Suesse Hoelle
haben.«
Großartig gemacht, Hollister , sagte Dane voll tiefster Erbitterung zu sich selbst. Er starrte auf den Schreibtisch vor sich und hörte gar nichts von dem Lärm um sich herum, die Stimmen und das ständige Läuten der Telefone. Er war entsetzlich frustriert, sowohl sexuell als auch beruflich. Es gab keine Spuren im Fall Vinick, keinerlei Beweismittel. Die Untersuchungen führten zu nichts, und es sah ganz so aus, als würde sein Interesse an Marlie Keen in die gleiche Richtung führen.
Was hatte er denn erwartet? Dass sie seine Erregung nicht bemerken würde, als er so dicht hinter ihr gestanden hatte? Es war ein Wunder, dass sie nicht angefangen hatte zu schreien.
Er hätte sofort, als sie aus dem Haus kam, einen Schritt zurücktreten müssen, doch das hatte er nicht getan. Und die erste, zufällige Berührung ihrer Körper hatte ihn erstarren lassen, all seine Sinne hatten sich nur noch darauf konzentriert. Es war ein so herrliches Gefühl gewesen, dass er es kaum hatte ertragen können, doch gleichzeitig hatte es ihm nicht genügt. Er hatte mehr gewollt, hatte ihr die Kleider vom Leib reißen und dann tief in sie eindringen wollen. Sie sollte die Beine um ihn schlingen, unter ihm erzittern, den Höhepunkt der Erfüllung erleben. Beherrschen wollte er sie, ihren Widerstand hinwegfegen, sie so unter seinen Willen beugen, dass er sie nehmen konnte, wann immer es ihm beliebte... und er wollte sie beschützen, vor allem und jedem. Deshalb hatte er auch heute morgen vor ihrer Tür gestanden. Die ganze Nacht über hatte er nicht schlafen können, er war ganz sicher gewesen, dass sie gestern etwas geängstigt hatte - doch war er gleichzeitig sicher gewesen, dass sie einen weiteren Anruf nicht begrüßt hätte. Und als es endlich Tag wurde, war er nicht in der Lage gewesen zu widerstehen. Er hatte sich selbst davon überzeugen müssen, dass es ihr gutging.
Also, was hatte er erreicht? Er hatte sie nur noch mehr verschreckt. Von Anfang an hatte er sie falsch behandelt, und noch immer hatte er keine Ahnung, was er mit ihr anfangen sollte. Polizist Ewan hatte ihr ein Alibi verschafft, doch offensichtlich wusste sie etwas über diesen Mord, und sie war damit zur Polizei gekommen. Also, was war sie, eine Tatverdächtige oder eine Zeugin? Die Logik ließ ihn das erstere vermuten, doch irgendein Instinkt sagte ihm, dass sie das letztere war, und sein Penis scherte sich den Teufel um beides.
»Du bist heute der reinste Kotzbrocken«, meinte Trammell lässig. Er hatte seinen Stuhl zurückgekippt und betrachtete Dane.
Dane grunzte nur, er konnte es nicht leugnen.
»Hast du dich in letzter Zeit mit Marlie unterhalten?«
Der Kumpel warf ihm einen flammenden Blick zu. »Heute morgen«, erklärte er knapp.
»Und ?«
»Nichts und.«
»Nichts? Warum hast du sie dann angerufen?«
»Habe ich ja gar nicht.« Ruhelos spielte Dane mit seinem Stift. »Ich bin zu ihr gefahren.«
»Oho. Du hast also Geheimnisse vor deinem Partner, wie?«
»Ich habe keine Geheimnisse.«
»Und warum bist du zu ihr gefahren?«
Verdammt, dieses ganze Verhör machte ihn verrückt. Er verspürte einen Anflug von Mitleid für die Tatverdächtigen, die er und Trammell stundenlang verhörten. Doch diese Regung verflüchtigte sich rasch. »Ich hatte keinen Grund«, antwortete er und blockte damit Trammell ab, sollte der verdammt denken, was er wollte.
»Keinen Grund, wie ?« Trammell genoss die Szene. Er hatte nie geglaubt, dass er den Tag erleben würde, wo sein lieber Freund Dane wegen einer Frau in Verlegenheit geriet, und er hatte die Absicht, jede einzelne Minute auszukosten. Dane hatte noch nie Probleme mit einer Frau gehabt; es waren immer die Frauen, die sich um ihn bemühten, weit mehr als er um sie, und das verschaffte ihm in jeder Beziehung einen unerhörten Vorteil. Er behandelte die Ladies nicht schlecht, doch war ihr Einfluss auf ihn nie sehr groß gewesen. Wenn ihnen seine unregelmäßigen Arbeitszeiten nicht gefielen, weil er deswegen schon einmal eine Verabredung versäumte, na und? Nie hatte er einer Frau mehr von sich gegeben als nur das rein körperliche Vergnügen, weil sein Job für ihn immer an erster Stelle rangierte. Dane war ein verdammt guter Cop, einer der besten. Und bis jetzt war er ziemlich unbeschadet durch die raue See der Romanzen gesegelt, ganz im Gegensatz zu all den anderen, die mit den Konflikten kämpften, die sich zwischen ihrer Arbeit und ihren Beziehungen auftaten. Deshalb war es nett zu sehen, wie auch
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