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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Menschen, der übersinnliche Fähigkeiten besitzt, oder?«
    Dane warf ihm einen mürrischen Blick zu. »Ich denke, zwei Bier sind für dich wahrscheinlich schon zuviel. Unsere Vorahnungen rühren von den Beweisen her, die wir vor uns haben und auch von Umständen, die wir uns vorstellen können. Du Armleuchter, ein Mensch mit übersinnlichen Fähigkeiten braucht nicht einmal in der Nähe zu sein oder von einer Situation etwas zu wissen, sie fangen ganz einfach bestimmte Schwingungen auf oder was auch immer das sein mag.«
    Trammell rieb sich den Köpf und zerzauste sein Haar. Dane fühlte sich ein wenig betroffen, vielleicht waren zwei Biere tatsächlich Trammells Bankrott. Der Himmel wusste, dass er Trammell noch nie mit zerzaustem Haar gesehen hatte, bis auf das eine Mal, als sie beide in jene Schießerei verwickelt gewesen waren und Trammell eine Kugel abbekommen hatte, aber das waren ja auch extreme Umstände.
    »Ich kann mich nicht entscheiden, was ich glauben soll«, erklärte Trammell. »Logik und auch das Gesetz der Wahrscheinlichkeit sagt mir, dass Ansel Vinick der Mann mit dem höchstmöglichen Verdachtsmoment war. Aber Marlie wusste alles, bis auf die Sache mit den Fingern; woher soll sie es gewusst haben, wenn das mit den übersinnlichen Fähigkeiten nicht wirklich stimmt? Und wenn nun Vinick unschuldig war, dann stehen wir wieder ganz am Anfang.« Er nahm sein Glas, trank es leer und stellte es dann heftig auf den Tisch zurück.
    »Genau da sind wir. Ganz am Anfang. Ich komme mir langsam blöd vor, weil wir bis jetzt noch gar nichts in der Hand haben.«
    »Keine Beweise, keine Zeugen, kein Motiv. Weißt du was ?«
    Trammells langes, schmales Gesicht sah so düster aus, dass Dane sich zusammenreißen musste, um nicht zu grinsen: »Nein, was denn?«
    »Mein Stoffwechsel verträgt Alkohol nicht sehr gut«, erklärte sein flotter Partner mit ernster Würde.
    »Nein!« Dane schlug die Hand vors Gesicht. »Das hätte ich nie gedacht.« Insgeheim dachte er, dass jemand, der das Wort »Stoffwechsel« aussprechen konnte, ohne sich dabei zu verheddern, noch ganz gut in Form war.
    »Normalerweise bin ich viel vorsichtiger. Ich... nippe nur.«
    »Du bist ein Weltklassenipper.«
    »Danke. Aber es ist mir lieber, wenn du fährst.«
    »Das denke ich auch. Möchtest du denn jetzt nach Hause?«
    »Wann immer es dir recht ist. Du brauchst mich nicht ins Bett bringen oder so, aber ich möchte lieber nicht mehr fahren.«
    »Das würde ich dir auch nicht empfehlen, Kumpel. Komm schon, lass uns gehen.«
    Trammell war zwar noch sicher auf den Beinen, doch summte er ungeniert vor sich hin. Dane hätte beinahe laut aufgelacht. »My Darling Clementine« zu intonieren passte so gar nicht zu Trammell. »Wirst du morgen einen Kater haben?« wollte er wissen. Ein Kater nach nur zwei Bieren war einfach umwerfend.
    »Ich habe nie einen Kater«, entrüstete sich Trammell. Sie standen jetzt draußen, und er sog tief die frische Luft ein. »So etwas passiert mir nicht oft. Eigentlich nicht mehr, seit ich im College war.«
    »Das ist gut.«
    »Du wirst es doch hoffentlich niemandem verraten, oder?«
    »Nein. Ich verspreche es dir.« Es wäre zwar sehr verlockend, aber er würde es trotzdem für sich behalten. Auch wenn solch beschämende Schwächen ein gefundenes Fressen waren, so konnte Trammell doch nichts dafür; aber die Kollegen würden ihn gnadenlos damit aufziehen, für den Rest seines Lebens. Auf der anderen Seite war es ganz nett, etwas zu wissen, mit dem er Trammell ab und zu einschüchtern konnte. Er pfiff fröhlich vor sich hin, als sie in den Wagen stiegen, seine gute Laune war wiederhergestellt.
    Das Ritual beruhigte ihn. Er mochte es, wenn alles immer in der gleichen Reihenfolge ablief, denn die Macht lag bei ihm . Er tat es nicht so oft, dass es schon zur Routine geworden wäre - das würde die Macht abschwächen -, doch das Gleichmaß der Vorbereitungen verschaffte ihm eine gewisse Sicherheit. Er wusste, es war seine penible Umsicht, die es der Polizei unmöglich machte, ihn jemals zu fassen, und das gab ihm ein herrliches Gefühl von Omnipotenz. Die Ordnungshüter fingen nur Dummköpfe, diejenigen, die unverzeihliche Fehler begingen. Doch er machte nie Fehler. Nicht einen einzigen.
    Die Erwartung vor der nächsten Nacht wuchs in ihm, doch hielt er dieses Gefühl fest unter Kontrolle. Er musste sich auf die momentanen Aufgaben konzentrieren.
    Zunächst zog er die Perücke mit den blonden Locken aus. Es war eine sehr gute

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