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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Carroll Janes unterschätzen! Ganz im Gegenteil. Er war stolz darauf, dass er jede kleinste Einzelheit bedachte.
    »Ich weiß gar nicht, wie Sie immer ruhig bleiben können, wenn die Leute so mit Ihnen reden, Mr. Janes«, ließ Annette sich vernehmen. »Ich hätte ihr am liebsten eine runtergehauen.«
    Sein Gesichtsausdruck blieb gefasst »Oh, eines Tages wird sie schon bekommen, was ihr zusteht«, sagte er. Er mochte Annette, sie musste die gleichen Dinge ertragen wie er und war immer voller Mitgefühl, wenn ihm jemand das Leben schwermachte. Die meisten Menschen waren noch einigermaßen höflich, aber es gab auch einige, denen man eine Lektion erteilen musste Annette jedoch verhielt sich stets ehrerbietig, sie nannte ihn Mister. Er wusste ihr Benehmen zu schätzen. Zwar war sie ein schlichtes kleines Ding, klein und dunkel und einfach, doch eigentlich ganz passabel. Sie irritierte ihn nicht, wie so viele andere Frauen es taten, mit ihrem dummen Benehmen und ihrer Arroganz.
    Carroll Janes hielt sich sehr aufrecht, beinahe schon militärisch gerade. Innerlich hegte er die Überzeugung, dass er perfekt geeignet wäre für das Militär - als Offizier natürlich. Er wäre der Beste in seiner Klasse gewesen, ganz gleich, welche der Akademien er besucht hätte, hätte er nur die Möglichkeit dazu gehabt. Doch leider hatte er nicht die nötigen Verbindungen besessen, die man dazu brauchte, auf einer der Militärakademien aufgenommen zu werden; Beziehungen waren da ganz unerlässlich, und derjenige, dem sie fehlten, hatte keinerlei Chancen. So hielt die Oberschicht ihre Ränge geschlossen. Und als einfacher Soldat zum Militär zu gehen war undenkbar, sowohl die ROTC als auch die ocs hatte er abgelehnt, weil das nur ein kümmerlicher Ersatz für eine der Akademien gewesen wäre. Statt einer ausgezeichneten militärischen Karriere, auf die er ein Recht gehabt hätte, steckte er in einem entwürdigenden Job, in dem er die Reklamationen der Kunden eines eleganten Warenhauses entgegennehmen musste; doch bedeutete das noch längst nicht, dass er deshalb sein persönliches Niveau herabsetzen würde.
    Er war einen Meter fünfundsiebzig groß, doch durch seine aufrechte Haltung hielten die Leute ihn oft für größer. Und man beurteilte ihn allgemein als recht gutaussehend, dachte er. Seine körperliche Verfassung ließ nichts zu wünschen übrig, das verdankte er seinen Besuchen im Fitness-Studio zweimal die Woche. Sein ebenmäßiges Gesicht umgab dichtes, lockiges blondes Haar. Er kleidete sich gern gut und war immer makellos gepflegt. Umsicht und Genauigkeit in Einzelheiten waren der. Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg Das vergaß er niemals.
    Er fragte sich, was Annette wohl sagen würde, wenn sie erfuhr, welch eine Urgewalt er vor ihr verbarg, die er perfekt unter Kontrolle hielt, bis es an der Zeit war, sie zu entfesseln. Aber das vermutete niemand, am allerwenigsten Annette. Es verschaffte ihm eine ungeheure Befriedigung, sie alle an der Nase herumzuführen; die Cops waren so dumm, so entsetzlich leicht zu übertölpeln.
    Geduldig wartete er ab, bis Annette eine Pause machte; erst dann ging er zum Computer, um nachzusehen, ob Jacqueline Sheets ein Konto in diesem Geschäft besaß. Erfreut fand er diese Frage bestätigt. Es war immer um so vieles einfacher, wenn er Zugang zu solchen Daten hatte. Für ihre Zahlungsmoral interessierte er sich nicht. Informationen über den Kreditrahmen jedes Kunden standen oben bei der Kundenbeschreibung, und hierzu gehörten der Name des Ehegatten und sein Beruf. Jacqueline Sheets war geschieden. Er schnalzte mit der Zunge. Wie schade, sie konnte nicht einmal eine Beziehung aufrechterhalten.
    Natürlich bedeutete das nicht, dass sie auch allein lebte. Vielleicht hatte sie Kinder oder einen Freund oder eine lesbische Freundin, mit denen sie zusammenlebte. Vielleicht lebte sie sogar bei ihrer Mutter. Wenn eine dieser Tatsachen zutraf, dann würde es seine Aufgabe schwieriger machen, doch auf keinen Fall unmöglich. Beinahe hoffte er auf irgendein Hindernis, denn das könnte den wahren Test darstellen für seine Nerven und seine Intelligenz. Es war ungewöhnlich, schon so bald nach der letzten Missetäterin bereits die nächste ins Visier zu nehmen - doch er war ein wenig neugierig herauszufinden, ob er jedesmal besser würde, wie ein Athlet nach Intensivierung seines Trainings, oder ob sich vielleicht das Gegenteil herausstellte. Er hoffte, stärker und schneller zu werden, seinen

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