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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Verachtung erfüllte ihn. Sie machte es ihm allzu leicht. Er ging auf sie zu, ließ sich Zeit und genoss die Spannung. Das flackernde Licht des Fernsehbildes spiegelte sich auf der schmalen, gebogenen Klinge des Messers in seiner Hand -
    Ein ächzender Urlaut entrang sich Marlies Brust, als sie versuchte zu schreien, eine verzweifelte Warnung auszustoßen, obwohl ihr Hals wie zugeschnürt war. Gott, o Gott. Sie wimmerte, kämpfte mit der Bettdecke, während sie versuchte, aus dem Bett zu springen. Die Vision war so wirklich, dass sie erwartete, ihn zu sehen, wie er aus der Dunkelheit auf sie zukam, mit dem blitzenden Messer.
    - Er stand gleich hinter ihr und blickte auf sie herunter. Das blöde Frauenzimmer hatte keine Ahnung, dass er da war. Das gefiel ihm. Vielleicht sollte er einfach stehenbleiben bis zum Ende des Films, und die ganze Zeit über würde sie keine Ahnung haben -
    Marlie kletterte aus dem Bett und fiel zu Boden, weil sie sich das Laken um ihre Beine gewickelt hatte. Sie kämpfte sich frei und schwankte dann von einer Seite zur anderen, während sie zur Tür stolperte. Die Panik machte sie blind, ließ ihren Verstand erstarren - nein, es war dunkel, die Lichter waren aus. Sie stieß gegen die Wand, der heftige Stoß bewirkte, dass sie sicherer auf den Beinen stand. Sie griff nach dem Lichtschalter, doch konnte sie ihn nicht finden.
    - Das war langweilig.. Er lächelte und streckte dann die Hand aus, um ihren Nacken zu berühren -
    Marlie stieß gegen eine weitere Wand, eine Wand, die eigentlich gar nicht dort sein sollte. Zitternd blieb sie stehen, sie hatte völlig den Orientierungssinn verloren. Wo war sie?
    Der Scheinwerfer eines vorüberfahrenden Autos erhellte kurz den Raum. Es war das Wohnzimmer. Wie war sie hierher-gekommen? Sie konnte sich gar nicht daran erinnern, das Schlafzimmer verlassen zu haben. Aber jetzt wusste sie wenigstens, wo der Lichtschalter war.
    Beinahe hätte sie die Lampe umgestoßen, als sie mit der Hand nach dem Schalter suchte; doch dann flammte das Licht auf, und die Helligkeit nahm ihr für einen Augenblick die Sicht. Das Telefon. Das Telefon musste gleich neben ihr sein, auf dem Tisch.
    Seine Nummer. Wie war seine Telefonnummer, verdammt? Sie konnte sich nicht daran erinnern, konnte nicht nachdenken - der Knopf für die Wahlwiederholung. Hatte sie seit dem Abend jemand anderen angerufen? Sie wusste es nicht, es war ihr auch gleichgültig. Irgend jemanden würde sie schon erreichen. Sie hob den Hörer und stieß damit heftig an ihre Schläfe, als sie versuchte, ihn in ihren zitternden Händen zu halten. Sie drückte auf den Knopf, hoffentlich hatte sie den für die Wahlwiederholung getroffen. Vor ihren Augen verschwamm alles, sie war nicht sicher.
    Der Summton des Telefons dröhnte in ihren Ohren. Sie schloss die Augen und versuchte, nicht ohnmächtig zu werden.
    Wieder läutete es am anderen Ende der Leitung. Beeil dich. Bitte, bitte, bitte, beeil dich.
    Beim dritten Läuten wurde am anderen Ende abgenommen, und eine dunkle, verschlafene, ein wenig brummige Stimme sagte: »Hollister.«
    »Da-Dane.« Ihre Stimme gehorchte ihr nicht mehr.
    »Marlie?« Jetzt klang seine Stimme hellwach. »Marlie, was ist passiert?«
    Sie versuchte zu sprechen, doch kein Wort kam über ihre Lippen, ihr Hals war wie zugeschnürt. Sie holte tief Luft.
    »Marlie, verdammt, sag etwas!« Seine Geduld schien am Ende.
    Es kam immer näher. Sie konnte nicht länger dagegen ankämpfen. Sie zitterte mittlerweile so heftig, dass ihr ganzer Körper bebte, das Licht schien zu schwinden, es wurde dunkel um sie. Verzweifelt versuchte sie zu schreien, doch nur ein Krächzen kam aus ihrem Mund. »Er... tut es ... wieder.«

10
    Dane konnte Marlie nicht dazu bringen, noch etwas zu sagen, obwohl die Verbindung nicht unterbrochen war. Hastig zog er sich an und schlüpfte mit nackten Füßen in seine Schuhe. Er griff nach seinem Pistolenhalfter mit der Beretta, doch machte er sich nicht die Mühe, es anzuziehen. Kaum eine Minute später war er schon aus dem Haus.
    Sein Herz raste. Was hatte sie gesagt? Ihr letzter Satz war so leise gewesen, dass er ihn kaum hatte verstehen können. Es klang etwa wie: Einer tut was.
    Es war ganz gleich, was sie gesagt hatte. Ihre Panik hatte ihn auch durch das Telefon erreicht, ließ ihn nicht lange zögern. Sie war in Schwierigkeiten, in ernsten Schwierigkeiten.
    Draußen fiel ein leichter Regen, gerade genug, um Straßenglätte zu verursachen und die Scheibenwischer anstellen

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