie nichts dafür zu tun, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie trug schlichte, schwarze flache Schuhe, einen engen schwarzen Rock, der ihr bis zur Mitte der Unterschenkel reichte und eine ärmellose weiße Bluse. Ihr hübsches dunkles Haar, das sie zu einem strengen Knoten zusammengebunden hatte, schimmerte. Ungefähr dreißig Jahre wird sie sein, überlegte Dane, der sie automatisch mit den Augen des Polizisten taxierte. Es war schwer zu sagen, weil sie saß, doch nahm er an, dass sie mittelgroß war, vielleicht ein wenig kleiner. Und sie war dünner, als er Frauen mochte, ungefähr hundertzwanzig Pfund würde sie wiegen. Er mochte gerne Frauen mit Pölsterchen und nicht nur Knochen.
    Sie hatte die Hände fest im Schoß zusammengepresst. Er betrachtete sie, schlanke, feingliedrige Hände, ohne jeglichen Schmuck; und sie verrieten ihre Anspannung, wenn er nicht sowieso längst gemerkt hätte, dass sie eher steif auf dem Stuhl saß als ruhig und gelassen.
    »Ich besitze übersinnliche Wahrnehmungsfähigkeiten«, sagte sie ohne Vorwarnung. Dane musste sich zurückhalten, um nicht spöttisch aufzulachen. Er und Trammell warfen einander einen schnellen Blick zu, sie dachten beide das gleiche: Wieder eine der verrückten kalifornischen Ideen des Leutnants!
    »Am letzten Freitag fuhr ich spät am Abend nach Hause, nach einem Kinobesuch«, sprach sie mit monotoner Stimme weiter, die dennoch nicht das ein wenig raue Timbre verdecken konnte. »Es ist die Stimme einer Raucherin«, dachte Dane, obwohl er darauf gewettet hätte, dass sie Nichtraucherin war. So intensive Menschen wie sie gaben sich nur sehr selten leichtfertigen Lastern hin. »Es war ungefähr halb zwölf, als ich das Kino verließ. Ich war gerade vom Expressway abgefahren, als ich die Vision eines Mordes hatte, der in dem Moment stattfand. Diese... Visionen sind überwältigend. Es gelang mir, an den Straßenrand zu fahren.«
    Sie hielt inne, als spräche sie nur sehr ungern weiter. Dane bemerkte, wie sie die Hände rang und sie dann so fest zusammenpresste, dass sie ganz weiß wurden. Das Atmen fiel ihr schwer.
    »Ich sehe den Mord durch seine Augen«, sagte sie tonlos. »Er ist durch ein Fenster in das Haus eingeklettert.«
    Dane erstarrte, er richtete seine Aufmerksamkeit auf ihr Gesicht. Er brauchte Trammell gar nicht anzusehen, um zu wissen, dass ihre Worte auch die Aufmerksamkeit seines Partners erregt hatten.
    Langsam, mit großen Pausen, sprach sie weiter. Ihre Augen waren weit aufgerissen und blicklos, als würde sie nach innen sehen. »Es ist dunkel im Zimmer. Er wartet, bis sie allein ist. Er kann sie in der Küche hören, wie sie mit ihrem Mann redet. Der Mann geht. Er wartet, bis der Wagen ihres Mannes aus der Einfahrt vor dem Haus fährt, dann öffnet er die Tür und beginnt, sie zu verfolgen. Er fühlt sich wie ein Jäger auf der Pirsch nach dem Wild.«
    Wieder hielt sie inne, dann fuhr sie fort: »Aber sie ist eine leichte Beute. Sie steht in der Küche und gießt sich nun eine Tasse Kaffee ein. Er nimmt ein Messer aus dem Messerset, das auf der Anrichte steht, als hätte es auf ihn gewartet. Sie hat ihn gehört und dreht sich um. >Ansel?< sagt sie, aber dann sieht sie ihn und öffnet den Mund, um zu schreien. Doch er ist ihr schon zu nahe. Er hat sie schon gepackt, eine Hand hat er auf ihren Mund gepresst und hält ihr das Messer an den Hals.«
    Marlie Keen unterbrach sich. Dane starrte gebannt auf ihr Gesicht. Sie war ganz blass geworden, stellte er fest, bis auf ihre vollen roten Lippen. Er fühlte, wie sich die

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